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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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trieb mich vorwärts.
    Die folgenden Tage waren reine Routine. Ich prüfte die Speisen des Commanders, recherchierte in der Bibliothek und spazierte täglich einmal um die Burganlage herum. Seit meinem Tag als Flüchtling hatte ich die freie Natur schätzen gelernt, und wenn ich mich schon nicht durch die Baumkronenschwingen konnte, so wollte ich doch zumindest, mit beiden Füßen auf der Erde, meine unmittelbare Umgebung erkunden.
    Mit Hilfe des Lageplans der Burg, den ich in mein Tagebuch übertragen hatte, entdeckte ich die Bibliothek. Sie erstreckte sich über mehrere Ebenen und quoll über von Büchern. Der Geruch von Staub und Verfall lag in der Luft, und die Räume machten einen verlassenen Eindruck. Der Gedanke, dass diese enorme Wissensquelle nicht genutzt wurde, weil der Commander es für überflüssig hielt, dass die Bürger mehr wussten, als für ihre Arbeit nötig war, deprimierte mich.
    Sein System sah vor, dass ein Mensch nur für die Position ausgebildet wurde, die er innehatte. Lernen um des Lernens willen wurde mit Stirnrunzeln quittiert und erzeugte tiefes Misstrauen.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Bibliothek tatsächlich ein aufgegebener Ort war, brachte ich die Schoten und Bohnenhier her, an statt die schweren Bücher in mein Zimmer zu schleppen. In einer abseits gelegenen Ecke fand icheine sonnenbeschienene Nische. Hier stand ein Holztisch voreinem der großen, ovalen Fenster, die plan los in die Rück wand der Bibliothek eingelassen waren. Ich wischte den Staub vom Tisch und beschloss, dass dies mein Arbeitsplatz sein sollte.
    Ich schnitt eine der gelben Schoten in der Mitte durch und stieß auf weißes, schleimiges Fruchtfleisch. Ich kostete davon. Es schmeckte süß mit einem Hauch von Säure, als ob es kurz vorm Verfaulen stand. Das weiße Fruchtfleisch enthielt Samenkörner – sechsunddreißig an der Zahl, wie ich feststellte, nachdem ich alle aus der Frucht gepult hatte. Sie ähnelten den Bohnen, die in den Säcken transportiert worden waren. Meine Aufregung legte sich allerdings, als ich die Samenkörner mit den Bohnen im Sonnenlicht verglich. Die Samen der Schoten waren rot statt braun, und als ich in ein Samenkorn biss, schmeckte es so bitter, dass sich mein Mund zusammenzog. Rasch spuckte ich es wieder aus. Kein Vergleich zu dem säuerlichen und erdigen Geschmack der braunen Bohnen.
    Ich kam zu dem Schluss, dass es sich bei der Schote um eine Frucht handelte und die Bohnen essbar waren. Daraufhin suchte ich sämtliche Botanikbücher aus der Bibliothek zusammen und stapelte sie auf meinem Tisch. Dann schritt ich die Regale ein zweites Mal ab. Dieses Mal galt mein Interesse den Bänden, in denen es um Gifte ging. Sie ergaben einen viel kleineren Stapel – Valek hatte die interessanteren Bücher wahrscheinlich alle mit in sein Arbeitszimmer genommen. Beim dritten Mal hielt ich Ausschau nach Werken über Zauberei, aber diesmal blieb meine Suche erfolglos.
    Ein leeres Regal inmitten all der vollgestopften Bücherbretter erregte meine Aufmerksamkeit. Hatten hier vielleicht die Bände über Magie gestanden? Angesichts der Einstellung des Commanders zur Zauberei war es nur logisch, alle einschlägigenInformationen zu vernichten. Einer Eingebung folgend durchsuchte ich die tiefer liegenden Borde genauer. Vielleicht war ein Buch aus dem leeren Regal hinter die anderen, darunter stehenden gerutscht. Ich zog alle Bände heraus, und meine Bemühungen waren tatsächlich von Erfolg gekrönt. Ich entdeckte ein schmales Werk mit dem Titel Magische Kraftquellen. Plötzlich wurde ich von einer unerklärlichen Angst erfasst. Ich drückte das Buch an meine Brust und schaute mich misstrauisch um, um sicherzugehen, dass niemand außer mir in der Bibliothek war. Mit feuchten Händen verstaute ich den Band anschließend in meinem Rucksack. Ich wollte es später lesen – in meinem Zimmer, bei verschlossener Tür.
    Der verbotene Fund hatte mich ganz wirr im Kopf gemacht. Ich lief durch sämtliche Abteilungen der Bibliothek, bis ich einen bequemen Stuhl fand. Ehe ich ihn in meine Nische trug, klopfte ich den Staub aus dem roten Samtpolster. Es war das luxuriöseste Sitzmöbel, das ich bisher in der Burg gesehen hatte, und ich fragte mich, wer ihn vor mir benutzt haben mochte. War der tote König vielleicht ein Büchernarr gewesen? Die riesige Sammlung schien darauf hinzudeuten. Möglich auch, dass er sich seinen Bibliothekaren gegenüber als ausgesprochen großzügig gezeigt hatte.
    Viele

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