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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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waren schweißgetränkt, und einige der Händler hatten die Hosenbeine hochgekrempelt, um nicht darüber zu stolpern. Ein Mann hatte einen Gürtel eng um seine Hüften gebunden, und der Stoff seiner zu weiten Hose bildete dicke Wülste um seine Taille, wogegen ein anderer Mann über einen so ausgeprägten Bauch verfügte, dass die Knöpfe seines viel zu engen Hemdes abzuplatzen drohten. Die armen Kerle hatten offenbar keinen festen Wohnsitz, denn sonst hätte ihnen ihre Näherin niemals erlaubt, in diesem Aufzug umherzulaufen.
    Als sie außer Sicht- und Hörweite waren, flüsterte Valek: „Rühr dich nicht vom Fleck. Ich bin gleich zurück.“ Lautlos sprang er auf den Waldboden und folgte der Karawane.
    Wieder allein auf meinem Ast, wurde ich ein wenig nervös. Würde Valek zurück sein, bevor die beiden Männer, die ihn laut Irys’ Worten verfolgten, mich entdeckten? Die Sonne verschwand allmählich im Westen, und die kühle Abendbrise vertrieb die heiße Luft des Tages. Meine Muskeln schmerzten vom langen Stillsitzen, und meine Kräfte ließen spürbar nach. Das kräftezehrende Klettern forderte seinen Tribut. Zum ersten Mal empfand ich Furcht bei der Aussicht, die Nacht allein im Wald verbringen zu müssen, denn ich hatte nie damit gerechnet, so lange in Freiheit zu sein.
    Endlich kehrte Valek zurück und bedeutete mir, hinunter zu kommen. Ich band das Seil um meine Hüften und klettertevorsichtig hinab. Meine gepeinigten Glieder schmerzten vor Erschöpfung, und ich zitterte am ganzen Körper.
    Valek drückte mir einen kleinen Beutel in die Hand. Darin fand ich fünf von den gelben Schoten, mit denen der letzte Wagen beladen war. Ich fischte eine heraus. Aus der Nähe betrachtet, stellte ich fest, dass die längliche, ovale und durch zehn Furchen gekerbte Hülse etwa zwanzig Zentimeter maß. In der Mitte war sie so dick, dass ich beide Hände brauchte, um sie zu umfassen.
    Ich war erstaunt, dass Valek es geschafft hatte, sie am helllichten Tag von einem fahrenden Karren zu stehlen. „Wie seid Ihr daran gekommen?“
    „Berufsgeheimnis“, antwortete er grinsend. „Die Schoten zu besorgen war leicht, aber ich musste warten, bis die Männer ihre Maultiere tränkten, ehe ich einen Blick in die Leinensäcke werfen konnte.“
    Als ich die Schote zu den anderen zurücklegte, bemerkte ich ganz unten im Beutel einige dunkelbraune Kieselsteine. Ich griff hinein und hielt ein paar von ihnen ins schwindende Tageslicht. Sie sahen aus wie Bohnen.
    „Und was ist das?“, wollte ich wissen.
    „Die stammen aus den Säcken“, erklärte er. „Du sollst sie zu Commander Ambrose bringen. Sag ihm, dass ich nicht weiß, worum es sich handelt oder woher sie stammen und dass ich der Karawane folge, um zu sehen, wo sie hinfährt.“
    „Tun sie etwas Ungesetzliches?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Wenn diese Schoten und Bohnen aus Sitia stammen, dann ist es ungesetzlich. Unrechtmäßiger Handel mit dem Süden. Eines weiß ich mit Sicherheit: Diese Männer sind keine Händler.“
    Ich wollte ihn gerade fragen, woher er das wusste, als ichselbst auf die Antwort kam. „Die Uniformen passen ihnen nicht. Vielleicht geliehen? Oder gestohlen?“
    „Höchstwahrscheinlich gestohlen. Wenn du dir eine Uniform leihst, achtest du darauf, dass sie auch sitzt.“ Valek schwieg einen Moment und lauschte auf die Geräusche des Waldes. Das Summen der Insekten wurde lauter, als die Sonne tiefer sank.
    „Yelena, ich möchte, dass du die beiden Männer suchst, die du heute Nachmittag gesehen hast. Sie sol len dich zur Burg zurück begleiten. Ich möchte nicht, dass du allein gehst. Wenn die Zauberin versucht, dich noch einmal anzugreifen, muss sie mit zwei weiteren Personen fertig werden, und ich glaube nicht, dass sie die Kraft dazu hat. Erzähle keinem etwas von deiner Kletterei, der Zauberin oder der Karawane. Nur dem Commander berichtest du über alles, was vorgefallen ist.“
    „Was ist mit meinem Gegenmittel?“
    „Der Commander hat einen kleinen Vorrat davon. Er wird es dir geben. Und mach dir keine Sorgen über deinen Lohn. Du hast dir jeden Penny redlich verdient. Wenn ich zurückkomme, werde ich dafür sorgen, dass er dir ausgezahlt wird. Jetzt muss ich los, sonst hole ich die Karawane heute Nacht nicht mehr ein.“
    „Valek, wartet!“, rief ich. Zum zweiten Mal an diesem Tag wollte jemand verschwinden, ehe er mir zufriedenstellende Erklärungen gegeben hatte. Es reichte mir allmählich.
    Er blieb stehen.
    „Wie finde ich die bei

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