Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
blieb, als sie in den Großen Tempel zurückgekehrt waren. Er hatte den Freunden versichert, dass er sie sofort rufen würde, falls Tenel Ka nach ihnen fragen sollte.
Seitdem waren die Zwillinge treppauf und treppab und durch düstere Gänge gestreift, jeder für sich seinen eigenen Gedanken nachhängend. Als Lowie sich kommentarlos zu ihnen gesellte, hatte keiner ihn gefragt, wo er gewesen war. Schließlich ging er sehr oft allein zu den hohen Bäumen hinaus, wo er lange saß und an sein Zuhause auf Kashyyyk, an seine Eltern, seine kleine Schwester dachte … Nun war er wieder bereit, mit seinen Freunden zusammenzusein. Aber Jacen war nicht überrascht, als er auf Lowies Gürtel blickte und feststellte, dass MTD, der kleine Übersetzerdroide, abgeschaltet war.
Sie alle waren über das, was passiert war, zutiefst erschüttert – Jacen natürlich am meisten. Während sie dahin trotteten, spielte er die Szene im Geiste wieder und wieder durch: das von Knistern und Zischen begleitete Knallen der Lichtschwerter, als sie aufeinander trafen, der herausfordernde Ausdruck in Tenel Kas Augen, das grünliche Leuchten seiner eigenen Energieklinge, als sie durch ihren Arm hindurchschnitt … Er schloss krampfhaft die Augen, um das restliche Geschehen aus seinem Bewusstsein auszusperren, doch er konnte die Bilder nicht loswerden. Die Szene war viel zu deutlich, zu lebhaft in seiner Erinnerung verankert. Wie von selbst gingen seine Augen wieder auf.
»Ich kann nicht länger warten«, murmelte er erstickt. »Ich muss zu Tenel Ka, um mich zu überzeugen, dass es ihr gut geht – und um mich bei ihr zu entschuldigen.«
»Wir begleiten dich«, sagte Jaina. Lowie schnurrte zustimmend.
Als die drei Jedi-Schüler sich dem Zimmer näherten, in dem ihre Freundin behandelt wurde, sahen sie, wie Luke Skywalker herauskam. Er wurde von R2-D2 begleitet.
»Wie geht es Tenel Ka?« fragte Jacen sofort. »Ist sie wach? Können wir zu ihr?«
Luke Skywalker zögerte, und Jacen konnte die Sorgenfalten in seinem Gesicht erkennen. »Sie erholt sich noch von dem … Schock«, sagte er. »Sie ist jetzt wach, aber sie braucht noch absolute Ruhe.«
»Aber gerade in einem solchen Moment brauchte sie ihre Freunde am dringendsten«, wandte Jaina ein.
R2-D2 drehte den oberen Teil seines Kugelkopfs einmal hin und her und summte eine deutliche Verneinung.
»Aber ich muss sie sehen«, widersprach Jacen. »Ich muss irgend etwas für sie tun – ihr ein paar Witze erzählen, ihre Hand halten … Verdammter Blasterblitz! Sie hat jetzt nur noch eine Hand, und ich bin es, der daran schuld ist!«
R2 gab ein leises, trauriges Pfeifen von sich, und Luke betrachtete mitfühlend seinen Neffen. »Ich weiß, dass es für dich sehr schlimm ist«, versuchte er ihn zu trösten, »aber für Tenel Ka ist es noch schlimmer. Ich erinnere mich noch, welche Gedanken mir durch den Kopf jagten, als ich meine Hand auf Cloud City verlor, wo ich gegen Darth Vader kämpfte. Ich hatte gerade erst erfahren, dass er mein Vater ist. Ich habe mich gefühlt, als hätte ich einen Teil von mir selbst verloren, einen Teil dessen, was ich selbst war … und dann büßte ich auch noch meine Hand ein.«
»Aber Hände können repariert werden«, sagte Jaina eifrig. »Sie können angesetzt und in Bactatanks geheilt werden.«
Luke schüttelte den Kopf. »Meine Hand war weg, verschwunden. Es gab nichts zum Wiederansetzen oder gar Heilen.«
»Aber deine synthetische Hand funktioniert genauso gut wie deine alte«, sagte Jacen.
»Schon möglich«, gab Luke zu, öffnete und schloss seine lebensecht aussehende Prothese und strich dann mit dem künstlichen Daumen über die Fingerspitzen, »aber es war eine schwierige Entscheidung. Ich erinnere mich noch, dass ich damals dachte, ich hätte soeben einen weiteren Schritt gemacht, um so zu sein wie mein Vater, wie Darth Vader – teils lebendig, teils eine Maschine. Tenel Ka muss die gleiche Entscheidung treffen. Als ihr Lichtschwert explodierte, vernichtete es auch jede Chance, den abgetrennten Arm wieder anzusetzen.«
»Onkel Luke, ich muss unbedingt zu ihr«, flehte Jacen. »Ich muss mich entschuldigen.«
Luke legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich verspreche dir, dass ich dich sofort rufen werde, wenn sie bereit ist zu reden. Bis dahin solltest du versuchen, ein wenig zu schlafen.«
Jacen schlief unruhig. Er warf sich hin und her, als Bilder von einer schwerverletzten Tenel Ka ihn in seinen Träumen heimsuchten.
»Wir sind Gegner«,
Weitere Kostenlose Bücher