Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
schweißnass herab. Indem sie sich eine kleine Geste übertriebener Selbstsicherheit gestattete, wechselte sie das Lichtschwert in die linke Hand, um zu beweisen, dass sie mit beiden Händen gleich gut kämpfen konnte. Sie hatte stets mit rechter wie linker Hand trainiert, da sie überzeugt war, dass diese Fähigkeit sich irgendwann einmal als nützlich erweisen würde.
»Gib bloß nicht so an«, sagte Jacen. Nachdem er einen Herzschlag lang gezögert hatte, nahm auch er die Klinge in die linke Hand und attackierte Tenel Ka mit einem heftigen Schwung seines smaragdgrünen Schwerts. Sie riss ihre eigene milchweiß und golden schimmernde Waffe hoch und ließ sie in rascher Folge zweimal auf ihn niedersausen. Ein Funkenregen wirbelte durch die Luft, als die Klingen sich trafen.
Als Jacen ein begeistertes Lachen ausstieß, erlaubte sie sich selbst ein zufriedenes Grinsen. »Du bist ein guter Gegner, Jacen Solo«, lobte sie.
»Da kannst du Gift drauf nehmen«, bekräftigte er.
Tenel Ka wusste, dass ihr Können auf ihrer Kraft, ihrer körperlichen Fitness beruhte. Obgleich sie ein sehr gutes Lichtschwert gebaut hatte, würde sie eine große Kriegerin allein auf Grund ihres kämpferischen Geschicks werden, nicht dank der Wirkungsweise irgendeiner Waffe, egal wie mächtig sie sein mochte.
Jacens Lichtschwert drückte gegen ihres und sie wich einen Schritt zurück. So standen sie reglos da, eine unbeugsame, unzerbrechliche Klinge gegen die andere pressend. Elektrische Entladungen knatterten, und die Luft füllte sich mit scharfem Ozongeruch. Tenel Ka setzte ihre ganze Kraft ein, aber Jacen setzte ihr die gleiche Kraft entgegen.
Ihre Handfläche war schweißnass, doch sie hielt den Rancorzahn-Griff fest umschlossen. In seinem Innern vibrierten die einzelnen Bauteile ihres Lichtschwerts, als hätten sie Mühe, die gesamte Energie bereitzustellen, während Tenel Ka sich so vehement gegen eine ebenso mächtige Waffe stemmte. Sie drückte noch heftiger. Der Handgriff klapperte.
Jacen grinste sie an. »Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich mich so schnell geschlagen gebe.«
»Das solltest du vielleicht tun«, keuchte sie und verstärkte den Druck, wobei sie die seltsamen, beunruhigenden Signale, die ihre Waffe aussandte, völlig ignorierte. Sie biss knirschend die Zähne zusammen. Ihr Arm verkrampfte sich. Die Lichtschwerter jaulten und summten. Jacen erwiderte den Druck mit aller Kraft. Seine Augen funkelten vor Anstrengung.
Drüben, am Rand der Lichtung, verfolgte Master Skywalker den verbissenen Kampf. Auch Lowbacca und Jaina waren fasziniert.
Tenel Ka verengte die grauen Augen zu schmalen Schlitzen, ließ aber keinen Deut in ihrem Druck nach und fragte sich nur, wie sie Jacen am schnellsten besiegen und dieses Duell beenden könnte. Plötzlich veränderte sich etwas in ihrem Lichtschwert. Sie vernahm ein scharfes Knacken und dann ein lautes knisterndes Zischen.
Jacen verlagerte nun fast sein ganzes Gewicht auf die smaragdgrüne Klinge. Für einen winzigen Moment führten die goldenen Funken, die durch Tenel Kas weißen pulsierenden Energiestrahl wanderten, einen wilden Tanz auf. Ihre Klinge verblasste Funken sprühend, wurde verschwommener.
Nur an seinen Sieg denkend, versetzte Jacen seiner Waffe einen letzten, kraftvollen Stoß.
Dann geschah alles gleichzeitig.
Die Energiequelle in Tenel Kas Lichtschwert meldete mit einem lauten Kreischen eine totale Überlastung ihrer Schaltkreise – und die Klinge erlosch wie eine Kerze im Wind. Funken und Qualm sprühten aus dem Ende des Handgriffs heraus, wo eigentlich eine Energieklinge hätte leuchten müssen.
Plötzlich, als Jacen bei seiner letzten Attacke keinen Gegendruck mehr spürte, zischte die smaragdgrüne Klinge durch den Bereich in der Luft, wo ihr kurz vorher Tenel Kas Klinge Einhalt geboten hatte – und zuckte hinunter auf das einzige, was ihr jetzt noch im Wege war.
Tenel Ka spürte einen qualvollen Schmerz, der dicht über dem Ellbogen durch ihren Arm peitschte. Es brannte … und unterhalb dieses Brennens spürte sie eine schreckliche, lähmende Kälte – eine Kälte, die bis in ihre Knochen drang und die sie noch nie zuvor verspürt hatte.
Ihr Lichtschwert fiel mit einem leisen dumpfen Poltern zu Boden. Aber es war doch unmöglich – ihre Hand umklammerte noch immer den mit Schnitzereien versehenen Rancorzahn! Funken so groß wie Gewitterblitze umtanzten den Griff, als ihre Waffe in einem Aufflammen blendender Helligkeit explodierte.
Hell. So
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