Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Strömung streckten, und getarnte Raubtiere, die harmlose Bestandteile der Landschaft zu sein vorgaben.
Doch als Blastergeschosse aufblitzten und das Summen von Lichtschwertern durch den Dschungel brummte, bewegten sich andere Geschöpfe durchs dichte Geäst über dem Fluß und durchs Wasser … Geschöpfe, die im Umgang mit der Macht geübt waren.
Rundliche Reptilienschnauzen brachen durch die Wasseroberfläche des trüben Flusses. Atemschlitze richteten sich auf und Nüstern flatterten, um frischen Sauerstoff einzuatmen. Die drei geschuppten Kreaturen glitten so geschmeidig durchs Wasser, daß nur die leisesten Wellen plätscherten. An einer Stelle unweit des Pfades, der am Ufer entlang verlief, vergruben sie sich tief in den Schlamm und warteten darauf, die Witterung aufzunehmen.
Ihre Feinde würden schon bald da sein.
So verstohlen sie auch voranschlichen, strahlten die drei Dunklen Jedi-Rekruten aus der Schatten-Akademie doch eine ungeheure Unbesorgtheit aus, als sie sich durchs Unterholz kämpften und die dicht wuchernden Äste und Kletterpflanzen mit ihren Lichtschwertern weghackten. Sie erreichten das Flußufer und machten eine Pause, um sich zu beraten, noch immer auf der Suche nach ihren Gegnern.
»Skywalkers Jedi-Rekruten sind Feiglinge«, sagte einer. »Warum kommen sie nicht raus und kämpfen? Sie verstecken sich alle im Dschungel wie erschrockene Nagetiere.«
»Warum sollten sie auch nicht Angst vor uns haben?« erwiderte ein anderer. »Sie kennen die Macht der Dunklen Seite.«
Nachdem sie sich lautlos in einer Sprache beraten hatten, die nur aus einer Kette kleiner Luftblasen bestand, sprangen drei von Luke Skywalkers reptilienhaften Cha’a-Rekruten aus dem Fluß und spien einen Wasserstrahl auf ihre Feinde. Sie benutzten die Macht, um aus dem Flußwasser einen Rammbock aus Flüssigkeit zu formen, eine tosende Wassersäule, die sich wie eine Schlange aufrichtete, bevor sie niederklatschte. Die Lichtschwerter der Dunklen Jedi knisterten und dampften. Die drei Cha’a zischten und schnatterten vor Lachen, während sie immer mehr Wasser heraufbeförderten.
Die triefnassen Dunklen Jedi spuckten und schlugen um sich, während sie versuchten, sich mit den Kräften der Dunklen Seite ihrer reptilienhaften Gegner zu erwehren.
Genau in diesem Moment verließen im dichten Blätterdach über ihnen drei gefiederte Flugwesen ihren Beobachtungsposten und schossen herab. Sie gaben das hohe, flötenartige Pfeifen ihres Kampfgeschreis von sich.
Die Dunklen Jedi waren für einen Augenblick abgelenkt, zwischen den beiden Feinden hin und hergerissen. Dann landeten die Flugwesen auf ihnen, warfen sie zu Boden und hackten sie bewußtlos. Die Flugwesen tschirpten und kreischten triumphierend, während die Cha’a sich triefend aus dem Schlamm schleppten und auf die drei neuen Gefangenen zustapften.
Skywalkers Alien-Rekruten halfen einander dabei, peitschenartige Ranken aus dem Unterholz zu zupfen, mit denen sie ihren Gefangenen Arme und Beine fesselten. Einer der Cha’a sammelte die Lichtschwerter ein, die die Rekruten der Schatten-Akademie fallen gelassen hatten, und studierte deren armselige Konstruktion und einfallslose Fertigung. Nacheinander warf er die mangelhaften Waffen in den Fluß. Sie platschten aufs Wasser und versanken spurlos.
In der Zwischenzeit hatten sich die Flugwesen über die Gefangenen gebeugt und setzten nun ihre Jedi-Kräfte ein, um Brakiss’ Studenten in den Geist zu dringen. Mit Hilfe der Macht gaben sie ihnen intensive Suggestionen ein, die dafür sorgen würden, daß sie noch eine ganze Zeit schliefen …
Tionne warf ihr langes silberweißes Haar über die Schulter, damit es ihr nicht ins Gesicht fiel. Nichts durfte ihre klare Sicht beeinträchtigen.
Sie sah die anderen Jedi-Studenten mit ihren glänzenden perlmuttfarbenen Augen an. Master Skywalker vertraute ihr regelmäßig die Betreuung dieser Studenten an, und nun stand Tionne vor einem Kampfeinsatz. Die Akademie auf Yavin 4 war schon oft ein Angriffsziel der bösen Mächte gewesen – aber bisher hatten die wahren Jedi-Ritter immer gewonnen, und sie hatte keinen Zweifel, daß sie auch diesmal gewinnen würden. Sie und ihre Studenten standen um die flache Marmorplatte und die zerbrochenen Säulen, die einmal ein Massassi-Tempel unter freiem Himmel gewesen waren, bevor der Dschungel ihn verschluckt hatte. Dies war der Ort, an dem sie sich verteidigen wollten.
»Seid ihr alle bereit?« fragte Tionne. »Vergeßt nicht, was man
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