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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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sie mit einem Tablettvoller Scheren, Ver bände und Medikamente zurückkam, hatte ich mich bereits auf dem Untersuchungstisch ausgestreckt. Das Glas mit Rands Klebstoff nahm sich unter all den medizinischen Utensilien seltsam aus – wie ein Kinderspielzeug inmitten von Dingen, die Erwachsenen gehörten. Ein heftiger Schmerz pochte in meinen Händen,und ich fürchtete mich vor der Behandlung. In diesem Moment stürmte Valek ins Untersuchungszimmer. Du hast mir gerade noch gefehlt, dachte ich seufzend. An diesem Tag blieb mir wirklich nichts erspart.
    „Was ist passiert?“, wollte er wissen.
    Vielsagend schaute ich zur Ärztin.
    Sie nahm meine rechte Hand und begann, die Wunde zu säubern. „Glasscherben verursachen ausgefranste Wunden. Diese glatten Schnitte stammen offensichtlich von einem Messer. Ich musste das melden.“
    Die Ärztin hatte Valek also informiert, und er wartete nun auf eine Antwort. Resigniert ergab ich mich in mein Schicksal. Vielleicht würde es mich ja von den Schmerzen in meinen Händen ablenken, wenn ich mich auf das Gespräch mit ihm konzentrierte. „Ich wurde angegriffen.“
    „Von wem?“ Seine Stimme war schneidend.
    Wieder warf ich der Ärztin einen Blick zu, und Valek verstand.
    „Würdest du uns für eine Minute entschuldigen?“, bat er sie.
    Sie spitzte die Lippen, als dächte sie über seine Frage nach. Hier hatte sie das Sagen; Valeks Autorität galt nichts in diesem Bereich.
    „Fünf Minuten“, sagte sie mit fester Stimme und setzte sich an ihren Schreibtisch ganz am anderen Ende der Kran kenstation.
    „Wer war es?“, fragte Valek erneut.
    „Nix, ein Soldat in Parfetts Einheit. Er sagte, er arbeite für Brazell und forderte mich dann auf, mit dem Training aufzuhören.“
    „Ich werde ihn töten.“
    Valeks Ton schockierte und beunruhigte mich. „Nein, das werdet Ihr nicht tun“, erwiderte ich so fest wie möglich. „Ihr solltet ihn für Eure Zwecke nutzen. Er ist eine Verbindung zu Brazell.“
    Seine stahlblauen Augen durchbohrten mich mit ihrem Blick. „Wo hat er dich angegriffen?“
    „In einer leeren Vorratskammer in der Nähe unseres Übungsraums.“
    „Wahrscheinlich ist er längst verschwunden. Ich werde jemanden zur Kaserne schicken.“
    „Er wird nicht dort sein.“
    „Warum nicht?“ Valek maß mich mit einem Blick, der mich an den Commander erinnerte. Er zog die Augenbrauen zusammen, um seine Erregung zu verbergen, und wartete stumm darauf, dass ich weitersprach.
    „Wenn er nicht mehr in der Vorratskammer ist, kann er nicht weit gekommen sein. Schickt ein paar Männer, um ihn zu suchen.“
    „Ich verstehe.“ Valek schwieg eine Weile, ehe er fragte: „Dein Training war also erfolgreich?“
    „Besser als erwartet.“
    Valek verließ die Krankenstation. Frau Doktor, die Petze, kam zu mir zurück. Das nächste Mal behandle ich mich selbst, dachte ich verbittert. Dann werde ich wenigstens nicht von der Ärztin angeschwärzt. Ich hatte immer noch ein Glas von Rands Klebstoff in meinem Rucksack. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein paar Schnitte zu behandeln.
    Ich biss mir auf die Unterlippe, während sie die Wunden säuberte und versiegelte. Nachdem sie die Verbände angelegt hatte, sagte sie mir, wie ich mich verhalten sollte, damit die Verletzungen schnell heilten: einen Tag lang keine Berührungmit Wasser, eine Woche lang nichts Schweres tragen und nicht schreiben. Also erst mal auch kein Training mehr, dachte ich resigniert.
    In dem Moment betraten Valeks Wächter den Raum und legten Nix unsanft auf einen anderen Behandlungstisch. Die Ärztin warf mir einen fragenden Blick zu. Dann beugte sie sich über ihren stöhnenden Neuzugang. Ich nutzte die Gelegenheit und verschwand.
    Ich eilte zum Arbeitszimmer des Commanders, aber Valek war schneller gewesen. Er kam in den Thronsaal und schloss die Tür hinter sich.
    „Ich habe mich schon um das Abendessen gekümmert“, sagte er, wobei er uns einen Weg zwischen den Schreibtischen hindurch bahnte. Es war früh am Abend, und nur wenige Berater arbeiteten noch.
    „Geh zu Margg und sag die Verabredung für heute Abend ab. Dann begib dich in unsere Wohnung und ruh dich ein wenig aus“, befahl er.
    „Absagen? Warum denn? Das würde doch Verdacht erregen. Ich ziehe Handschuhe über die Verbände. Nachts ist es schon ziemlich kalt, da wird es keinem auffallen.“ Als er nichts erwiderte, fügte ich hinzu: „Mir geht es gut.“
    Er lächelte. „Du solltest dich mal im Spiegel sehen.“ Er zögerte. In

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