Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
Vorsicht mehr leisten«, sagte Jaina mit gepresster Stimme. »Worauf warten wir noch?« Sie kletterte über den Sims, packte das Faserseil und begann an den glatten dunklen Steinen entlang nach unten zu turnen.
Jacen folgte ihr unmittelbar. Das Seil war dünn und der Abstieg gefährlich, aber sie setzten ihre Jedi-Kräfte ein, um das Gleichgewicht zu bewahren und sich leichter zu machen. Unten stand Lowbacca mit gespreizten Beinen auf dem Felsenriff und fixierte das Seil.
»Hervorragend geklettert, Master Jacen, Mistress Jaina«, lobte MTD. »Sie sind fast am Ziel – Sie schaffen es!«
Noch ehe sie festen Boden unter den Füßen hatten, schaute Jaina hoch und beobachtete, wie Tenel Ka und ihre Großmutter sich über den Fenstersims schoben. Die Matriarchin, die nicht die Kraft in ihren alten Händen hatte, um sich richtig an dem dünnen Seil festhalten zu können, legte einen Arm um Tenel Kas Taille. Das junge Kriegermädchen hatte das Seil einmal um ihren Arm geschlungen, um den Widerstand zu verstärken und auf diese Weise ihren Abstieg besser kontrollieren zu können.
Indem sie das Faserseil fest gepackt hielt, lehnte sie sich langsam, hinaus und ließ dann das Seil durch ihre Finger rutschen, während ihre Füße sich gegen die Außenmauer der Festung stemmten. Die gefährliche Kletterpartie war auf Grund ihres Handicaps vermutlich noch schwieriger und mühsamer, aber Tenel Ka zögerte keine Sekunde. Trotz ihrer üblichen Vorbehalte gegen den Einsatz der Macht nutzte sie nun ihre Vorteile ohne Einschränkungen.
»Komm schon, Tenel Ka!« trieb Jacen sie zur Eile.
Ehe das Mädchen und ihre Großmutter jedoch die Hälfte des Seils überwunden hatten, erklang von oben ein lautes Krachen. Plötzlich stürmten Schwärme von vierbeinigen Gestalten zum offenen Fenster und stießen ein schrilles Triumphgeschrei aus.
Jaina hörte Tenel Ka rufen: »Halt dich fest!«, während sie ihr Tempo verdoppelte und so schnell an dem Seil herabrutschte, dass Jaina überzeugt war, dass sie sich an Hand und Arm Verbrennungen zuzog.
Die Bartokks packten das Faserseil und säbelten es mit ihren gezackten Sichelarmen durch.
Tenel Ka rutschte noch schneller.
Dann riss das Seil. Die insektoiden Mörder zwitscherten begeistert.
Lowbacca brüllte auf und ließ in einem blitzschnellen Reflex das Seilende los. Gleichzeitig streckte er die Arme aus und fing die alte Matriarchin auf. Indem sie die Macht einsetzte, um ihren eigenen Fall zu dämpfen, landete Tenel Ka schwer, aber unverletzt, auf den Füßen.
»Gut gemacht, Tenel Ka«, rief Jacen. »Wir haben es geschafft!«
»Noch nicht ganz«, widersprach Jaina und deutete nach oben. Die restlichen schwarzen Bartokk-Angreifer quollen regelrecht durch das offene Fenster und krabbelten mit dem Kopf voraus die vertikale Festungsmauer herab.
»Wir müssen uns beeilen«, sagte Tenel Ka und deutete hinüber zur Grotte. »Dort liegen die Wellengleiter!«
Am fernen Ende des Riffs, in der Nähe der qualmenden Trümmer des Schirmgenerators, gewahrte Jaina die scharfkantige Form des Landungsbootes der Bartokks. Für einen kurzen Moment zog sie in Erwägung, statt dessen dieses Boot zu nehmen – aber als sie die knotigen und seltsamen Kontrollen entdeckte, die entsprechend konstruiert waren, um von vier Klauen gleichzeitig bedient zu werden, war sie sich nicht sicher, ob sie oder Lowie tatsächlich ein solches Schiff würden lenken können. Die besten Chancen hätten sie, wenn sie sich einen der kleineren Wellengleiter schnappten.
Sie duckten sich unter dem moosbewachsenen Felsgestein des Eingangs und betraten die Meereshöhle. Ein Wellengleiter, der an einem Dock direkt am Eingang vertäut war, schaukelte sanft auf dem Wasser der Grotte.
»Alles einsteigen«, sagte Jaina. »Lowie und ich kommen damit schon zurecht. Wir können nur hoffen, dass seine Höchstgeschwindigkeit größer ist als die des Bartokk-Bootes.«
»Und dass Botschafterin Yfra ihn nicht hat präparieren lassen!« murmelte Jacen.
Lowbacca bellte zustimmend. Immer noch ein wenig benommen von ihrem Sturz, schüttelte die Matriarchin sich und kletterte an Bord, während Jacen und Jaina, gefolgt von Tenel Ka, über die Reling sprangen.
Mit einem Dröhnen drückten die Maschinen der Repulsordüsen den Wellengleiter vom Wasser hoch. Noch ehe Tenel Ka sich einen Sitzplatz suchen konnte, lenkte Jaina das Boot bereits vom Dock weg, drehte es und rauschte auf einem Gischtteppich durch den Höhleneingang nach draußen. Dann
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