Z - Das Spiel der Zombies
gefunden?«, ärgerte sich Scrawl, während er einen über die Schulter warf.
»Noch ein Pluspunkt für die andere Mannschaft«, scherzte Josh grimmig. Er drehte seinen Flammenwerfer um und checkte den Tank. Er war halbleer.
»Weißt du, wie du damit umgehst?«, wollte Scrawl von Firecracker wissen, der gerade seinen Flammenwerfer untersuchte.
»Keine Ahnung«, Firecracker zuckte die Achseln. »Wo kommen die Pfeile noch mal hin?«
Josh musste trotz allem lachen. Firecrackers unbekümmerter Humor hatte ihm gefehlt. Vermutlich würde ihm das Lachen vergehen, sobald er seinen ersten Zombie aus der Nähe gesehen hatte. Aber im Moment half seine lockere Einstellung auf jeden Fall ein wenig gegen die Anspannung.
»Alles klar?«, fragte Josh.
»Alles klar«, bestätigte Charlie, und die anderen nickten.
»Dann gehen wir mal ein paar Zombies suchen«, knurrte Josh entschlossen.
22
Der erste Zombie wartete direkt hinter der Tür auf sie. Niemand war darauf vorbereitet, keiner von ihnen hatte so schnell damit gerechnet. Charlie war die Erste und lief ihm direkt in die Arme. Der Zombie war ein Riesenkerl in einem Blaumann, auf dessen Brusttasche der Name ›Howard‹ gestickt war. Er legte seine Arme um Charlie und schnappte sofort nach ihrem Hals. Charlie konnte nicht einmal schreien.
Scrawl war gleich hinter ihr und hämmerte dem Z seinen Flammenwerfer ins Gesicht, sodass er ein oder zwei Schritte zurücktaumelte. Das reichte Charlie aus, um aus seiner Umklammerung zu entfliehen. Mit einem wütenden Kampfschrei trat sie ihm in den Magen. Der Zombie krümmte sich, und sie verpasste ihm einen Roundhouse-Kick in die Schulter. Eine Sekunde später stand der Z in Flammen, Scrawl fackelte ihn ab.
»Weiter geht’s!«, rief Charlie und winkte Josh und Firecracker weiter.
Sie machten einen Bogen um den Zombie. Josh sah, wie Firecracker den Mann anstarrte, der auf allen vieren langsam auf sie zukroch. Firecracker machte ein völlig verblüfftes Gesicht, als könnte er gar nicht glauben, was er da sah. Einen Moment lang wollte er sogar umdrehen und noch einmal zu dem Zombie zurückgehen.
»Firecracker«, befahl Josh. »Weiter!«
Firecracker riss sich vom Anblick des brennenden Zombies los. Zu viert gingen sie den Gang entlang.
»Es hat gelebt«, stammelte Firecracker unterwegs. »Es hatte einen Namen. Er hatte einen Namen.«
»Denk nicht drüber nach«, riet ihm Josh, auch wenn er wusste, dass das unmöglich war. Wie konnten sie nicht darüber nachdenken, vor allem jetzt, wo sie wussten, wie die Zombies gemacht wurden? Aber sie mussten es irgendwie ausblenden. Josh versuchte sich selbst daran zu erinnern, dass niemand so leben wollen würde, und wenn seine Freunde jemals hier rauswollten, mussten sie tun, was getan werden musste.
»Hier ist unser Startpunkt«, erklärte Scrawl, als sie das Ende des Korridors erreichten. »Josh, du und Charlie geht nach rechts. Firecracker und ich gehen nach links. An der nächsten Treppe treffen wir uns. Denkt daran, es sind noch elf.«
Sie teilten sich auf. Josh und Charlie gingen nebeneinander und begannen ihre Suche. Der dritte Stock schien ausschließlich aus leeren Krankenzimmern zu bestehen. Jede Tür führte zu einem ähnlichen Raum wie dem ersten, mit zwei Betten darin und einem kleinen vergitterten Fenster.
»Wo sollte sich ein Z hier drin überhaupt verstecken?«, fragte Charlie, als sie den halben Flur hinter sich gebracht hatten, ohne etwas gefunden zu haben.
»Ein kleiner, vielleicht?«, gab Josh zu bedenken. »Ein Kind, zum Beispiel.«
Charlie sah ihn an. »Das bringt nicht einmal Clatter fertig«, meinte sie. »Oder?«
»Keine Ahnung«, sagte Josh. »Bis vor ein paar Stunden hätte ich das alles hier nicht geglaubt.«
Als sie das Ende des ersten Gangs erreichten, hatten sie immer noch nichts gefunden. Der zweite Gang schien ein Spiegelbild des ersten zu sein. Als sie den vierten leeren Raum abgesucht hatten, wurde Josh langsam nervös. Wo waren die Fleischsäcke versteckt? Er sah auf seine Uhr. Es waren schon zehn Minuten um, fünf hatten sie noch.
»Das ist wie einer von diesen Albträumen, wo man irgendwo gefangen ist und rauswill, aber immer wieder zur selben Tür zurückkommt«, bemerkte Charlie auf dem Weg zum nächsten Raum.
Im nächsten Augenblick lag Josh auf dem Boden, ein entsetzlich entstelltes Gesicht war direkt über seinem. Er erkannte die Frau, die er im Labor in ihrer Zelle gesehen hatte. Sie knirschte mit den Zähnen und spuckte ihn dabei voll.
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