Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns
ihr zu Füßen gelegen hatten, züngelten wieder nach oben, spalteten sich erneut und zersplitterten in Millionen winziger funkelnder Scherben, die Raaba wie Phosfliegen umschwärmten.
Jeder einzelne von ihnen, dozierte Raaba, sei nicht mehr als einer dieser glühenden Punkte. Allein könne niemand etwas ausrichten. Aber zusammen – sie streckte ihre Arme über ihren Kopf hinaus und die flimmernden Partikel vereinten sich zu Hunderten blendender Strahlen – konnten sie die Galaxis verändern!
Die einzelnen Strahlen verschmolzen wieder zu einem einzigen Leuchtfeuer, das wie ein Fanal nach den Sternen zu greifen schien.
Im nächsten Augenblick war die Bühne wieder vollkommen dunkel, und von allen Seiten bekundeten Wookiees ihren Beifall, indem sie an Zweigen und Ästen rüttelten. Von der Menge mitgerissen, beteiligten sich auch Lowie und Sirra.
Und dann stand Raaba warnungslos vor ihnen und warf sich mit freudigem Gebrüll in Sirras Arme, die der vermissten Freundin mit einem ebensolchen Gefühlsausbruch begegnete, ihr den Rücken tätschelte und glückliche Knurrlaute ausstieß. Raaba verriet ihr eigenes Entzücken darüber, Sirra wieder zu sehen, und prahlte scherzend mit ihrem neuerworbenen glänzenden Gürtel.
Unfähig, seine Neugier länger zu bezähmen, fragte Lowie Raaba, wann und unter welchen Umständen sie sich in den Besitz dieser Trophäe gebracht hatte.
Die schokoladenbraune Wookiee zeigte breit grinsend ihre Zähne und genoss seine Überraschung.
Sie sei noch am Nachmittag, bevor sie ihrem Zuhause und ihren völlig perplexen Eltern einen Besuch abstattete, in die gefährliche Unterwelt hinabgestiegen. Nachdem sie sich davongestohlen und fast ein Jahr versteckt habe, wollte sie erst ihren Reifebeweis antreten, bevor sie wieder vor irgendjemandes Augen hier auf Kashyyyk trat. Dass sie den Initiationsritus, den sie damals nicht mehr hatte bestehen können, nun doch noch erfolgreich abgeschlossen habe, würze ihre Rückkehr noch mit einer zusätzlichen Prise Dramatik, meinte sie mit Schalk in den Augen.
Dann wurde sie wieder ernst. Raaba musterte ihre beiden Freunde eindringlich. Sie müsse noch diese Nacht nach Ryloth zurückkehren, gestand sie, denn Nolaa Tarkona und die Allianz erwarteten ihren Bericht. Sie dürfe keine Zeit verlieren…
Ihre Augen glommen in einem Feuer, das Lowie nicht ganz verstand.
Als er und Sirra Raaba aufmunternd die Hände auf die Schultern legten, meinte sie, dass sie ihnen ausgiebig von ihrem Abenteuer in der Waldtiefe und ihrem Kampf mit der Syrenpflanze berichten könne, wenn sie sich dazu aufrafften, sie nach Ryloth zu begleiten.
Und noch bevor Lowie überhaupt einen Gedanken an dieses Angebot verschwendet hatte, hatte Sirra bereits – auch in seinem Namen – zugestimmt.
15
Noch immer stoben aus den zerstörten Waffensystemen in Tyko Thuls Verwaltungssuite Funken, während die jungen Jedi-Ritter noch den Schock zu verdauen versuchten, dass Raynars Onkel dem mörderischen Killerdroiden Befehle erteilte.
Beunruhigt versuchte Tyko, am Metallkörper von IG-88 vorbeizukommen. Als es ihm nicht gelang, stemmte er sich gegen den Droiden und fluchte: »Aus dem Weg, du grober Klotz!«
Daraufhin wich IG-88 gehorsam zur Seite, um Raynars Onkel das Betreten seines Büros zu ermöglichen.
Tyko eilte auf die nächstgelegene zerstörte automatische Waffe zu, schnitt eine Grimasse und wandte sich dann anklagend Raynar und dessen Freunden zu. »Musstest ihr gleich wie die Berserker wüten? Ich habe, als ich euch bemerkte, die Zielautomatik absichtlich so programmiert, dass niemand getroffen werden und zu Schaden kommen konnte«, sagte er mürrisch. »Jetzt ist die komplette Verteidigungseinrichtung der Suite zerstört, und ich kann sehen, wie ich sie wieder flottbekomme…« Er gab einen Stoßseufzer von sich. »Als ob ich nicht auch so schon genug am Hals hätte!«
»Aber…«, stammelte Raynar, »Onkel Tyko… was geht hier eigentlich vor?«
Tyko verdrehte die Augen. »Ist das nicht längst klar, mein lieber Neffe? Ich bin von der Bildfläche verschwunden und habe den Anschein erweckt, als befände ich mich in der Gewalt von Verbrechern, um deinen unverantwortlichen Vater zu zwingen, endlich sein Versteckspiel aufzugeben. Ich habe das alles für uns alle auf mich genommen – um schnellstmöglich wieder zur normalen Tagesordnung übergehen zu können. Doch leider muss ich erkennen, dass Bornan sich keinen Deut um mein Schicksal schert!«
IG-88 stapfte zur Tür und
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