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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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wie möglich an die Wahrheit. Erst als sie mich fragte, wie ich es angestellt hätte, meine Fährte zu verwischen, log ich und erzählte ihr,dass ich in nördlicher Richtung durchs Wasser gelaufen sei, ehe ich mich wieder östlich gehalten hätte.
    Etta schüttelte den Kopf. „Parfett hatte Recht, im Osten nach dir zu suchen. Doch wir anderen waren felsenfest davon überzeugt, dass du nach Süden gehen würdest.“
    „Das habe ich schließlich ja auch getan, aber zuvor wollte ich die Hunde auf eine falsche Spur locken.“
    „Was dir voll und ganz gelun gen ist. Der Commander wird nicht gerade erfreut sein. Gut, dass Ari und Janco dich gefunden haben. Hätte man dich bis morgen früh nicht entdeckt, wären beide Truppen degradiert worden.“
    Die letzten beiden Meilen zur Burg legte ich wie in Trance zurück. Mit letzter Kraft setzte ich einen Fuß vor den anderen und bemühte mich, mit den Soldaten Schritt zu halten. Als wir endlich stehen blieben, dauerte es eine ganze Weile, bis ich merkte, dass wir unser Ziel erreicht hatten.
    Es war bereits nach Mitternacht. Der Lärm, der bei unserem Eintreffen entstand, hallte von den hohen Steinmauern wider. Die Hunde folgten Porter zu den Zwingern, während die erschöpften Soldaten die Stufen zum Arbeitszimmer des Commanders hinaufstiegen. Unser Marsch endete zwischen den leeren Schreibtischen im Thronsaal.
    Ein heller Lichtschein drang durch die offene Tür aus dem Zimmer des Commanders. Die beiden wachhabenden Soldaten sahen belustigt aus, aber sie rührten sich nicht und sagten kein Wort. Parfett und Etta warfen sich einen resignierten Blick zu, ehe sie eintraten, um dem Commander Bericht zu erstatten. Ermattet sank ich auf einen Stuhl, wobei ich das Risiko in Kauf nahm, nicht mehr auf die Füße zu kommen.
    Kurz darauf kamen die beiden Captains zurück. Parfett trug eine missmutige Miene zur Schau, aber Etta ließ sichnichts anmerken. Sie entließen ihre Einheiten. Ich sammelte gerade meine letzten Kraftreserven, um aufzustehen, als Etta mir zu Hilfe eilte und mir beim Aufstehen half.
    „Danke“, sagte ich.
    „Der Commander erwartet deinen Bericht.“
    Ich nickte, und Etta schloss sich ihrer Einheit an. An der Tür zögerte ich, denn meine Augen mussten sich nach dem Halbdunkel des Thronsaals erst an das helle Licht im Arbeitszimmer gewöhnen.
    „Komm herein“, befahl der Commander.
    Ich trat vor seinen Schreibtisch. Er saß wie immer reglos und unbeteiligt auf seinem Stuhl, und in seinem weichen vergeistigten Gesicht war nicht die geringste Falte zu sehen. Einen Moment lang schweiften meine Gedanken ab, und ich überlegte, wie alt er wohl sein mochte. Graue Strähnen zogen sich durch sein kurz geschnittenes Haar. Seinem Rang nach zu urteilen musste er schon älter sein, aber sein schmächtiger Körper und das jugendliche Gesicht ließen darauf schließen, dass er eher vierzig war. Etwa sieben Jahre älter als Valek, falls ich dessen Alter richtig einschätzte.
    „Berichte.“
    Detailliert beschrieb ich ihm die Ereignisse des Tages inklusive meinem Spaziergang hoch in den Bäumen und dem Treffen mit der Zauberin. Mit den gleichen Worten, die ich Valek gegenüber benutzt hatte, erzählte ich ihm von meiner Begegnung mit der Frau aus dem Süden und schloss meinen Bericht mit der Karawane und Valeks Befehl, zurückzukehren. Anschließend wartete ich auf die Fragen des Commanders.
    „Also haben Ari und Janco dich nicht wirklich aufgespürt?“, fragte er.
    „Nein. Aber sie waren die Einzigen, die überhaupt in meineNähe gekommen sind. Sie liefen unter einem Baum her, auf dem ich mich versteckt hatte, und waren schlau genug, Valek eine Weile lang zu folgen.“
    Der Commander schwieg. Seine goldbraunen Au gen blickten an mir vorbei ins Leere, während er die Neuigkeiten verarbeitete. „Wo sind die Sachen, die Valek beschafft hat?“
    Ich öffnete meinen Rucksack und legte die Schoten und Bohnen auf seinen Schreibtisch.
    Er nahm eine gelbe Schote und drehte sie eine Weile in der Hand, ehe er sie zurücklegte. Dann ergriff er ein paar Bohnen, wog sie in der Hand und betastete prüfend ihre Oberfläche. Nachdem er an einer gerochen hatte, brach er sie in zwei Teile. Das Innere war ebenso nichtssagend wie das Äußere.
    „Aus Ixia sind sie jedenfalls nicht. Also müssen sie aus Sitia stammen. Nimm sie mit, Yelena, und stelle ein paar Nachforschungen an. Finde heraus, um was es sich handelt und wo sie wachsen.“
    „Ich?“, fragte ich verblüfft, denn ich hatte

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