Yogabasics
erhöht.
Abschnitt 1
Der Atem ist der Schlüssel zum Erfolg
„Atem ist Leben, wer nur halb atmet, lebt auch nur zur Hälfte.“
Indische Weisheit, Verfasser unbekannt.
Der Atem ist der Schlüssel zum Erfolg
Im ersten Kapitel dieses E-Books hast Du wichtigen Yoga-Übungen kennengelernt und konntest Yoga am eigenen Körper erfahren. Vielleicht hast Du auch schon Veränderungen gespürt, viele Positionen fühlen sich leichter und stabiler an. Doch sind die Körperübungen nur der Einstieg im Hatha-Yoga. Bisher haben wir uns ausschließlich mit dem Körper beschäftigt. Yoga ist aber viel mehr. Es ist der Weg vom Groben zum Feinen. Was kommt nach den Āsanas? Der Atem!
Der Atem ist der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb ist es so wichtig, den Atem zu erkennen. In der Hatha Pradipika, einer alten Yoga-Schrift, steht geschrieben: „Wer seinen Atem kontrollieren kann, kann auch seinen Geist kontrollieren.“ Wenn es Dir gelingt, die Gedanken zur Ruhe zu bringen, kannst Du in Momente kostbarer Ruhe und Stille eintauchen. Diese Augenblicke sind besonders effektiv und Du tankst neue Energie. Immer wieder sage ich in den Kursen und auf den Reisen, dass diese Momente eine wahre Quelle der Inspiration sind.
Du hast die einzigartige Möglichkeit, mit Deinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen. Hieraus kann sehr viel Kreativität entstehen. Emotionen gehören aber auch dazu. Wundere Dich nicht, wenn auch negative Gedanken und Gefühle auftauchen. Nimm sie an und verdränge sie nicht. Sie gehören zu Dir und mit Yoga lernst Du, Dich von diesen nicht mehr so beeinflussen zu lassen. Die eigene Mitte zu finden, ist ein wichtiger Meilenstein im Yoga und im Leben. Der Atem hilft Dir dabei.
Zahlen und Fakten:
In der Minute atmest Du ca. 14 mal.
Pro Atemzug nimmst Du ½ Liter Luft auf, das sind sieben Liter pro Minute.
Pro Tag sind das ca. 21.000 Atemzüge u. 11.500 Liter Luft.
Vier Herzschläge entsprechen einem Atemzug.
Der bei weitem wichtigste Vorteil einer guten Atmung ist die Konzentration des Prānas (Energie), was Deinen vitalen Energiehaushalt erhöht.
Die alten Yogis sagen: „Kontrolle des Prānas führt zur Kontrolle des Geistes.“
Vedische Geschichte - Lebensenergie
Die fünf wichtigsten Anlagen unserer menschlichen Natur – Geist, Atem (Prāna), Sprache, Hören und Sehen, hatten einmal einen heftigen Streit - wer wohl der bedeutendste sei. Und es war keine Lösung in Sicht. So entschied man sich, dass jeder von ihnen der Reihe nach den Körper verlässt. Dann würde man sehen, wessen Abwesenheit am wenigsten zu verkraften ist. Und so geschah es.
Als erstes verließ die Sprache den Körper. Plötzlich war der Körper stumm, lebte aber weiter. Danach gingen die Augen. Unbeeindruckt von der Blindheit lebte auch hier der Körper weiter. Dann kamen die Ohren an die Reihe, den Körper zu verlassen. Nun war der Körper taub, aber er lebte weiter. Schließlich verschwand der Geist. Der Körper lebte nach wie vor, musste sich aber mit seinem unbewussten Zustand begnügen.
In dem Augenblick aber, als das Prāna begann, den Körper zu verlassen, fing dieser an zu sterben. Der Körper verlor in kürzester Zeit all seine Lebenskraft.
Alle anderen eilten, so schnell sie konnten, zum Prāna hin und billigten ihm seine unangefochtene Souveränität zu. Sie flehten ihn an zu bleiben.
Schlussfolgerungen: Der Streit am Anfang spiegelt den normalen menschlichen Zustand wieder. Unsere Anlagen sind nicht integriert, sondern konkurrieren untereinander, wer die Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit einnehmen darf. Durch das Ausbleiben von Prāna wird deutlich, dass unsere Anlagen nicht mehr mit Energie versorgt werden können und nicht mehr funktionieren. Der Körper stirbt.
Abschnitt 2
Übung 24: Sukasana (Sitzhaltung)
„Wer andere kennt, ist klug
Wer sich selber kennt, ist weise.
Wer andere besiegt, hat Kraft.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.“
Latose
Der bequeme Sitz
Übersetzung: „sukha“ = bequem
Grundlage für jede Atemübung ist eine bequeme Sitzhaltung. Deshalb kehre ich hier an dieser Stelle nochmals zu einer Körperübung zurück. Alle Yoga-Übungen haben schlussendlich nur ein Ziel, den Körper für ein längeres Sitzen vorzubereiten. In dieser Sitzhaltung ist die Wirbelsäule aufgerichtet und die Haltung muss sich gut anfühlen, das heißt es dürfen keine Schmerzen auftreten. Es ist eine große Herausforderung und bedarf einer guten Vorbereitung. Sukasana (suka = bequem) ist die typische Sitzhaltung für
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