Yogabasics
unwillkürlichen Atem verändern kann. Diese Veränderung im Atem ist der nächste Schritt.
Abschnitt 4
Übung 26: Die vollständige Yoga-Atmung
Fülle erfahren
Im Alltag nutzen wir nur 1 ⁄ 3 unseres Lungenvolumens. Dem Durchschnittsmenschen stehen ca. drei bis vier Liter zur Verfügung. Spitzensportler schaffen es auf ganze 7 Liter. Festzuhalten bleibt, dass wir nur einen Bruchteil unseres Lungenvolumens nutzen und damit nicht unser ganzes Potential ausschöpfen. Yoga möchte uns ermutigen und helfen, Fülle im Leben entstehen zu lassen. Deshalb solltest Du lernen, Deine Lunge komplett zu nutzen und zu füllen. Diese Atmung wird als vollständige Yoga-Atmung bezeichnet. Lang und fein sind die Qualitäten in der Yoga-Atmung.
So übst Du die vollständige Yoga-Atmung
Du liegst wieder auf dem Rücken, und die Füße sind wie bereits beschrieben aufgestellt. Nun lege beide Hände locker auf den Bauch, in Höhe des Nabels. Die Ellenbogen und Schultern ziehen dabei sanft in Richtung Boden. Beginne nun bewusst, in den Bauch zu atmen. Die Bauchdecke hebt und senkt sich. Übertreibe es ruhig etwas mehr. In den Bauch zu atmen, bedeutet, mit seiner Körpermitte in Kontakt zu kommen. Damit schaffst Du eine Verbindung zu Deiner wahren Essenz und Urvertrauen kann entstehen. Legst Du den Fokus auf die Ausatmung, kannst Du besonders gut zur Ruhe kommen. Diese Atemtechnik eignet sich auch gut zum Einschlafen.
Nachdem Du in den Bauch geatmet hast, legst Du Deine Hände auf den Brustraum, oberhalb Deiner Brustwarzen ab. Jetzt kannst Du beginnen, Deinen Atem in den oberen Bereich Deiner Lungen zu ziehen. Spüre, wie mit der Einatmung sich der Brustraum weitet und sich mit der Ausatmung wieder zusammenzieht. Du wirst schnell erkennen, dass die Qualität der Brustraum-Atmung eine ganz andere als die Bauchatmung ist.
Im dritten Schritt bringst Du Deine Hände nach oben zu den Schlüsselbeinen und beginnst bis in die Lungenspitzen einzuatmen. Du wirst überrascht sein, wie viel Volumen Dir immer noch zur Verfügung steht.
Nachdem Du die drei Stufen der vollständigen Yoga-Atmung gelernt hast, kannst Du jetzt beginnen, alle drei Phasen zu verbinden. Atme vollständig aus. Beginne in den Bauch einzuatmen, weiter in den Brustraum und dann bis hoch zu den Schlüsselbeinen. Fülle Deine Lunge maximal, um dann wieder auszuatmen. Der Brustraum und der Bauch senken sich. Unterstütze die Ausatmung, indem Du den Bauchnabel bewusst nach innen ziehst, um auch die „letzte“ Luft auszuatmen. Gern kannst Du anfangs den drei Atemräumen mit den Handflächen folgen. Später brauchst Du das nicht mehr und Du richtest einfach Deine Aufmerksamkeit in den jeweiligen Bereich.
Kontra-Indikatoren
Keine, atmen kann jeder!
Fazit: So wie Du in verschiedenen Āsanas lernst, Dein ganzes Potential auszuschöpfen, so kannst Du das auch beim Atem lernen. Durch die vollständige Yoga-Atmung ist es Dir möglich, alle Bereiche der Lunge zu füllen. Das vollständige und tiefe Atmen bringt viel Energie in den Körper, und auch Dein Geist wird wacher. Mit dieser Atemtechnik kannst Du nicht viel falsch machen. Lasse Dir Zeit und übertreibe es nicht.
Ziel ist es später, den Atem auch in den Yoga-Positionen lang und fein werden zu lassen. Damit wird die Yogapraxis kraftvoller und energetischer. Wenn Du die vollständige Yoga-Atmung übst, wirst Du feststellen, dass Du auch zur Ruhe kommst. Das zugrunde liegende Prinzip ist einfach: Bist Du mit deiner Aufmerksamkeit auf einen Punkt ausgerichtet (hier: Dein Atem), kannst Du nicht gleichzeitig an was anderes denken. Damit ist diese Atemübung bereits eine Vorstufe zur Meditation und Konzentration.
Tipps für die Praxis
Die oben beschriebene Technik kannst Du auch in der aufgerichteten Sitzhaltung üben. Bist Du mit der Atemtechnik vertraut geworden, kannst Du beginnen, die Ausatmung zu verlängern. Die Ausatmung hat immer die Qualität des „Abgebens“, d.h. Du kommst zur Ruhe und kannst Dinge, die Dich belasten, mental ausatmen. In der Ausatmung wird der Puls langsamer und es entsteht ein Zustand körperlicher Entspannung. Zähle mit der Einatmung gedanklich bis 4 und atme auf 6 oder 8 aus. Zwinge Dich nicht und lasse Dir auch hier Zeit. Der Atem sollte immer gleichmäßig und sanft sein. Im Prānāyāma ist weniger mehr. Fortgeschrittene Yogis zählen nicht mehr, sondern orientieren sich am Herzschlag. Das ist dann aber kein YOGABASICS mehr.
Abschnitt 5
Übung 27: Die Quadrat-Atmung
„Der Geist kann durch das
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