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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Margg wurde. Ich spürte, wie meine Nervosität wuchs, als ich Rand eine gute Nacht wünschte.
    Im Baderaum waren zu viele Menschen, als dass ich Nix’ Messer unbemerkt an mich hätte nehmen können. Vielleicht war es auch besser, unbewaffnet zu gehen, sagte ich mir und versuchte, die Schmetterlinge in meinem Magen zu beruhigen. Gut möglich, dass man mich durchsuchte, und wenn sie ein Messer fanden, hätte ich nur noch mehr Schwierigkeiten.
    Margg trug ihre übliche angewiderte Miene zur Schau, als ich sie am Südtor der Burganlage traf. Statt einer Begrüßung tauschten wir ein paar Boshaftigkeiten aus und liefen schweigend nach Castletown. Ich hoffte inständig, dass Valek hinter uns herkam, aber ich hütete mich, zurückzublicken, um Margg nicht misstrauisch zu machen.
    Der Himmel war sternenübersät, und der Vollmond zeichnete bizarre Schatten. Die Straße, die in die Stadt führte, war festgestampft von zahllosen Stiefeln und zerfurcht von Wagenrädern. Tief sog ich die kühle Nachtluft in meine Lungen und fühlte mich wie neugeboren, als mir der schwere Geruch von Erde und getrocknetem Laub in die Nase stieg.
    Am Stadtrand standen drei stöckige Holzhäuser in Reih und Glied. Ihre Symmetrie erstaunte mich. Ich hatte mich so sehr an den chaotischen, ungleichmäßigen Baustil der Burg mit ihren Fenstern in allen möglichen Formen gewöhnt, dass mir dieschlichte Geradlinigkeit der Stadt sehr merkwürdig erschien. Sogar die Anordnung von Geschäften zwischen Wohnhäusern war nach strengen logischen Gesichtspunkten geplant.
    Die wenigen Städter, die mir auf der Straße begegneten, bewegten sich sehr zielstrebig. Niemand blieb stehen, um ein Schwätzchen zu halten, oder machte den Eindruck, grundlos durch die Gegend zu laufen. Niemand – bis auf die Wächter.
    Soldaten, die einst eine wichtige Rolle bei der Machtübernahme gespielt hatten, waren zu Polizisten degradiert worden, die durch die Städte von Ixia patrouillierten.
    Sie sorgten dafür, dass die Ausgangssperre und die Kleiderordnung eingehalten wurden, sie achteten darauf, dass niemand gegen die Regeln des Neuen Gesetzbuchs verstieß, indem sie Papiere kontrollierten, Ortswechsel überwachten und Verhaftungen vornahmen. Jeder Besucher musste sich im Hauptquartier der Stadt melden, um die entsprechenden For mulare aus zufüllen, ehe er sich eine Unterkunft suchen durfte.
    Unser Treffen war so geplant, dass uns ausreichend Zeit blieb, in die Burg zurückzukehren, bevor unsere Anwesenheit auf der Straße Verdacht erregen konnte. Die Soldaten, die stets zu zweit auftraten, musterten uns mit misstrauischen Blicken, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagten. Fast rechnete ich damit, jeden Moment von ihnen angehalten zu werden.
    Auf halber Höhe einer Straße, in der keine Wächter zu sehen waren, blieb Margg vor einem Haus stehen, das sich durch nichts von den anderen in der Reihe unterschied. Zweimal klopfte sie an die Tür. Nach einer Weile schwang sie nach innen auf, und eine große, rothaarige Frau in der Uniform einer Schankwirtin steckte den Kopf heraus. Sie warf Margg einen Blick zu und nickte, als sie sie erkannte. Die Frau hatte eine ausgeprägte, steil abfallende Hakennase, und als sie michanschaute, hatte ich den Eindruck, als würde ihr Kopf den Bewegungen ihrer Nase folgen. Ihr Blick war so durchdringend, dass ich vor Nervosität beinahe von einem Fuß auf den anderen getrippelt wäre. Schweißtropfen liefen mir den Rücken hinunter. Schließlich zog sie ihre Nase zurück, um die Straße hinauf- und hinunterzuschauen. Wahrscheinlich will sie sichergehen, dass es keine Falle ist, überlegte ich. Offenbar zufrieden mit dem, was sie sah, öffnete sie die Tür weiter und ließ uns eintreten. Niemand von uns sagte ein Wort, als wir die zwei Stockwerke hochstiegen.
    Die oberste Etage des Hauses war hell erleuchtet, und ich blinzelte, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Unzählige Kerzen standen auf dem Boden, auf Tischen, Kommoden und Regalen, erwärmten den Raum und verbreiteten den Geruch von Äpfeln. Die Lichter mussten auf der Straße zu sehen sein. Ich schaute zum Fenster. Schwarze, viel zu lange Vorhänge reichten bis zum Boden und ließen nichts von der Helligkeit nach außen dringen.
    Bücherregale, ein Schreibtisch und mehrere, wahllos verteilte bequeme Sessel deuteten darauf hin, dass der Raum als Studierzimmer genutzt wurde. Die Frau, die uns hereingelassen hatte, nahm hinter dem Schreibtisch Platz. Rechts und

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