Z - Das Spiel der Zombies
und Zorn gebrüllt, weil ihre Freundin verwandelt worden war. Die anderen hatten hilflos zusehen müssen, bis er sich wieder eingekriegt hatte.
Jetzt erfüllte ihn jedoch ein neuer Elan. Zwischen ihm und Clatter standen noch acht Zs, und er war finster entschlossen, sie zu finden. Er marschierte den Gang entlang, sah von dem Zweierteam-Plan ab und trat stattdessen einfach jede Tür auf, die er sah. Im zweiten Stock warteten noch mehr Untersuchungsräume auf sie, und es gab auch ein paar Büroräume, vermutlich für die Ärzte. In einem solchen Raum fanden sie den nächsten Zombie, der an der Wand stand und stumpfsinnig auf ein gerahmtes Diplom starrte, als versuchte er es zu lesen. Josh merkte sich den Namen auf seinen Schild – Paul – ehe er Scrawl den Wink gab, ihn abzufackeln.
Auf diesem Stockwerk fanden sie noch zwei weitere Zombies, eine Frau namens Gwen, die in einer Art Wohnzimmer saß und auf einen kaputten alten Fernseher starrte, und einen Mann namens Virgil, der sich in einer Besenkammer versteckte. Sie waren leichte Beute und wehrten sich kaum.
»Diese Fleischsäcke sind aber ziemlich harmlos, muss ich sagen«, bemerkte Firecracker, während sie sich oben an der letzten Treppe sammelten. »Ich hab schon gegen Holo-Zs gekämpft, die fieser waren.«
»Er hebt sich die schlimmsten für den Schluss auf«, meinte Scrawl. »Das garantiere ich euch. Wahrscheinlich die, die schon am längsten Zombies sind. Von denen ist gar nichts mehr übrig, die sind nur noch ein einziger Tötungsinstinkt.«
»Aber es sind immer noch Menschen«, entgegnete Charlie und warf Firecracker einen zornigen Blick zu. »Vergesst das nicht.«
»Alles klar«, sagte Josh. Er checkte den Tank seines Flammenwerfers. »Wir haben nur noch wenig Treibstoff und müssen noch fünf Zombies erledigen, bis wir hier rausspazieren können. Keine Ahnung, was da unten auf uns wartet, aber ich werde mich auf jeden Fall nicht kampflos ergeben.«
»Ich bin dabei«, meinte Scrawl.
»Ich auch«, stimmte Charlie zu.
Firecracker nickte. »Also, los geht’s.«
»Wie viel Zeit bleibt noch?«, fragte Scrawl Josh.
»Fünfundzwanzig Minuten«, erwiderte Josh. »Es ist Eile angesagt.«
Sie gingen die Treppe hinab. Das Erdgeschoss war ganz anders als die anderen Stockwerke. Es gab weder Büroräume noch Untersuchungszimmer. Es sah eher aus wie eine Hotellobby. Eine Hotellobby, die wieder und wieder bombardiert worden war. Die Tapete hatte Stockflecken und hing in Fetzen von den Wänden. Die verstaubten alten Möbel waren kaum mehr als schäbige, samtbezogene Sperrmüllhaufen. Ein riesiger Kronleuchter, der ursprünglich in der großen Eingangshalle der Anstalt gehangen hatte, lag auf dem Marmorboden, die zerbrochenen Kristalle funkelten wie Diamanten im fahlen Mondlicht, das hier und da durch die notdürftig zugenagelten Fenster hereinschien.
»Das ist der einzige Stock, den die Angehörigen je zu sehen bekamen«, bemerkte Scrawl, während er die Trümmer begutachtete. »Die Verwaltung wollte ihnen weismachen, dass es hier eher wie in einem Luxusklub zuging als in einer Klapsmühle.«
»Und wohin jetzt?«, fragte Charlie.
»Das da ist eine Sackgasse.« Josh deutete auf den Gang nach Süden, wo die Decke eingestürzt war und den Gang unpassierbar machte. »Offensichtlich haben wir keine Wahl.«
»Er lenkt uns«, stellte Scrawl fest. »Was auch immer uns in dieser Richtung erwartet, Clatter hat es arrangiert.«
Josh nickte zustimmend. »Dann wollen wir sie nicht warten lassen, oder?«
Der Gang schien nicht enden zu wollen. Sie gingen schnell durch und wechselten sich ab beim Durchsuchen der Räume. Josh hatte nicht erwartet, dort Zs zu finden, und er hatte recht. ›Er will, dass uns die Zeit ausgeht‹, dachte er.
Schließlich erreichten sie die Stelle, an der der nördliche und der westliche Korridor aufeinandertrafen. Ebenso wie der südliche Korridor war auch der westliche verschüttet. Die einzige Möglichkeit, die ihnen blieb, war eine kleine Tür in der Wand.
»Der Garten«, murmelte Scrawl. »Er schickt uns in den Garten.«
Josh drehte am Türgriff. Er bewegte sich problemlos, die Tür schwang auf. Mondschein strömte herein, einen Augenblick lang war Josh geblendet. Nach der Dunkelheit der oberen Stockwerke war sogar das fahle Licht des Halbmondes gewöhnungsbedürftig hell.
Die hohen Mauern von Feverfew umschlossen den Garten zu allen Seiten. Die dunklen Fensterscheiben der Anstalt starrten matt auf die wuchernden Pflanzen und den
Weitere Kostenlose Bücher