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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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jede einzelne Kletterpflanze mit Curare einsammeln, Esau“, redete Perl auf ihren Mann ein. „Denk doch an die Würmer. Wenn sie dich wieder fangen …“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund, als ob sie Angst hatte, dass ihre Befürchtungen eintreffen könnten, wenn sie sie in Worte fasste.
    „Darüber mache ich mir keine Gedanken“, erwiderte Esau. „Was mich viel mehr beunruhigt, ist die Vorstellung, was sie alles mit dem Curare anstellen können.“
    „Theobroma kann die Wirkung von Curare außer Kraft setzen“, erklärte Leif Esau. „Wir müssen nur dafür sorgen, dass jeder genug mit sich nimmt.“
    „Ich bin nicht dran“, beharrte Nutty.
    „Bist du doch“, behauptete Chestnut.
    „Yelena!“, rief Nutty, als sich unsere Blicke begegneten. „Ich habe einen neuen Hosenanzug für dich genäht.“ Sie hielt den hellblau und gelb gemusterten Stoff hoch.
    Ich bedankte mich bei ihr dafür. „Du brauchst nicht zum Markt zu gehen, Nutty. Ich bringe die Kleider für dich hin. Und Leif, Theobroma ist nützlich, wenn man seine Bewegungsfähigkeit zurückgewinnen will, aber bei einem magischen Angriff hilft es überhaupt nicht. Vater, glaubst du, es gibt eine Möglichkeit, Theobroma ohne Nebenwirkungen gegen Curare einzusetzen? Das wäre nämlich wirkungsvoller, als sämtliche Kletterpflanzen auszureißen. Außerdem habe ich keine Anzeichen dafür entdeckt, dass die Würmer momentan Kletterpflanzen sammeln. Aber ich glaube, es wäre keine schlechte Idee, hin und wieder gut bewaffnete Kundschafter loszuschicken, die den Dschungel durchsuchen.“
    „Yelena ist da. Alle Probleme sind gelöst“, spottete Leif.
    „Es ist leichter mit dem Theobroma, als Oran und Violet davon zu überzeugen, Spähtrupps auszusenden“, meinte Esau. „Sie wollen bei uns bloß Kriegsrat abhalten und sich hier verstecken!“
    „Ich kümmere mich um die beiden“, versprach Perl mit entschlossener Miene. Dann schaute sie mich an. „Du verlässt uns schon wieder?“
    „Wir müssen zu unseren Pferden und uns mit den anderen aus unserer Gruppe treffen“, erklärte ich.
    „Sind sie auf dem Markt?“ In Leifs Stimme schwang Hoffnung mit.
    „Das weiß ich nicht, dafür sind es zu viele. Auf jeden Fall müssen wir nach Ferde und Cahil suchen.“ Sie konnten inzwischen überall sein und die abscheulichsten Dinge tun. Schaudernd dachte ich an Stonos zerfetzten Magen.
    „Aber nicht ohne Frühstück.“ Perl eilte hinunter in die Küche.
    „Ich hole die Kleider.“ Nutty hüpfte aus dem Zimmer.
    Leif grinste. „Dann werde ich mal besser meinen Rucksack packen. Mit dir gibt’s wirklich keine langweiligen Tage, Schwesterherz.“
    „Was brauchst du?“, fragte Esau.
    „Ich habe nicht mehr viel Theobroma und Curare.“
    Er stieg in den Lift und fuhr hinauf in den zweiten Stock. Plötzlich war es ganz still im Raum. Chestnut sah sich um. Nervös zappelte er herum und wich meinem Blick aus. Ich spürte, dass ihm etwas Wichtigeres auf dem Herzen lag als die Frage, wer an der Reihe war, zum Markt zu gehen.
    „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt“, ermunterte ich ihn. „Wenn die anderen erst mal zurück sind …“
    „Ich kann nicht …“ Seine hilflose Handbewegung wirkte, als wollte er seine Worte aus der Luft fischen. „Ich komme einfach nicht darüber hinweg.“ Chestnut schlang die Arme um seinen Körper und schwankte vor und zurück. „Wie kannst du nur so gelassen sein? Du stehst da, schmiedest Pläne, gibst Befehle. Sechs Menschen sind gestorben. Stono ist von den Toten zurückgekehrt und total verändert …“
    „Verändert? Inwiefern?“
    „Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Er hat einen Schock erlebt, und er ist irgendwie … härter geworden.“ Ratlos schüttelte Chestnut den Kopf. „Aber darum geht es gar nicht. Sechs Menschen sind von Halsbandschlangen getötet worden. Darum geht es.“
    Ich verstand sein Problem. „Ist noch keiner deiner Freunde von einer Schlange getötet worden?“
    „Nein. Ich weiß, so zu sterben ist nicht so furchtbar. Schließlich sind sie schon tot, ehe sie aufgefressen werden. Ich war schon immer neugierig …“ Sein Schuldgefühl ließ ihn schaudern.
    „… zu sehen, wie eine Schlange ihre Beute verschlingt, und du fühlst dich verantwortlich, weil du sie nicht davon abgehalten hast?“
    „Ja.“ Er stieß das Wort hervor.
    „Überlege doch nur mal, was passiert wäre, wenn die Schlangen die Würmer in Ruhe gelassen hätten.“
    „Dann wären du und Stono gestorben.“
    „Ich

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