Yoga für Ruecken, Schulter und Nacken
ein Buch nun mal nicht bieten kann. Gruppen- oder Einzelstunden können Ihnen also Anregung und Inspiration für Ihre eigene Übungspraxis bringen. Suchen Sie sich einen gut ausgebildeten Lehrer: International anerkannte Ausbildungen dauern mindestens vier Jahre und beinhalten gute Anatomiekenntnisse. Achten Sie auf das Prädikat »YogalehrerIn BDY/EYU« vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) und der Europäischen Yogaunion (EYU) oder »Iyengar ® -Yoga-LehrerIn« (IYD-zertifiziert).
Yoga & Rücken: Oft gestellte Fragen
Darf ich Yoga üben, wenn ich Rückenschmerzen habe?
Jeder, der unbedenkliche akute oder chronische Rückenbeschwerden hat, darf Yoga praktizieren. Sie sollten nur nicht alle Übungen machen, vor allem keine intensiven Vorbeugen oder Drehungen – und natürlich keine Haltungen, die Ihnen Schmerzen bereiten. Sie können zum Beispiel all die kleinen Übungen machen, die Sie ab > finden. Dabei gilt der Grundsatz: »Mäßig, aber regelmäßig üben!«
Welche Rückenschmerzen sind wirklich gefährlich?
Gefährlich sind Rückenschmerzen dann, wenn sie brennend oder stechend sind und jede Bewegung den Schmerz verschlimmert. Das ist die Sorte Schmerz, die uns wirklich »lahmlegen« möchte. Solche Schmerzen müssen unbedingt von einem Facharzt abgeklärt und behandelt werden, damit wir uns nicht ein »Schmerzgedächtnis« zulegen, das die Reizschwelle für ihr Auftreten stetig senkt. Gefährlich sind auch Schmerzen, die ausstrahlen, und zwar in die Beine, die Arme oder in den Brustkorb. Sie deuten darauf hin, dass die aus der Wirbelsäule seitlich austretenden Spinalnerven betroffen sind – volkstümlich wird dann gern vom »eingequetschten Nerv« gesprochen. Lassen Sie sich unbedingt gründlich untersuchen, wenn der Schmerz mit einem Taubheitsgefühl oder Kribbeln (»Ameisenlaufen«) einhergeht.
Sind eigentlich alle Menschen im Rücken gleich beweglich?
Nein, das ist sehr unterschiedlich. Körperbau und Flexibilität der Gelenke sind genetisch bedingt, sodass einige von uns nie richtig hocken oder den Lotossitz werden einnehmen können. Unsere angeborene Konstitution bestimmt mit darüber, wie fest oder nachgiebig unser Bindegewebe ist. Außerdem können wir im Laufe des Lebens Krankheiten erwerben, die eine eingeschränkte Beweglichkeit bewirken. Dazu zählen der Morbus Scheuermann, der zur Folge hat, dass in der Pubertät Teile der Wirbelsäule versteifen, aber auch bestimmte degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule. Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich, dass man sich regelmäßig bewegt und dehnt. Unsere Gelenke wollen laufend »geschmiert« werden, um ihre Beweglichkeit zu behalten. Gleichzeitig brauchen die Muskeln den Wechsel von Kontraktion und Dehnung, um ihre Flexibilität und Kraft bewahren zu können.
Wie beweglich sollte man im Rücken sein?
Wahrscheinlich viel weniger, als Sie denken! Unsere Wirbelsäule ist von starken Bändern gesichert, die sie stabilisieren, wenn wir uns nach vorn oder hinten beugen. Gleichzeitig wird sie aber auch von diesen Bändern in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Orientieren Sie sich am besten an den Fotos in diesem Buch: Sie zeigen Ihnen eine normale, »gesunde« Beweglichkeit. In anderen Yogabüchern werden Sie immer wieder extremere Vor- oder Rückbeugen sehen, die allerdings nur für wenige Menschen hilfreich und überhaupt ausführbar sind.
Gibt es ein Minimalprogramm, das ich jeden Tag üben sollte?
Ja, und zwar ein Programm, das all dem entgegenwirkt, was unser Alltag an einschränkenden Körperhaltungen mit sich bringt. Üben Sie jeden Tag etwas, das Ihnen hilft, in den Leisten weit zu werden, und etwas, das die kleinen Brustmuskeln dehnt. Außerdem möglichst eine Übung, die die Wirbelsäule durchbewegt, sowie jeweils eine Kräftigungsübung für Rücken- und Bauchmuskulatur. Planen Sie dafür 15 bis 20 Minuten pro Tag ein, und freuen Sie sich mit Ihrem Rücken, dass Ihnen Kraft und Beweglichkeit erhalten bleiben!
Gibt es Yogaübungen, die der Wirbelsäule schaden können?
Ja, die gibt es! Dabei handelt es sich vor allem um Übungen, die unseren Körper überdehnen oder in denen zu starker Druck auf Teile der Wirbelsäule ausgeübt wird. Dazu gehören zum Beispiel Vorbeugen mit rundem Rücken, bei denen der Rumpf nicht abgestützt ist – dadurch entsteht ein starker Druck auf einzelne Bandscheiben, der sie schädigen kann. In diesem Buch werden Sie natürlich keine solchen Haltungen finden, aber in älteren
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