Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
Maureen gemeint. Und ihr Sohn versuchte, die Wette aufrechtzuerhalten. »Wie lange?«
»Was meinst du?«, hakte Anna nach.
»Wie lange hat Marcel Zeit, mich ins Bett zu bekommen?«
»Zwei Wochen. Solange er auf Mallorca ist.« Anna ging auf Lena zu und griff nach ihrer Hand. »Ich habe zu Maureen gleich gesagt, es sei eine dämliche Idee, aber sie spielt gerne ihre Spielchen.«
Ja, das tat Maureen wirklich gerne. Als sie ihr davon erzählt hatte, wie sie Anna mit Georg verkuppeln wollte, hatte Lena das amüsant und reizend gefunden, doch da hatte es sie auch nicht selbst betroffen. Es war an der Zeit, dieses Spiel mal mit Maureen zu spielen. Mit Abstand betrachtet war Maureens Plan gar nicht so schlecht. Dieser Marcel mit seinem übergroßen Ego hatte wirklich einen Dämpfer verdient. Nun begriff sie auch sein verändertes Verhalten im Restaurant. Dort hatte Niklas ihm die Wette vorgeschlagen, Marcel hatte eingewilligt und sich gleich ins Zeug gelegt.
Lena lächelte. »Dann wird es Zeit, dass mit Maureen mal gespielt wird, und zwar nicht nach ihren Regeln.«
Anna zog die Augenbrauen nach oben.
»Und du wirst mir helfen, damit sie es nicht bemerkt. Kein Wort über unser Gespräch zu Maureen oder zu Niklas. Verstanden?«
Anna grinste und hielt das Weinglas hoch. »Versprochen!«
9
Lena fuhr mit ihrem Fahrrad zur Arbeit. Der vergangene Nachmittag mit Niklas war angenehm verlaufen, wenn sie auch immer noch bedauerte, keinen Plan für den Abend im Restaurant ausgeklügelt zu haben. Marcel würde kommen. Dessen war sie sich sicher. Er musste auftauchen, wollte er die Wette irgendwie gewinnen. Und Lena wollte Maureen und Niklas bei ihrem Spielchen austricksen. Sie wusste nur noch nicht wie. Die halbe Nacht hatte sie darüber nachgegrübelt, bis sie letztlich eingeschlafen war. Klar, sie könnte weiterhin so tun, als hätte sie keine Ahnung und mit ihm spielen, das hatte er grundsätzlich schon verdient, doch das würde nicht halb so viel Spaß machen, als der ganzen Geschichte eine andere Richtung zu geben. Hätte sie diesen Marcel besser gekannt oder wäre er nicht so ein berechnendes Ekel, könnte sie ihn einweihen und sich mit ihm verbünden und den beiden eine kleine Lektion erteilen. Aber wäre er nicht so ein Ekelpaket, wäre dieser Plan niemals entstanden.
Als sie das Fahrrad hinter dem Restaurant abstellte, wusste sie immer noch nicht weiter. So beschloss sie, Marcel einfach kühl zu behandeln. Mit wem würde er auftauchen? Mit Niklas? Wenn der nicht wollte, dass Marcel erfuhr, dass sie bei Maureen wohnte und sie kannte, konnte er unmöglich mit ihm im Isolde erscheinen.
Sie ließ das Schloss einschnappen und begab sich auf den Weg zur Umkleide. Auf dem Weg dorthin fing Theo sie ab.
»Wow, du siehst wieder umwerfend aus«, strahlte er sie an. »Wann gehen wir endlich mal zusammen etwas trinken?« Er legte den Kopf schräg. »Ich verspreche auch, dich nicht zu beißen.«
Lena lachte. »Davor habe ich keine Angst.«
»Aber?«, setzte er nach.
Plötzlich kam Lena eine Idee. Was wäre, wenn sie mit Theo flirtete, während Marcel versuchte, bei ihr zu landen? Die Reaktion darauf wäre die Sache wert und im Grunde war Theo ja ein netter Kerl. »Also gut. Vielleicht klappt es ja diese Woche.«
»Heute Abend?« Theos Augen blitzten sie an.
»Mal sehen. Aber ich verspreche nichts, okay?« Lena schenkte ihm ein Lächeln und ging in Richtung Umkleide, wobei sie auf einen etwas ausgeprägteren Hüftschwung achtete. Sie spürte förmlich Theos Blick in ihrem Rücken und lächelte. Das könnte ein vergnüglicher Abend werden.
Die Tür schwang auf und Lena fürchtete schon, Theo sei hinter ihr hergegangen. Carina lachte laut. »Hey, keine Panik. Bin nur ich.«
Lena grinste schief. »Hab ich so erschrocken ausgesehen?«
»Das könnte man sagen«, sagte Carina und ging zu ihrem Spind, um sich ihre Dienstkleidung herauszuholen. »Hast du etwa Theo erwartet?« Carina zog sich ihr T-Shirt über den Kopf. »Das würde er niemals tun. Er ist zwar ein Draufgänger, aber so dann doch wieder nicht.«
Während Lena sich die Hose anzog, überlegte sie, ob sie Carina in ihren Plan einweihen sollte. Die würde sich bestimmt wundern, wenn sie plötzlich Theos Flirterei erwiderte. Vielleicht später. Immerhin wusste sie selbst noch nicht, wie der Abend verlaufen würde. Wenn Theo in einem der anderen Bereiche arbeitete, konnte sie ihren Plan sowieso vergessen. »Sind wir heute zusammen im Speiselokal?«
Carina knöpfte
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