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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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hatte. Danach fühlte ich mich vor Erleichterung ganz benommen im Kopf.
    Schweigend lauschte Valek meinen Enthüllungen. Er gab keine Kommentare ab und stellte keine Fragen. Seine Stimme klang eisig, als er schließlich sagte: „Brazell und Mogkan müssen sterben.“
    Ich war mir nicht sicher, ob das eine Drohung oder ein Versprechenwar. Aber so entschlossen, wie er den Satz aussprach, war es kein leeres Gerede.
    Als hätten sie ihre Namen gehört, betraten Brazell und Mogkan genau in diesem Moment den Kerker, begleitet von vier Wächtern mit Laternen. Vor unseren Zellen blieben sie stehen.
    „Schön, dich wieder da zu sehen, wo du hingehörst“, begrüßte Brazell mich. „Fast hätte ich mich von dem Wunsch, dein Blut an meinen Händen zu sehen, zu einer unbedachten Tat hinreißen lassen. Freundlicherweise hat Mogkan mich über dein Schicksal aufgeklärt, das dir blüht, wenn du dein Gegengift nicht bekommst.“ Brazell machte eine Pause. Er lächelte befriedigt. „Zu sehen, wie sich die Mörderin meines Sohnes in unerträglichen-Schmerzenwindet, istganzbestimmtdiegerechtere Strafe. Ich komme dich später besuchen, um deine Schreie zu hören. Solltest du mich bitten, deinen Qualen ein Ende zu bereiten, kann ich dich immer noch von deinem Elend erlösen und den heißen Geruch deines Blutes genießen.“
    Brazells Blick wanderte zu Valeks Zelle. „Einer Anweisung nicht zu gehorchen ist ein Schwerverbrechen. Commander Ambrose hat dein Todesurteil unterzeichnet. Deine Hinrichtung durch den Strang ist für morgen Mittag geplant.“ Brazell legte den Kopf schief, als begutachte er ein Vollblutpferd. „Ich denke, ich werde deinen Kopf ausstopfen und aufstellen lassen. Du wirst eine beeindruckende Dekoration für mein Arbeitszimmer abgeben, wenn ich Kommandant bin.“
    Unter lautem Gelächter verließen Brazell und Mogkan das Verlies. Die Dunkelheit, die sie zurückließen, war noch undurchdringlicher als zuvor. Mir wurde eng ums Herz, und ich fühlte Panik in mir hochsteigen. Rastlos lief ich in meiner Zelle auf und ab. Meine Ge fühle schwankten zwischen bodenlosemEntsetzen und grenzenloser Verzweiflung. Ich trat gegen die Eisenstangen, schleuderte Strohballen durch die Zelle und hämmerte mit den Fäusten gegen die Wände.
    „Yelena“, sagte Valek schließlich. „Setz dich hin. Versuche zu schlafen. Du brauchst deine Kräfte für heute Abend.“
    „Ja natürlich. Jeder sollte ausgeruht sterben“, erwiderte ich, bereute meine Schroffheit aber sofort, als ich mir klarmachte, dass auch Valek dem Tod ins Auge blickte. „Ich versuche es.“
    Ich legte mich auf das faulige Stroh, obwohl ich wusste, dass ich keine Ruhe finden würde. Wer konnte schon die letzten Stunden seines Lebens verschlafen?
    Offenbar ich.
    Mit einem Schrei wachte ich auf. Mein Albtraum, in dem es von Ratten wimmelte, zerrann zur Realität, als ich eine warme, pelzige Masse auf meinem Bein spürte. Ich sprang auf die Füße und trat gegen das Nagetier. Es flog gegen die Wand und huschte davon.
    „Gut geschlafen?“, fragte Valek.
    „Es war schon mal besser. Mein Zimmernachbar hat geschnarcht.“
    Valek lachte glucksend in sich hinein.
    „Wie lange war ich weg?“
    „Schwer zu sagen ohne Tageslicht. Ich vermute, bald ist Sonnenuntergang.“
    Meine letzte Dosis Gegengift hatte ich am Morgen zuvor erhalten. Das hieß, dass ich die Nacht noch überlebte, aber die Symptome des Giftes würden sich bald schon bemerkbar machen.
    „Valek, ich muss Euch etwas …“ Die Worte erstarben in meiner Kehle. Mein Magen verkrampfte sich plötzlich so sehr,dass ich das Gefühl hatte, jemand wollte ihn aus meinem Körper reißen.
    „Was ist los?“
    „Entsetzliche Magenkrämpfe. “Obwohlder-Schmerzabgeklungen war, keuchte ich immer noch. „Ist das der Anfang?“
    „Ja. Es beginnt langsam, aber bald wer den die Krämpfe ununterbrochen kommen.“
    Eine neue Schmerzwelle schlug über mir zusammen, und ich fiel zu Boden. Nachdem der Krampf aufgehört hatte, kroch ich zu meinem Strohbett und wartete auf den nächsten Anfall. Das stumme Warten wurde mir unerträglich, und ich bat: „Valek, sprecht zu mir. Erzählt mir etwas, um mich abzulenken.“
    „Was denn?“
    „Egal. Irgendetwas.“
    „Nun, vielleicht tröstet dich das ein wenig: Es gibt kein Gift, das ‚Butterfly Dust‘ heißt.“
    „Was?“ Ich hätte ihn am liebsten angeschrieen, aber ein neuer Krampf kam über mich, so stark, dass ich mich übergeben musste und das Gefühl hatte, mein

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