Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten
seine Sinne, ließ die Leuchtpaneele blitzen und erfüllte den Raum mit einem so schrillen und allgegenwärtigen Geheul, daß Lowie das Gefühl hatte, er würde jeden Augenblick darin versinken.
Aber schließlich gelang es ihm, seine Gedanken auf seine Freunde Jacen und Jaina zu konzentrieren. Er würde stark sein. Als der Generator eine Pause machte, trafen ihn weitere Fäuste eiskalten Wassers von allen Seiten.
Wie lang diese Torturen aufeinander folgten, konnte Lowie nicht sagen. Nach einer gewissen Zeit hatte er das Gefühl, sein Leben sei nie etwas anderes gewesen als eine ewige Kette aus Licht, Lärm, Wasser, Licht, Lärm, Wasser … Doch er gab seiner Wut immer noch nicht nach. Zu dem Zeitpunkt, als Tamith Kai wieder zu ihm sprach, hatte er sich zu einem zitternden Häufchen triefnassen Elends zusammengekauert und hockte direkt auf dem Schallgenerator, als könne er so etwas Gefühl in seine tauben Beine und Füße zurückbringen.
»Du hast die Macht in dir, deinen Qualen ein Ende zu bereiten«, sagte ihre Stimme mit gespieltem Mitgefühl. »Leider ist Standhaftigkeit, mein junger Jedi, nur dann bewundernswert, wenn sie dir etwas einbringt.«
Lowie zeigte keinerlei Reaktion, hob nicht einmal den Kopf.
»Dein Starrsinn hilft dir nicht weiter. Und deinen Freunden übrigens auch nicht. Sie haben bereits begriffen, daß ich die Wahrheit sage«, fuhr sie fort.
Lowies Kopf zuckte hoch, und er gab ein ungläubiges Knurren von sich.
»Doch, es ist wahr«, sagte sie mit einem ermunternden Unterton in der Stimme. »Würdest du sie gern sehen?«
Bevor er mit einem Bellen zustimmen konnte, flirrten zwei holographische Bilder vor seinen Augen. Auf einem konnte er Jacen erkennen; er schwang ein Lichtschwert, und auf seinem jungen Gesicht loderte ein Ausdruck grimmiger Entschlossenheit. Die andere Holographie zeigte Jaina, wie sie, den Kopf mit einem herausfordernden Grinsen in den Nacken gelegt, mit Hilfe der Macht schwere Gegenstände durch die Luft wirbeln ließ.
Lowie streckte mit einem Aufschrei benommener Fassungslosigkeit die Hand nach den leuchtenden Bildern aus – und fiel kopfüber in das eisige Wasser, das den Boden bedeckte. Er stemmte sich wieder hoch, und im gleichen Augenblick setzte der Schallgenerator sein zermürbendes Geheul fort.
Tief in ihm schürten Entsetzen, gepaart mit Wut, und das Gefühl, verraten worden zu sein, die Glut, die solange in ihm geschwelt hatte. Flammen des Zorns schossen in ihm empor, erfüllten ihn mit ihrer unwiderstehlichen Hitze, schlugen immer höher, bis sie sich in einem wilden Gebrüll in seiner Kehle Bahn brachen.
In diesem Augenblick vergaß er alles.
Lowie erwachte in seiner Zelle, umgeben von wohltuender Dunkelheit. Das Zimmer war warm, und er lag unter einer weichen Decke auf der Pritsche. Seine Muskeln schmerzten, aber er fühlte sich gut ausgeruht. Er tastete mit einer Hand an seine Hüfte und stellte fest, daß er wieder den geflochtenen Gürtel trug.
Aus unmittelbarer Nähe hörte er Tamith Kais Stimme. Lowie war nicht überrascht, die große, dunkelhaarige Schwester der Nacht neben sich stehen zu sehen. Im schwachen Schein der Leuchtpaneele sah er, daß sie einen unregelmäßig geformten Gegenstand in der Hand hielt.
»Das hast du gut gemacht, junger Wookiee«, sagte sie.
Lowie stöhnte traurig auf, als ihn die Erinnerung an das überschwemmte, was er getan hatte.
»Mit deiner Wut hast du meine Erwartungen übertroffen«, sagte Tamith Kai und sah ihn mit offensichtlichem Stolz an. »Zur Belohnung habe ich dir deinen Droiden mitgebracht.«
Lowie konnte vor Verwirrung keinen klaren Gedanken fassen. Sollte er stolz auf sein Verhalten sein? Sollte er sich schämen? Er nahm MTD erleichtert aus Tamith Kais Händen entgegen und befestigte den kleinen Droiden an seinem angestammten Platz an seinem Gürtel.
»Du wirst einmal ein mächtiger Jedi«, sagte Tamith Kai und lächelte verschwörerisch. »Nachdem du deiner Wut freien Lauf gelassen hast, konnten wir den Schallgenerator wegwerfen. Bei anderen Gelegenheiten haben wir ihn zumindest immer noch reparieren können.« Mit diesen Worten schlenderte sie aus dem Zimmer und überließ ihn seinen Gedanken.
Lowie stand auf und stöhnte, weil seine Muskeln ihm den Dienst verweigerten. Mutlos sackte er auf die Pritsche zurück.
»Nun, wenn Sie meine Meinung hören wollen«, plapperte MTDs dünne Stimme, »Sie haben sich durch Ihren sinnlosen Widerstand nur selbst geschadet.«
Lowbacca knurrte eine
Weitere Kostenlose Bücher