Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
dritte Ziel richtete, hörte Jaina die TIE-Piloten entsetzt und in Panik aufschreien. Die Formation begann sich aufzulösen.
Ihr blieb nicht mehr viel Zeit.
Der dritte TIE-Jäger drehte sich ihr zu, und Jaina feuerte über das Chassis hinweg, trennte eins der Planaraggregate ab und traf die Sichtluken im Cockpit. Das dritte Schiff stürzte dem Dschungel entgegen – aber inzwischen hatten die übrigen drei Imperialen ihre Jäger herumgerissen und hielten geradewegs auf sie zu.
Jaina blinzelte, als grelle Blitze aus ihren Laserkanonen an ihr vorbeischossen, Sie zog ihren TIE-Jäger steil nach oben, nahm nun die Macht zu Hilfe, um die Schußrichtung des gegnerischen Feuers vorauszuahnen, so wie ihr Onkel Luke es tat, wenn er mit seinem Lichtschwert Blasterstrahlen abwehrte, rotierte um die eigene Achse, flog Wenden und in Schräglage und raste schließlich mit der Höchstgeschwindigkeit ihres Jägers davon.
Doch die drei imperialen Schiffe heulten hinter ihr her, setzten ihr mit unablässigem Laserbeschuß zu und ignorierten die Ziele unter ihnen, da sie nun einem gemeinsamen Ziel nachjagten … dem Verräter in ihrer Mitte.
Jaina flog Ausweichmanöver und ließ die Maschine absacken. Der Rausch des Fliegens war vergangen. Ihr impulsiver Angriff bereitete ihr nun Sorgen. Sie schoß über den Dschungel hinweg, und die drei TIE-Jäger waren ihr dicht auf den Fersen.
10
Der dichte Urwald im Umkreis des Großen Tempels war für Luke Skywalker und die meisten seiner Jedi-Rekruten vertrautes Gelände. Trotz der Schlacht zwischen Licht und Dunkelheit, die ringsum tobte – oder vielleicht gerade wegen dieser Schlacht –, fand er es beruhigend, sich hier draußen in der Wildnis aufzuhalten. Der Dschungel kochte vor Leben und war daher reich an der Macht, die alles miteinander verband.
Indem er an seine Hüfte tastete, um sich zu vergewissern, daß sein Lichtschwert noch sicher neben dem Komsender am Gürtel befestigt war, sog Luke die Macht in sich ein. Er ließ sich von ihr durchströmen, ließ sich von ihr zeigen, wo überall gekämpft wurde.
Empfänglich für die Gefühle seiner Studenten, nutzte Luke seine Gedankenkräfte, um das schwindende Selbstvertrauen des einen Studenten zu stärken, den anderen vor einem unerwarteten Angriff zu warnen und einen dritten aufzumuntern, der müde wurde.
Ein Energiestrahl von einem TIE-Jäger peitschte wenige Schritte weiter durchs Geäst, setzte das Unterholz in Flammen und zwang Luke, sich in ein Dickicht zurückzuziehen, um dem erstickenden Rauch der brennenden Vegetation zu entgehen.
Mit Gedankenkraft suchte er nach dem Brennpunkt der Schlacht, der Stelle, wo er selbst am meisten von Nutzen sein konnte. Vor Jahrzehnten, als der Todesstern über dem Dschungelmond geschwebt hatte, war seine Mission ganz klar gewesen. Die Superlaser der Kampfstation konnten einen ganzen Planeten in Schutt und Asche legen. Luke hatte keinen Zweifel daran gehabt, daß die mächtigste Waffe des Imperiums zerstört werden mußte. Und mit Hilfe der Macht, die ihn leitete, war es ihm gelungen.
Aber die heutige Schlacht war etwas anderes – sie hatte keinen Brennpunkt. Diesmal gab es keine Superwaffen, die man ausschalten mußte. Die Langstreckensender, der Akademie wurden gestört, die Abwehrschilde waren sabotiert worden. Solange R2-D2 und die Shadow Chaser in der Hangarbucht des Großen Tempels eingeschlossen waren, hatte Luke keine Möglichkeit, den Orbit zu erreichen, um die Schatten-Akademie direkt anzugreifen.
Der Bodenkampf dagegen wurde von der riesigen Gefechtsplattform aus geführt, die einige Kilometer weiter über Baumkronen schwebte, doch Luke spürte, daß die militärische Komponente des Angriffs ein bloßes Beiwerk war.
TIE-Jäger hatten direkte Angriffe auf den Großen Tempel geflogen – und trotzdem waren Bodeneinheiten und Dunkle Jedi in nahezu gleicher Truppenstärke gegen Lukes Studenten in den Kampf geschickt worden. Mit einer anderen Strategie wäre der Schatten-Akademie ein Sieg viel leichter gefallen – es schien fast so, als wollte Brakiss es auf die schwierigere Art schaffen.
Luke wußte, daß das die Antwort sein mußte.
Ein lautes Signal des Komsenders machte ihn darauf aufmerksam, daß eine Nachricht für ihn angekommen war. Studenten der Akademie von Yavin trugen selten Komsender mit sich herum, aber zu Unruhezeiten trug der Jedi-Meister einen am Gürtel, um leichter erreichbar zu sein. Auch wenn die Schatten-Akademie Langstreckenübertragungen mit einem
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