Z - Das Spiel der Zombies
Er bemerkte, dass ihre Zunge halb abgebissen war. Übrig war nur noch ein blutiger Stumpen, der hin und her zuckte, wenn sie zu reden versuchte.
Charlie packte die Frau am Kragen und zog sie von ihm herunter. Ihr Kleid zerriss mit einem Ratsch, und Charlie rutschte zur Seite aus. Josh konnte den faulen Atem der Frau riechen, die sich immer näher zu ihm beugte. Es roch schlimmer als in der Kanalisation, nach Blut und Verwesung.
Dann hörte Josh Schritte, und auf einmal wurde die Frau von ihm heruntergezogen, deren blutige Finger weiter nach ihm griffen. Er hörte Firecracker »Deckung!« rufen und spürte die Wärme auf seiner Haut, als der Feuerstoß über ihm explodierte. Ein röchelnder Schrei erfüllte die Luft, gefolgt von dem schrecklichen Gestank nach brennendem Fleisch.
Josh rollte sich herum und auf die Knie. Als er aufstehen wollte, sah er etwas vor sich am Boden liegen und hob es auf. Es war ein Namensschild, wie man es bei Partys und Tagungen trägt, um sich zu identifizieren. ›Hallo, mein Name ist‹ stand darauf, gefolgt von dem Namen ›Alice‹ in sauberer Handschrift.
»Was ist das?«, fragte Charlie und sah Josh über die Schulter.
»Er will, dass wir wissen, wie sie heißen«, antwortete Josh. »Er will uns daran erinnern, dass sie Menschen sind.« Aus Gründen, die er sich selbst nicht erklären konnte, faltete er das Namensschild zusammen und steckte es sich in die Hosentasche. »Erst Howard, jetzt Alice«, sagte er. »Wer ist wohl der Nächste?«
»Habt ihr was gefunden?«, wollte Charlie von Scrawl wissen.
»Nur unseren Freund Howard«, erwiderte Scrawl. »War sie bei euch die Einzige?«
Josh nickte. »Bleiben noch zehn.«
»Und drei Stockwerke«, ergänzte Charlie. »Irgendetwas sagt mir, dass wir im ersten und zweiten Stock nicht viele finden werden.«
»Er hebt sich das Beste bis zum Schluss auf«, pflichtete Josh ihr bei. »Trotzdem müssen wir jede Etage checken. So stellt er sicher, dass wir nicht viel Zeit nach hinten raus haben.«
Charlie sah sich um und suchte den Gang nach Kameras ab. »Ich hoffe, ihr amüsiert euch!«, brüllte sie. »Macht’s euch Spaß, ihr kranken Drecksäcke?«
Josh nahm ihren Arm. »Komm mit«, sagte er sachte. »Die Zeit für diesen Stock ist um.«
Sie gingen, einer nach dem anderen, die Treppe zum zweiten Stock hinunter, Josh voraus. Der Zustand der Wände wurde merklich schlechter. Große Mörtelstücke fehlten, darunter kam das Holz zum Vorschein. Kaputte Wasserleitungen ragten wie Knochen aus der aufgebrochenen Decke hervor, nur wenige Glühbirnen spendeten noch ein schwaches, waberndes Licht. Josh knipste das Licht an seinem Flammenwerfer an, doch es passierte nichts. Er probierte es noch ein paarmal, nur um sicherzugehen. Die anderen taten es ihm nach, mit demselben Ergebnis.
»Na toll«, sagte Josh.
Wie verabredet wechselten sie die Partner. Josh war jetzt mit Firecracker zusammen, sie nahmen den linken Gang. Im Gegensatz zum dritten Stock hatte der zweite unterschiedliche Räume aufzuweisen: Als Erstes erreichten sie einen Untersuchungsraum. Der Boden war mit seltsamen Instrumenten übersät. An einer Wand hing eine zerrissene Optikertafel. Auf dem Untersuchungstisch lag ein verschmutztes, zerrissenes Krankenhausnachthemd. Ansonsten war das Zimmer leer.
Neben dem ersten Untersuchungszimmer war noch ein zweites. Josh riss die Tür auf und sah eine Gestalt, die sich zu ihm umdrehte. Es war ein Mann, der etwas in der Hand hielt. Das Licht im Zimmer war kaputt, deshalb konnte man nicht sehen, was es war. Doch Josh glaubte etwas Feuchtes zu erkennen, das am Ende baumelte.
Er hob den Flammenwerfer und der Zombie kam auf die Tür zugewankt. Er wartete, bis er das Namensschild lesen konnte – Richard – und zielt dann auf seine Brust. Als er gerade abziehen wollte, erkannte er, dass der Zombie eine abgetrennte Hand umklammerte. Die Adern und Muskelfasern baumelten daraus hervor, wo das Handgelenk vom Arm abgetrennt worden war, an einem der Finger war ein Ring.
›Er hat aber seine beiden Hände noch‹, dachte Josh, während er den Zombie anstarrte. ›Das heißt, die da gehört jemand anderem.‹
Der Mann ließ die Hand fallen und Josh starrte sie an. Irgendetwas an dem Ring kam ihm bekannt vor, aber er konnte es nicht einordnen. Er war wie eine Schlange geformt, die sich um den Finger wickelte und sich in den Schwanz biss, um einen Kreis zu bilden.
»Runter!«
Firecrackers Stimme schreckte Josh auf. Er sah gerade noch rechtzeitig
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