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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Wasser, wodurch wiederum das Wasser gegen die Glasscheibe drückte.
    Die daraufhin zersprang.
    Die gesamte Wassermenge des Teiches ergoss sich in den unterirdischen Raum und riss Sherlock mit sich fort. Blindlings mit Armen und Beinen rudernd, versuchte er irgendwie auf die Stelle im Raum zuzusteuern, wo sich die Stufen befinden mussten. Er hoffte, dass Virginia und Matty mitbekommen hatten, was da gerade vor sich gegangen war, und sie ihm folgen würden. Hätte er ihnen vorher Bescheid sagen sollen? Das war ihm gar nicht in den Sinn gekommen. Er war gedanklich einfach von einer Schlussfolgerung zur nächsten geeilt, ohne sich bewusstzumachen, dass die anderen beiden womöglich nichts verstanden.
    Sherlock hielt nun schon so lange die Luft an, dass ihm die Lungen zu brennen begannen, und sein Herz klopfte so heftig, als wollte es jeden Moment aus dem Brustkorb springen. Verzweifelt kämpfte er sich durch das trübe Wasser voran. Plötzlich spürte er, wie seine Knöchel über eine der Steinstufen der Treppe schrammten. Er wandte sich aufwärts und schwamm, die letzten Kräfte mobilisierend, nach oben.
    Dann durchstieß sein Kopf die von der Sonne beschienene Wasseroberfläche, die sich nun auf gleicher Höhe wie der Eingang befand.
    Gierig saugte er die Luft ein und wartete darauf, dass sich sein Herzschlag beruhigte.
    Gleich darauf tauchte neben ihm Mattys Kopf aus dem Wasser auf, dicht gefolgt von Virginias.
    »Du«, keuchte Matty, »bist ein verdammtes Genie. Ich hab keinen Schimmer, was du getan hast, aber du hast uns gerettet.«
    »Noch nicht ganz«, gab Virginia noch völlig außer Atem zu bedenken.
    »Wieso?«, fragte Matty.
    »Sherlock meinte doch, dass es sich bei diesen Dingern um Amphibien handelt.«
    Die drei blickten sich verblüfft an und kletterten dann in Windeseile aus dem Wasser.
    Da die Treppen zum Balkon und zum unterirdischen Beobachtungsraum vom Haus aus nicht zu sehen waren, setzten sie sich erst einmal auf den Boden, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Und was jetzt?«, fragte Matty schließlich. »Was sollen wir machen?«
    »Wir folgen der Bahnlinie zurück bis zur letzten Stadt«, antwortete Sherlock. »Das ist das einzig Vernünftige, was mir einfällt. Da gibt es bestimmt eine Telegraphenstation. Wir können Virginias Vater eine Nachricht schicken. Wir müssen ihm unbedingt von Balthassars Armee berichten und von der geplanten Invasion in Kanada.«
    »Aha«, sagte Matty. »Gehen also.«
    »Wir könnten auch versuchen, Pferde zu stehlen«, erklärte Sherlock. »Aber vermutlich würden wir dabei erwischt werden. Ich glaube nämlich, dass diese Leute sehr gut auf ihre Pferde aufpassen. Erst recht, wenn sie eine Invasion planen.«
    Matty seufzte. »Also gut«, sagte er. »Dann mal los. Wir können genauso gut im Gehen trocknen.«
    Stets darauf bedacht, sich außer Sichtweite des Hauses zu halten, marschierten die drei durch Balthassars Ansammlung von Tiergehegen und Käfigen. Viele standen leer, aber in anderen sah Sherlock zum Teil Kreaturen, die er sein Leben lang nicht mehr vergessen würde. Tiere, die er – wenn überhaupt – bisher nur auf Illustrationen gesehen hatte, die ihm aber nun, da er sie so in Fleisch und Blut vor sich sah, vorkamen wie Geschöpfe, die geradewegs einem Albtraum entsprungen waren. Tiere mit unglaublich langen Beinen und Hälsen, deren Fell von großen braunen Flecken gesprenkelt war. Eine riesige, massige Kreatur mit vierschrötigem Schädel, den es tief gebeugt vor dem Körper hielt und aus dem zwei Hörner hervortraten. Die Haut des Tieres sah so dick und robust aus wie eine Rüstung. Und dann gab es da noch Dinger, die wie Schweine aussahen, aber von borstigen Haaren überzogen waren und aus deren Mäulern mächtige Stoßzähne herausragten. Balthassar hatte hier ein ganzes Bestiarium voller Fabelwesen versammelt.
    Als sie den Rand der Einfriedungen und Käfige erreicht hatten, blickte Sherlock sich vorsichtig um. Doch auf der von hohen Gräsern bewachsenen Ebene, die sich direkt vor ihnen erstreckte, war kein Zeichen von Gefahr zu erkennen. Rechts von ihnen konnte er in schon ziemlich weiter Entfernung Balthassars Haus ausmachen. Mit Hilfe dieses Orientierungspunktes gelang es Sherlock, zu ermitteln, wo ungefähr die Bahnlinie verlaufen musste, auch wenn sie wegen der hohen Gräser von ihrem Standort aus nicht zu sehen war. Irgendwo da draußen befand sich auch der Grenzzaun, und dahinter kam dann irgendwann die Stadt Perseverance. Man musste nur immer den

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