Yogabasics
ist ein Fließen mit dem Atem. Die Bewegungen und Dein ganzes Yoga werden natürlicher. Gleichzeitig wird auch das Verletzungsrisiko durch angepasstes Üben ausgeschlossen, weil die Gelenke weniger beansprucht werden.
Am Ende dieses Kapitels möchte ich gern noch festhalten, dass das Prinzip von Vinyasa Krama für jeden Übenden unterschiedlich ist. Je mehr Du in Kontakt mit Yoga kommst und Dich auf dieses fantastische System einlässt, desto kreativer wirst Du. Jeder Körper ist anders und deshalb sollte auch jeder Körper eine angepasste Yogapraxis und spezielle Āsana-Abfolgen haben. Es ist eine Lebensaufgabe, dies für sich herauszufinden und zu üben. Diese Abfolgen bleiben nicht ewig erhalten. So wie sich durch Yoga Dein Körper verändert, so verändern sich auch die Āsanas auf Deinem persönlichen Yoga-Weg.
Exkurs: Milena Moser beschreibt die Grundzüge sehr schön in ihrem Buch „Schlampenyoga“, in dem sie von einem Yoga-Workshop-Erlebnis mit indischen Yogalehrer Kausthub (Sohn von T.K.V. Desikachar, der wiederum Sohn von Krishnamacharya ist) berichtet:
„IBM-Yoga (Intention-Breath-Movement)“, erklärt er. „Zuerst ist die Absicht, die bewusste Entscheidung, einzuatmen, die Arme und den Kopf zu heben. Dann setzt der Atem ein und dann erst die Bewegung. Die Bewegung ist beendet, dann der Atemzug, dann konzentriert sich die Absicht auf die nächste Aufgabe: ausatmen, Arme senken, nach vorn beugen und den Boden berühren. Nach der Absicht setzt der Atem ein, die Bewegung folgt dem Atem. Die Bewegung endet zuerst, dann der Atem, dann die Absicht. Und so weiter. Das ist Vinyasa: Die Bewegung mit dem Atem, den Atem mit der Absicht zu verbinden.“
An dieser Schilderung wird sehr schön deutlich, dass es nicht nur eine körperliche Bewegung ist. Vielmehr hat alles seinen Ursprung in einem bewussten Entschluss. Ein fester Wille, etwas zu tun, etwas zu verändern. Auch wenn es anfangs eher körperlich wirkt, so ist der Sinn doch ein tieferer: Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Handlungen, indem wie wir etwas tun, wann, in welchen Umständen, mit welchem Erfolg, … Es mag etwas theoretisch klingen, aber das Prinzip ist simpel. Es geht darum, fließende Bewegungen auszuführen. Fließend, so wie das Leben sein sollte. Natürliche Bewegungen, nicht ruckartig, nicht zwanghaft. In der Natur sind alle Bewegungen fließend.
Die Sonne geht langsam auf, erreicht ihren Zenit und taucht wieder ein, die Wellen des Meeres bauen sich langsam auf, überschlagen sich und gleiten langsam aus. Stell Dir als Vergleich einen Soldaten bei einer Zeremonie vor, der in abgehackten Bewegungen Arme und Beine nach oben reißt und wieder fallen lässt. Stocksteif und völlig unnatürlich. Das ist das Gegenteil vom Vinyasa-Prinzip.
Fließende Bewegungen entstehen, wenn wir bei einer Einatmung in Positionen hineingehen, die Weite schaffen. Das sind zum Beispiel alle Rückbeugen. Körperlich gesehen geht es hierbei darum, den Brustraum auszudehnen und die oberen Atemräume zu nutzen. Bei einer Ausatmung geht es darum, die Lunge maximal zu leeren und den Bauch nach innen zu ziehen. Wenn wir also in eine Vorbeuge gehen, atmen wir aus. Eine Einatmung schafft Weite und wir empfangen, während wir bei einer Ausatmung etwas abgeben und loslassen.
Abschnitt 28
Rückenschmerzen? Nein, Danke!
„Du fühlst Dich so alt, wie beweglich Deine Wirbelsäule ist.“
Verfasser unbekannt
Mit diesen Worten habe ich immer meinen Yoga-Kurs für Anfänger begonnen. Viele Teilnehmer in den Yoga-Kursen können diesen Satz bestätigen. Manche von den Kursteilnehmern sind 30 Jahre alt und fühlen sich wie 50, weil ihre Wirbelsäule steif und ihr Rücken ständig angespannt ist. Rückenprobleme und das Suchen nach Entspannung sind die zwei Hauptgründe, um mit Yoga zu beginnen.
Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie Yoga auf unsere Wirbelsäule wirkt. Früher habe ich Yogastunden mit der Bezeichnung „Yoga für einen gesunden Rücken“ belächelt, weil Yoga immer ganzheitlich wirkt. Inzwischen weiß ich, wie wichtig eine angepasste Yogapraxis für Menschen mit Rückenschmerzen und Verspannungen ist. Es ist wichtig, den Körper exakt auszurichten und es ist viel Wissen notwendig, um Yoga speziell bei Rückenschmerzen zu unterrichten.
Rückenschmerzen? Nein, Danke!
Yoga lindert bzw. beugt Rückenschmerzen vor
Die Wirbelsäule ist ein wichtiger Teil unseres Stütz- und Bewegungsapparates. Und unsere Wirbelsäule möchte vor allem eines:
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