Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten

Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten

Titel: Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
Vom Netzwerk:
bescheidene Talente verfügen, die in ihrer Sippe bedeutungslos sind; Männer, weil sie nie Macht hatten und unsere Lehre ihnen Freiheit verspricht – aber meist haben sie noch weniger anzubieten als die Frauen. Wie sieht es mit dir aus?«
    Vonnda Ra streckte eine Hand aus und deutete auf den Eidechsenschädel mit dem brennenden Öl. »Kannst du das?« Die Lampe schwebte geradewegs zum Scheitelpunkt des Zelts hinauf und warf einen immer breiter und schwächer werdenden Lichtkreis, bevor sie neben Vonnda Ra auf die Plattform niedersank.
    Tenel Ka nickte. »Ich habe schon eine gewisse Ausbildung genossen.« Sie verzichtete auf jegliche theatralische Gesten oder Worte, schloß halb die Augen, um sich zu konzentrieren, und packte die Lampe mit Gedankenkraft. Sie hatte nie Spaß daran gehabt, mit ihrer Beherrschung der Macht zu protzen, und setzte sie nur ein, wenn es unbedingt notwendig war, aber bei dieser Vorstellung ging es um mehr als nur um sie. Sie würde Jacen, Jaina und Lowbacca möglicherweise nie wiedersehen, wenn es ihr nicht gelang, diese Schwester der Nacht von ihrem wahren Potential zu überzeugen.
    Sie holte tief Luft und atmete wieder aus. Lautlos löste sich die Lampe von der Plattform und schwebte hoch über ihren Köpfen in der Luft. Tenel Ka konzentrierte sich auf die Flamme, schürte sie mit Gedankenkraft und ließ sie immer heller scheinen, bis ihr warmes Licht auch die dunkelste Ecke des Pavillons erhellte. Dann ließ sie die Lampe von Ecke zu Ecke die Wände des Zeltes entlangschweben; sie beendete die Runde so schnell, daß sie Vonnda Ra vor Verblüffung keuchen hörte. Durch ihre halbgeschlossenen Augen sah Tenel Ka, wie die dunkelhaarige Frau eine Hand ausstreckte und die Handfläche nach oben drehte, als wollte sie eine Frage stellen.
    Tenel Ka ließ die Lampe einen weiteren, diesmal kleineren Kreis fliegen und dann einige immer enger werdende Runden um den zentralen Pfosten drehen, bis sie schließlich, immer noch hell brennend, in einer ungefähren Spirale um den Pfosten abwärts rotierte – all das binnen weniger Sekunden. Schließlich setzte Tenel Ka die rotierende Lampe sanft auf Vonnda Ras ausgestreckter Hand auf.
    Die Schwester der Nacht gab ein heiteres Kichern von sich. »Du bist hier willkommen, Schwester«, sagte sie. »Wie ist dein Name?«
    Tenel Ka warf den Kopf in den Nacken. »Mein Name – unsere Namen – haben keine Bedeutung mehr für uns. Wir haben sie abgelegt, als wir unsere Sippe verließen.«
    »Komm her«, befahl Vonnda Ra. Als Tenel Ka näher trat, stand die Schwester der Nacht auf, legte dem jungen Mädchen die Finger unters Kinn und sah ihr tief in die Augen. »Ja«, sagte sie mit einem zufriedenen Nicken. »Du hast viel Zorn in dir. Bist du bereit, von hier fortzugehen? In eine Schule unter den Sternen?«
    Tenel Kas Herz machte einen Sprung. Vielleicht war das der Ort, wohin man Jacen, Jaina und Lowbacca entführt hatte. »Wo immer eure besten Lehrer sind, dorthin möchte auch ich«, erwiderte sie.
    »Aber du mußt deinen Sklaven zurücklassen. Wir haben wenig Verwendung für ihn«, sagte Vonnda Ra.
    »Nein!«
    Vonnda Ra seufzte. »Was ist, wenn ich dir sage, daß Männer selten über ein großes Talent verfügen und daß wir noch nie einen in diesem Alter ausgebildet haben? Er würde dich nur von deinen eigenen Studien ablenken. Es gibt wenig Hoffnung für ihn. Wenn du dies alles berücksichtigst, was würdest du dann sagen?«
    »Dann würde ich sagen …« erwiderte Tenel Ka und sah Vonnda Ra mit dem kühlsten Blick an, dessen sie fähig war, »daß Sie eine Idiotin sind.«
    Vonnda Ra riß fassungslos die Augen auf, aber Tenel Ka ließ sich nicht aufhalten. »Dieser Mann hat den Umgang mit der Macht schon studiert und geübt, als ich noch nicht auf der Welt war. Nicht viele – nicht viele, die noch am Leben sind – haben sich einen Eindruck von seinen Fähigkeiten machen können. Ich dagegen schon.«
    Vonnda Ra richtete ihren skeptischen Blick abrupt auf Luke. »Wenn du das da hochheben kannst«, sagte sie und zeigte auf ihre Echsenkopflampe, »und dieses Zelt so hell beleuchtest wie sie«, sie nickte in Richtung Tenel Ka, »dann darfst du sie begleiten.«
    Die Schwester der Nacht sah Luke an, dann schaute sie auf die Lampe. Als sie sich nicht rührte, umspielte ein verächtliches Grinsen ihre Mundwinkel. Dann erhob sich etwas Großes und Dunkles zwischen ihnen in die Luft und verstellte ihr die Sicht. Die Flamme der Öllampe erstrahlte, und der massige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher