Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns
und Ehren zu gelangen, stand nicht zur Debatte, solange Zekk dessen Auftrag nicht erfüllt hatte. Er hatte immer noch keine Spur von Tyko.
Immer wieder ungeduldig auf die Uhr schauend, rekapitulierte er in Gedanken, was er dem Mann sagen wollte. Obwohl Boba Fett ihm nützliche Tipps gegeben hatte, plagten Zekk nach wie vor etliche Sorgen. Das Ganze ging in eine gefährliche Phase. Bis zum vereinbarten Zeitpunkt war es noch eine knappe Stunde.
Zekk nahm einen weiteren Löffel des stark gewürzten Eintopfs und sein Magen grummelte vernehmlich, obwohl Shanko versichert hatte, dass das Gericht für Menschen verträglich sei. Wahrscheinlich hatte Zekks Übelkeit mehr mit dem bevorstehenden Treffen zu tun als mit mangelndem Talent des Kochs.
In Shankos Bienenstock drängten sich Hunderte von Stammgästen der verschiedensten Spezies. Der Besitzer des Etablissements hielt seinen Laden sauber und in einem ausgezeichneten Zustand – ganz im Gegensatz zur schmuddeligen Mos Eisley Bar.
Zekk unterzog jeden Anwesenden, der ihm unter die Augen kam, einer genauen Musterung. Nur er allein wusste, wonach er Ausschau hielt. Und obwohl Bornan Thul dieses Mal in einer anderen Verkleidung kam, erkannte Zekk ihn auf Anhieb.
Der Mann, der ihn angeheuert hatte, trug einen kastanienbraunen Kaftan, einen ähnlichfarbenen Turban um den Kopf und eine Atemmaske aus Metall, die Nase und Mund verdeckte – ganz nach Art der Bewohner von Welten mit extremer Luftverschmutzung.
Offenbar bemerkte Thul selbst Zekk zunächst nicht.
Der gesenkte Blick des Mannes huschte verstohlen durch die Bar, als fühlte er Scheu unter so vielen Leuten. Wenn Zekk noch irgendwelche Zweifel an der Identität seines Auftraggebers gehabt hätte, wären sie in dem Moment ausgelöscht worden, als er die Anspannung Thuls spürte.
Zekk rückte ein wenig vom Tisch ab und dachte darüber nach, ob er seinem Auftraggeber ein Handzeichen geben sollte. Doch er kam zu dem Schluss, dass er Bornan Thul damit vielleicht erschreckt hätte, und übte sich in Geduld, bis der Verkleidete ihn von sich aus bemerken würde.
»Ich habe nicht viel Zeit«, stellte Thul ohne jede Begrüßung klar, als er Zekk endlich ausgemacht und zu ihm gefunden hatte. Er ließ sich auf dem Sitz neben ihm nieder. Der Metallvorsatz dämpfte seine Stimme. »Ich höre – berichte mir!«
Unter dem Turban hörte Thuls Blick nicht auf, unruhig über die Gäste von Shankos Bienenstock zu schweifen. Zekk fand so viel Wachsamkeit beinahe komisch in Anbetracht der Tatsache, dass der Kopfgeldjäger, den Bornan Thul am meisten hätte fürchten sollen, ihm hier genau gegenüber saß.
Zekk verschränkte die Hände hinter dem Kopf und gab sich ganz locker. »Den ersten Teil des Auftrags konnte ich erledigen«, sagte er. »Die Nachricht an die Bornaryn-Flotte wurde an alle vereinbarten Kommunikationsknoten verschickt. Ich kann natürlich nicht garantieren, dass Aryn Dro Thul die Botschaft erhalten hat… aber es ist durchaus wahrscheinlich.«
Bornan Thul schien ehrlich erleichtert, dies zu hören. Sofort wurden die harten Linien um seine schattenhaften Augen etwas weicher. Lange unterdrückte Gefühle schienen sich Bahn in ihm zu brechen.
Zekk entschied, ihm auch den Rest der Geschichte zu erzählen.
»Unmittelbar nachdem ich die erhaltene Nachricht übertragen hatte, wurde ich von einem Kopfgeldjäger angegriffen. Er hatte nur auf eine solche Spur gelauert und nahm mich unter Beschuss – aber ich konnte ihn abhängen und entkommen.«
Der Verkleidete nickte ernst und wenig überrascht. »Das bestätigt meine Vorgehensweise. Ich wusste, dass Vorsicht geboten ist.«
»Davon bin ich ebenfalls überzeugt. Dieser Kopfgeldjäger war nicht dumm, er dachte Sie im Visier zu haben… Bornan Thul. «
Zekks Stimme war zuletzt kaum noch mehr als ein Flüstern.
Der Mann versteifte sich und machte den Eindruck, als würde er ihn gleich in heller Panik anspringen.
Zekk hob die Hand. »Nur die Ruhe. Wenn ich vorgehabt hätte, Sie dingfest zu machen, wäre dies schon in dem Augenblick geschehen, als Sie sich niedergesetzt haben. Entspannen Sie sich.« Zekk schüttelte die gebundenen Haare und versuchte, die Verkrampfung aus seiner Nackenpartie zu vertreiben. »Wie lange glauben Sie, sich noch verstecken zu können? Ich habe Ihre Identität schon bei unserem ersten Zusammentreffen durchschaut – trotz der aufwendigen Maskerade.«
Bornan Thul schluckte so hart, dass Zekk es durch die Atemmaske hindurch hören konnte. Mit
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