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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Lachen folgte mir bis in den Korridor. „Du weißt, dass ich Recht habe“, rief sie mir nach.
    Für Valek bin ich nur deshalb interessant, überlegte ich, während ich durch die dämmrigen Gänge lief, weil ich für ihn ein Rätsel bin, das er lösen will. Wenn er erst einmal alle Antworten über die Zauberin aus dem Süden und Brazell zu haben glaubte, würde er mich wie der in mein Zimmer im Dienstbotenflügel zurückschicken. Etwas anderes wollte und durfte ich nicht glauben. Selbst wenn ich in ihn vernarrt sein sollte, würde diese harmlose Schwärmerei keinerlei Einfluss auf meine Pläne haben. Ganz bestimmt nicht. Es wäre ein schwerwiegender Fehler zu glauben, dass er für mich genauso empfinden könnte.
    Dilana mochte ein Schatz sein, aber was Valek anbetraf,war sie ein Opfer ihrer allzu blühenden Fantasie geworden. Sie musste sich irren. Ganz bestimmt. Jedenfalls versuchte ich mir das ein zu reden, und ich gab mir große Mühe da mit. Ich redete es mir auf dem Weg zur Küche ein. Ich redete es mir ein, als ich Rand zusah, wie er sich am Herd zu schaffen machte, und rief mir ins Gedächtnis, dass Valek ein rücksichtsloser Mensch war, der Dutzende von Menschen getötet hatte. An seinem Messer klebte noch das Blut des Königs. Valek war gefährlich und launenhaft und konnte einen zur Weißglut treiben. Warum nur hatten Dilanas Worte ein Hochgefühl in mir ausgelöst, das absolut nicht verschwinden wollte, egal, wie sehr ich mich darum bemühte?
    Ich legte meinen Umhang über einen Stuhl und lud mir ein Nachtmahl auf den Teller. Rand ließ die Spanferkel, die er über dem Feuer gedreht hatte, ruhen, zog einen Stuhl an den Tisch und setzte sich zu mir. Beim Geruch des Schweinebratens lief mir das Wasser im Mund zusammen.
    „Was ist der Anlass?“, fragte ich. Spanferkel war eine Delikatesse, deren Zubereitung einen ganzen Tag in Anspruch nahm und die nur bei besonderen Gelegenheiten serviert wurde.
    „Die Generäle kommen in dieser Woche zu Besuch. Ich muss alle meine Spezialitäten auftischen. Außerdem soll ich für nächste Woche ein Fest vorbereiten. So was hatten wir schon nicht mehr seit …“ Er schüttelte den Kopf und spitzte die Lippen. „Also, seitdem der Commander hier das Sagen hat, gab’s überhaupt noch kein Fest.“ Rand seufzte. „Mir bleibt nicht viel Zeit, um die Menüs zusammenzustellen.“
    „Kannst du dir das hier trotzdem mal ansehen?“ Ich holte eine Handvoll meiner rätselhaften Bohnen aus der Tasche und schob sie über den Tisch. Der günstige Zeitpunkt, auf den ichgewartet hatte, schien gekommen zu sein. „Ich habe sie in einem alten Lagerraum gefunden. Sind das vielleicht deine Kaffeebohnen?“
    Sofort beugte er den Kopf über die Bohnen und sog das Aroma ein. „Nein, leider nicht. Ich weiß nicht, was das ist. Kaffeebohnen sind glatt und haben eine rundere Form. Die hier sind oval, siehst du? Und uneben.“ Rand verteilte sie auf dem Tisch, suchte sich eine aus und biss hinein. Vorsichtig kaute er darauf herum und verzog den Mund bei dem bitteren Geschmack. „So etwas habe ich noch nie gesehen oder geschmeckt. Wo hast du sie gefunden?“
    „Irgendwo in den unteren Räumen der Burg.“ Nun ja, es war einen Versuch wert gewesen, dachte ich zutiefst enttäuscht. Ich hatte gehofft, Commander Ambrose die Lösung des Rätsels präsentieren zu können, aber es sah ganz so aus, als wäre ich wieder in einer Sackgasse gelandet.
    Rand musste meine Enttäuschung gespürt haben. „Etwas Wichtiges?“, erkundigte er sich.
    Ich nickte.
    „Ich mach dir einen Vorschlag“, sagte er. „Lass sie hier, und nach dem Fest werde ich sie für dich verarbeiten.“
    „Verarbeiten?“
    „Ich versuche die Bohnen zu mahlen, zu backen und zukochen. Dinge können ihren Ge schmack und ihre Beschaffenheit verändern, wenn man sie erhitzt, und vielleicht verwandeln sie sich in etwas, das ich kenne. Einverstanden?“
    „Ich möchte dir keine Umstände machen.“
    „Unsinn. Ich liebe Herausforderungen. Nach dem Fest kehrt sowieso wieder Alltagsroutine ein, und so habe ich wenigstens etwas, worauf ich mich freuen kann.“ Er füllte die Bohnen in ein Glas und stellte es auf das oberste Regal, aufdem schon andere merkwürdige essbare Dinge in Gläsern standen.
    Wir unterhielten uns über verschiedene mögliche Speisefolgen für das Fest, bis Rand die Spanferkel erneut drehen musste. Jede Stunde eine Vierteldrehung, erklärte er. Seine Worte erinnerten mich daran, dass es Zeit für mein Treffen mit

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