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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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nicht teilgenommen, um aus der Burg und fort von Valek zu kommen, wärst du längst tot.“
    Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr glauben konnte. Was hätte sie davon, wenn sie mir half? Warum nahm sie diese Mühen auf sich, wenn sie die Macht besaß, mich zu töten? Sie musste ein anderes Motiv haben.
    „Du glaubst mir nicht.“ Sie stieß einen missbilligenden Laut aus. „Gut, wie wäre es mit einer kleinen Demonstration?“ Sie legte den Kopf schräg und presste die Lippen fest zusammen.
    Ein durchdringender, heißer Schmerz fuhr wie ein Blitz durch meinen Körper. Vergeblich schlug ich die Hände schützend über dem Kopf zusammen, um diesen Angriff abzuwehren. Dann verspürte ich einen gewaltigen Schlag gegen meineStirn. Ich taumelte nach hinten und fiel zu Boden. Als ich auf dem Rückenlag, ver schwand der Schmerz, so schnell wie er gekommen war. Ich blinzelte. Durch die Tränen nahm ich die Zauberin nur verschwommen wahr. Noch immer stand sie auf ihrer Seite der Lichtung. Sie hatte mich nicht angefasst, jedenfalls nicht körperlich. Doch die Kraft ihrer mentalen Berührung spürte ich wie eine zu enge Wollmütze auf meinem Kopf.
    „Was zum Teufel war das?“, fragte ich. „Wo ist der Gesang geblieben?“ Ihr Angriff hatte mich vollkommen aus der Fassung gebracht. Die Luft, die um meinen Körper strich, fühlte sich an, als hätte sie sich verflüssigt, und als ich mich aufsetzte, schlug ihr Widerstand wie Wellen gegen meine Haut.
    „Beim Feuerfest habe ich gesungen, weil ich freundlich sein wollte. Das hier war der Versuch, dich davon zu überzeugen, dass ich keine Zeit mit langen Reden verschwenden würde, wenn ich deinen Tod tatsächlich wollte. Und ich würde bestimmt nicht so lange warten, bis du in Sitia bist.“ Sie neigte den Kopf, als lausche sie einer unsichtbaren Person, die ihr etwas ins Ohr flüsterte.
    „Valek hat alle Versuche zur Tarnung aufgegeben. Er bewegt sich sehr schnell. Zwei Männer sind hinter ihm her, aber sie glauben, dass sie dich verfolgen.“ Sie verstummte, und ihr Mund wurde zu einer harten Linie, während sie sich konzentrierte. „Die Männer kann ich dazu bringen, langsamer zu werden. Bei Valek funktioniert das nicht.“ Geistesabwesend sah sie mich an. „Kommst du mit mir?“
    Ich brachte kein Wort heraus. Der Gedanke, dass ihre Vorstellung von Freundlichkeit darin bestand, jemanden zu Tode zu singen, hatte mich umgehauen. Entgeistert starrte ich sie an.
    „Nein.“ Die Antwort kostete mich eine unendliche Anstrengung.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. „Wie bitte? Es macht dir Spaß, Vorkosterin zu sein?“
    „Nein, aber wenn ich mit dir komme, werde ich sterben.“
    „Du stirbst, wenn du bleibst.“
    „Das Risiko gehe ich ein.“ Ich erhob mich, klopfte mir die Erde von den Beinen und griff nach meinem Messer. Ich verspürte nicht die geringste Lust, der Zauberin von dem Gift in meinem Körper zu erzählen. Warum sollte ich ihr eine weitere Waffe liefern, die sie gegen mich verwenden konnte? Doch aufgrund ihres mentalen Kontakts brauchte ich nur an Butterfly Dust zu denken, und sie würde Bescheid wissen.
    „Es gibt Gegengifte“, sagte sie prompt.
    „Kannst du bis morgen früh eines besorgen?“, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Dazu bräuchten wir mehr Zeit. Unsere Heiler müssten wissen, wo das Gift versteckt ist. Es könnte in deinem Blut, deinen Muskeln oder sonst wo sein, und sie müssten auch in Erfahrung bringen, wie es tötet, um es unschädlich zu machen.“
    Als sie meinen verständnislosen Blick bemerkte, fuhr sie fort: „Die Quelle unserer Macht – das, was du Zauberei nennst – ist wie ein Tuch, das die ganze Welt umhüllt. Wenn unser Geist den Kontakt zu diesem Tuch aufnimmt, zieht er sozusagen einen dünnen Faden heraus, mit dem wir unsere magischen Fähigkeiten aktivieren und vergrößern. Alle Menschen besitzen insgeheim die Fähigkeit, Gedanken zu lesen und die Welt um sich herum zu beeinflussen, ohne sie zu berühren, aber sie sind nicht in der Lage, diese Kraftquelle anzuzapfen.“
    Sie seufzte und sah auf einmal ganz unglücklich aus. „Yelena, wir können deine ungebändigte Macht nicht unkontrolliert lassen. Ohne dass du es weißt, schöpfst du Kraft aus dieserQuelle. Aber statt eines Fadens nimmst du gleich ganze Stoffstücke, um Energie zu sammeln. Mit zunehmendem Alter wirst du soviel Kraft um dich gebündelt haben, dass sie irgendwann explodiert oder verglüht. Das hat nicht nur deinen Tod zur Folge; auch die

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