Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
schrecklich hell …
Tenel Ka spürte, wie ein sie völlig benommen machender Dunst auf sie zutrieb und sie einhüllte. Alles war so verwirrend. Jacen brüllte etwas, das sie nicht verstehen konnte, Tenel Ka hoffte inständig, dass sie ihn nicht verletzt hatte.
Jaina, Lowbacca und Master Skywalker rannten auf sie zu, riefen etwas, aber Tenel Ka hatte nicht mehr die Kraft, noch länger stehen zu bleiben. Im gleichen Moment, als Jacen ihr seine Hand entgegenstreckte, spürte sie, wie sie zu Boden stürzte.
Dann wurden Schmerz und Schock von abgrundtiefer Schwärze verschlungen.
6
In den Randbezirken des nicht vermessenen Zentrums der Galaxis hatte die Schatten-Akademie ein neues Versteck in der Nähe der lodernden Hüllen zweier Sterne gefunden, die seit mindestens fünftausend Jahren im Sterben lagen.
Ohne seine Tarnvorrichtung hing das dunkle imperiale Trainingszentrum wie eine Dornenkrone im All und wurde von greller Solarstrahlung umwabert. Die kriselnden Spuren weggeschleuderten Sternengases verbargen die Station vor neugierigen Rebellenaugen.
Zekk stand vor den breiten Fensteröffnungen des höchsten Beobachtungsturms und blickte in den blendenden Mahlstrom tobenden Sternenfeuers. Der verdunkelte Transparistahl der Sichtöffnung filterte die tödliche Strahlung weg – aber selbst in diesem Zustand, reduziert auf einen Bruchteil seiner wahren Energie, verschlug die Wildheit des Universums Zekk den Atem.
Neben ihm stand Brakiss, der Meister der Schatten-Akademie, ein hochgewachsener Jedi von der klassischen Attraktivität eines Heldendenkmals. In seiner Funktion als Spion des Imperiums hatte Brakiss einst an der Jedi-Akademie der Neuen Republik studiert. Als Master Skywalker allerdings versucht hatte, ihn von der dunklen Seite der Macht wegzuziehen, war Brakiss zurück ins Imperium geflüchtet. Dort hatte er eine Gruppe Dunkler Jedi-Schüler um sich versammelt und sie entsprechend konditioniert, damit sie dem Führer des Zweiten Imperiums dienten, dem wieder eingesetzten Imperator Palpatine persönlich.
Brakiss hob sein ebenmäßiges Gesicht und weidete sich am Anblick der doppelten Sonnen. »Im Vergleich zu diesem Stück Wirklichkeit verblasst das Bild in meinem Büro zu totaler Eintönigkeit, nicht wahr, Zekk?«
Zekk nickte, wusste aber nicht, was er dazu bemerken sollte.
»Vor mehr als fünf Jahrtausenden explodierte die Denarii Nova, raste über diese Sterne hinweg und machte aus ihnen Brennholz«, sagte Brakiss. »Der mächtige Sith-Zauberer Naga Sadow löste dieses kataklystische Ereignis aus, um sich von Kriegsschiffen der Republik zu befreien, die auf ihn Jagd machten. Mit Hilfe der besonderen Macht der Dunklen Seite riss Naga Sadow diese beiden Sterne auseinander und benutzte gigantische Leuchtfeuer wie zwei applaudierende Hände, um die Raumschiffflotte hinter sich zu vernichten.«
Zekk nickte wieder und fand schließlich einen passenden Kommentar. »Eine weitere Demonstration der Macht der Dunklen Seite.«
Brakiss lächelte ihn voller Stolz an. »Es ist eine Macht, die deine Freunde Jacen und Jaina dir niemals gezeigt hätten – geschweige denn beigebracht.«
»Nein«, gab Zekk zu. »Das hätten sie wohl nie getan.« Seit Jahren war er mit den Zwillingen von Han Solo und Leia Organa Solo befreundet gewesen. Zekk war jedoch nur ein Straßenkind – ein Niemand, der sich mit Tricks und Raffinesse über Wasser hielt, indem er im Abfall der gefährlichen unteren Ebenen der Stadtwelt Coruscant nach wertvollen Gegenständen suchte. Seine Hoffnungen auf ein besseres Leben waren kaum mehr als unerfüllbare Träume gewesen, bis Tamith Kai, die Schwester der Nacht, ihn von der Straße holte und im Rahmen eines neuen Rekrutierungsprogramms zur Schatten-Akademie brachte.
Bei einem früheren Versuch, talentierte Kandidaten zu verpflichten, hatte Brakiss einen Fehler gemacht, indem er die Musterschüler Jacen, Jaina und Lowbacca entführt hatte. Da dieser Versuch fehlgeschlagen war, hatte er entschieden, dass der Schatten-Akademie mit einem anderen Personentyp sicherlich mehr gedient wäre: in Armut dahinvegetierende junge Leute, die niemand vermissen würde, die jedoch über das Potential verfügten, die Jedi-Kräfte zu erwerben – und für die es einen Ausweg bedeutete, wenn sie dem Zweiten Imperium ewige Treue schworen.
Zekk hatte sich anfangs der Transformation widersetzt und darum gekämpft, weiterhin loyal zu seinen Freunden zu stehen. Aber nach und nach hatte Brakiss ihn gelockt, indem er
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