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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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meine Lider werden schwer und ich bin mir nur noch vage bewusst, dass Ruth fragt, ob es mir gut geht. Ihre Stimme ist voller Sorge. Erin versichert ihr in der Ferne, dass alles okay ist, dass das Schlimmste jetzt vorüber ist. Dann flüstert Erin mir ins Ohr, warnt mich davor, mich zu übergeben, bittet mich, es im Magen zu behalten, weil wir sonst von vorne anfangen müssen. Und da mir das schlimmer als der Tod erscheint, nicke ich und erkläre ihr, dass ich mein Bestes gebe.
    Weiteres Flüstern. Erin redet so leise, dass ich sie nicht verstehen kann, aber ich will wissen, was sie sagt.
    »Shh, ich rede nicht mit dir, lass dich einfach fallen.«
    In meinem Kopf höre ich etwas, das klingt wie das Rauschen des Windes, eine wüstenheiße Brise voller Sand und Steinen und Eidechsenscheiße bläst durch meinen Kopf, und o Gott, ich falle, falle, strecke die Arme aus, um mein Gleichgewicht zu finden, während mein Magen sich hebt und mir Galle in die Kehle steigt. Ich schlucke schwer, kämpfe gegen die erneute Übelkeit und winde mich. Schließlich, endlich … nichts. Schweben. Fallen und schweben und weit entfernt eine Stimme, irreal und geisterhaft.
    Er geht jetzt.
    Wohin, will ich fragen, wohin gehe ich?
    Schwärze umfließt mich, schwärzer als schwarz und trotzdem liegt etwas Bösartiges in der Farbe, etwas Gefährliches. Ich habe Angst, aber ich kann die Augen nicht öffnen, als die nächste Welle der Übelkeit mich überschwemmt. Ich versuche zu rufen, aufhören, bitte aufhören, ich will das nicht mehr, es ist alles ein Fehler, bitte lass mich nicht gehen. Bitte zwing mich nicht …
    Und dann schluckt mich die Schwärze und es fühlt sich an, als würde jede Zelle meines Körpers explodieren.
    Und ich kann nicht. Aufhören. Zu. Schreien.

Kapitel 16

    Dunkelheit.
    Drehen. Fliegen. Schweben. Fallen. Dunkelheit.
    Licht.
    Ich fahre auf. Meine Hände schlagen durch die leere Luft und in meinem Mund steht der metallische Geschmack des Grauens. Ich habe zu lang geschlafen. Mein Nacken und meine Schultern schmerzen durch die unnachgiebige Härte meiner Couch. Ich setze mich auf und strecke mich, um meine Muskeln zu lockern.
    Was zur Hölle habe ich geträumt?
    Ich habe das Gefühl, ich sollte mich daran erinnern, und Gott weiß, dass ich es will – einige meiner besten und atmosphärischsten Arbeiten sind fast vollkommen aus dem Stoff entstanden, aus dem die Träume sind –, aber es hilft nichts. Was auch immer es war, es ist verschwunden; nichts ist zurückgeblieben außer einem schwammigen Gefühl und einer Gänsehaut.
    Meine letzte Leinwand, nach vier frustrierenden Wochen immer noch nicht vollendet, steht auf ihrer Staffelei neben dem Fenster, wo ich sie diesen Morgen hingeschoben habe. Ich hatte gehofft, dass eine Lichtveränderung die Sache weiterbringen würde. Eine Landschaft. Aber keine Landschaft, wie es sie irgendwo auf dieser Seite der Verdammnis gibt. Die glitzernde Oberfläche aus Öl zeigt Wellen von Feuer, die auf einen kohleschwarzen Strand schlagen und an der Küstenlinie nagen, während sich im Hintergrund Klippen von der Farbe von Rabenflügeln erheben. Der Himmel ist das einzige Problem. Meine ursprüngliche Vision von giftigem Purpur passt einfach nicht richtig in die Komposition, nicht ansatzweise, und die vor Kurzem hinzugefügten blutroten Striche machen es nur schlimmer. Sorgen dafür, dass es aussieht wie etwas aus dem verdammten Herrn der Ringe.
    Genervt von mir selbst habe ich beschlossen, ein Nickerchen zu machen, in der Hoffnung, dass meine Muse sich entscheidet, mal aufzutauchen, die wirre Masse in meinem Hirn zu ordnen und eine Lösung auszuspucken.
    Aber anscheinend haben die Musen heute ihren freien Tag.
    Stygia , so lautet der Arbeitstitel des Bildes. Das ist zugleich der Titel meiner herannahenden Ausstellung, einer Ausstellung, der, wenn es so weitergeht, vielleicht ihr Hauptwerk fehlen wird.
    Ich gehe zur Leinwand, hebe einen Pinsel auf und wische halbherzig an den Farbtupfern auf der Palette herum. Vielleicht kann ein rauchiges Blau den Himmel ein wenig abmildern. Im Moment ist er viel zu grell, lenkt zu sehr von den Flammen ab, die unter ihm prasseln und tanzen. Oder vielleicht …
    Verdammt. Ich kann im Moment einfach nicht darüber nachdenken. Mein Kopf schwirrt noch von Träumen, beklemmend und schwer nachvollziehbar, also hebe ich einen Skizzenblock auf und lecke einen weichen Bleistift an. Eine Rettungsaktion. Meine Hand bewegt sich langsam, ziellos über das Papier, eine

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