Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
Übungsstunde.«
Sie nickte. »Das ist wohl richtig. Trotzdem sind wir Gegner.«
Sie schwang das Lichtschwert so langsam, dass Jacen ihre Aktion nicht als echte Attacke auffasste. Trotzdem riss er instinktiv seine eigene Waffe hoch. Ihre Klingen trafen sich in einer krachenden Energieentladung.
Jacen blinzelte überrascht, dann holte er aus und schlug probeweise ein zweites Mal gegen die milchige, mit goldenen Funken durchsetzte Klinge seiner Gegnerin. »Na schön – dann mal los, Tenel Ka!«
Sie wich seinem Angriff geschickt zur Seite aus und reagierte ihrerseits mit einem Gegenangriff, während er strauchelte und Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu halten. Wäre er ein echter Feind gewesen, hätte sie ihn bereits in diesem Moment auslöschen können, aber sie schwenkte für einen Sekundenbruchteil ihr Schwert zur Seite, nur um zu demonstrieren, dass Jacen seine Deckung vernachlässigte – eine Lektion, die ein Jedi-Ritter lernen musste, um vor einer Niederlage bewahrt zu werden.
Unerwarteterweise wirbelte Jacen herum und kam mit einem rückhändig geführten Hieb wieder hoch, der sie dazu zwang, ein Stück zurückzuweichen. »Ich denke, wir sollten etwas gegen dein mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten deiner Freunde tun, Tenel Ka«, sagte Jacen, der immer noch lächelte.
»Daran mangelt es mir wahrlich nicht«, entgegnete sie und stellte fest, dass erste Schweißtropfen auf ihrer Stirn perlten. Sie holte aus, schlug zu, und Jacen fing ihren Hieb mit seiner Klinge auf – immer noch lachend. Sie registrierte den Grad an Kraft, den er einsetzte, und das Tempo, mit dem er seine Waffe benutzte. Sie prallten erneut aufeinander. Ihr fröhlicher Freund, gewöhnlich ein wenig zerstreut und völlig unorganisiert, verhalf ihr zu einer kräftezehrenden Trainingseinheit.
»Hey, Tenel Ka«, sagte Jacen, während er gleich zweimal kurz hintereinander zuschlug. Er redete, als sei eine angeregte Konversation während eines solchen Schwerterduells für ihn vollkommen normal. »Weißt du, weshalb ein Wampa-Schneemonster so lange Arme hat?« Er hielt für einen kurzen Moment inne. »Weil seine Hände so weit von seinem Körper entfernt sind!«
Lowbacca stieß ein heiseres Gelächter aus. was den kleinen Droiden an seinem Gürtel dazu animierte, seine blecherne Stimme zu erheben. »Leider kann ich in Jacens Beschreibung einer zoologischen Anomalie nichts Belustigendes erkennen«, sagte MTD.
»Deine Witze können mich nicht ablenken, Jacen«, meinte Tenel Ka mit zusammengebissenen Zähnen und führte mit ihrem Lichtschwert einen wohlgezielten Schlag gegen ihren Trainingspartner. Glaubte er wirklich, er könnte ihre Konzentration so leicht stören? »Ich finde sie nämlich nicht besonders lustig.«
Jacen seufzte schicksalsergeben, als seine Klinge sich wieder mit ihrer kreuzte. »Ich weiß. Schließlich versuche ich nicht erst seit heute, dich zum Lachen zu bringen.«
Tenel Ka beobachtete ihren Gegner aufmerksam und versuchte an der Anspannung seiner Muskeln zu erkennen, wann er den nächsten Überraschungsangriff beabsichtigte, in welche Richtung er ihn führen würde, wann eine Aktion mit seiner Klinge ein richtiger Angriff war und wann lediglich eine Finte.
»Gut«, meldete Master Skywalker sich von seinem Beobachtungsposten. »Spürt die Macht. Das Lichtschwert ist nicht nur eine Waffe. Es ist eine Verlängerung eures Körpers, eurer Person.«
Jacen ging entschlossen auf Tenel Ka zu, und sie wich ein paar Schritte zurück. Es war offensichtlich, dass er sie zu einer Ansammlung größerer Felsbrocken am Rand der Lichtung drängen wollte. Wahrscheinlich glaubte Jacen, sie hätte sie vergessen, doch Tenel Ka hatte sich jede Einzelheit in ihrer Umgebung genau eingeprägt.
Als sie in die Nähe der Steine gelangten, verriet Jacen seine Absicht noch deutlicher mit einem breiten Grinsen. Er stürmte plötzlich vor, zweifellos in der Erwartung, dass sie strauchelte und fiel. Doch Tenel Ka setzte mit einem lässigen Sprung rückwärts über die Steine hinweg und landete sicher auf der anderen Seite, bereit, jeden weiteren Angriff abzuwehren. Plötzlich überlistet, stolperte Jacen und stürzte im wahrsten Sinne des Wortes auf sie zu, wobei er beinahe selbst mit den Felsbrocken kollidierte. Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck richtete er sich wieder auf.
»Hey«, stieß er hervor, dann lächelte er. »Das war wirklich gut!«
Tenel Ka stand mit leicht gespreizten Beinen da und wartete auf ihn. Ihr geflochtenes Haar hing
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