Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
gut sogar.
»Normalerweise«, fuhr Brakiss fort, »hätte ich dir empfohlen, deine eigene Waffe selbst zu bauen, aber es braucht Zeit und eine ungeheure Konzentration, um die einzelnen Komponenten zusammenzusetzen und ihre Funktion zu verstehen. Und so viel Zeit haben wir nicht. Durch die Dunkle Seite sind viele Dinge einfacher, effizienter. Dieses Lichtschwert soll mein Geschenk an dich sein. Hüte es und führe es stets im Namen des Zweiten Imperiums.«
»Darf ich es mal einschalten?« fragte Zekk flüsternd und immer noch vor Ehrfurcht erstarrt.
»Natürlich.«
Brakiss trat zurück, während Zekk das Lichtschwert aktivierte. Ein scharlachroter Lichtstrahl leckte heraus und glühte wie flüssige Lava. »Das ist eine meisterliche Waffe«, sagte Brakiss. »Sie wurde bereits für den Gebrauch durch die dunkle Seite abgestimmt.«
Zekk drehte sein Handgelenk nach links und rechts und lauschte dem Summen der starken Schneide.
»Dieses Lichtschwert gleicht in vieler Hinsicht dem, welches Darth Vader einst benutzte«, hob Brakiss hervor.
Zekk schlug erneut damit in die Luft. »Wann kann ich damit üben?« fragte er. »Wie lerne ich, damit umzugehen?«
Brakiss führte den jungen Mann vom Beobachtungsturm herunter. »Wir verfügen über Simulationsräume«, informierte er seinen Schützling. »Vor einiger Zeit habe ich auch deine Freunde Jacen und Jaina ausgebildet. Es war sehr enttäuschend. Sie haben zwar den Gebrauch des Lichtschwerts erlernt, lehnten sich jedoch ständig gegen mich auf.
Was dagegen dich anbelangt, so bin ich fest davon überzeugt, dass du in jedem Teil der Ausbildung hervorragend abschneiden wirst. Du Zekk, wirst schnell all das übertreffen, was deine Freunde geschafft haben. Und ich kenne Master Skywalker und seine Ängste – er ist zu vorsichtig, um seine ach so wertvollen jungen Schüler mit ihren eigenen Lichtschwertern trainieren zu lassen. Er hält diese Energieklingen für viel zu gefährlich.« Brakiss lachte. »Seine Befürchtungen sind völlig fehl am Platze. Das Gefährlichste an der ganzen Sache ist ein Dunkler Jedi, der eine solche Waffe im Kampf einsetzt und beherrscht.«
Während Zekk neben seinem Lehrer durch den Korridor schritt, schaltete er das Lichtschwert aus und hatte nur noch den stabilen Griff in der Hand. Er betrachtete die legendäre Jedi-Waffe und strich mit einem Finger über ihr Gehäuse.
Das Lichtschwert war warm, bereit … und bettelte geradezu darum, benutzt zu werden. Das Nachbild der roten Energieklinge stand immer noch vor seinem geistigen Auge.
Zekk versuchte es mit einem Blinzeln zu verscheuchen, aber die helle Linie verharrte. »Ja«, sagte er schließlich, »ich kann durchaus erkennen, wie gefährlich eine solche Waffe sein kann.«
7
Jacen brütete düster vor sich hin, während er ziellos durch die Räume der Jedi-Akademie irrte und sich dabei an die dunkelsten Flure hielt, die von anderen Studenten nur selten benutzt wurden. Jaina ging in bedrücktem Schweigen neben ihm her, wie sie es schon seit zwei Stunden tat. Sie schien die Gesellschaft ihres Bruders genauso nötig zu haben wie er die ihre, obgleich keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte.
Jacen konnte noch immer nicht verstehen, weshalb Onkel Luke niemandem gestattet hatte, bei der bewusstlosen Tenel Ka zu bleiben, während die drei Medidroiden sie behandelten. Ebenso wenig hatte er zugelassen, dass irgendwer zugegen war, als er das Kommzentrum aufsuchte, um Tenel Kas Eltern von dem Unfall ihrer Tochter zu unterrichten.
Onkel Luke selbst hatte Tenel Kas schlaffe Gestalt aufgehoben und war mit ihr zurück zum Großen Tempel geeilt. Während die Zwillinge hinter ihm herliefen, hatte Jacen gespürt, dass der Jedi-Meister sich der Macht bediente, um dem verletzten Mädchen zu helfen, bei Kräften zu bleiben, seinen eigenen Schritt zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass sie nicht allzu heftig durchgeschüttelt wurde. Außerdem hatte er eine ganze Flut tröstender, beruhigender Gedanken in Tenel Kas bewusstlosen Geist gesandt, Gedanken des Friedens und der Genesung.
Jacen war sich durchaus darüber im klaren, dass er versuchen sollte, das gleiche zu tun und seiner Freundin zu helfen, so gut er es vermochte, aber seine Gedanken befanden sich in einem solchen Aufruhr, dass er befürchtete, seine Versuche in dieser Richtung würden alles nur noch verschlimmern. Vielleicht war das der Grund, weshalb Master Skywalker nicht zugelassen hatte, dass einer von ihnen bei dem Kriegermädchen
Weitere Kostenlose Bücher