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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lift in die Tiefen des Felskellers, der noch unter dem normalen lag. Bewegungslos blieb er stehen, starrte mit verdrehten Augen gegen die Decke und wartete, bis die Kabine durch einen kurzen Ruck anzeigte, daß die Fahrt zu Ende war.
    Automatisch öffnete sich die Tür. Der Lift war für andere gesperrt. Nur Cabrini konnte ihn noch benutzen. Naldo betrat eine andere Welt. Es war das Reich unter der Erde, düster und unheimlich, von Schatten durchzogen und auch von Kälte durchweht. Hier zeigte der Fels dunkle Farbe, hier schimmerte er feucht, hatten Schimmelpilze eine grünweiße Schicht hinterlassen, taten sich Risse und kleine Spalten auf, in die jemand seine Hand schieben konnte.
    Es war kaum vorstellbar, daß ein Mann wie Naldo sich hier unten wohl fühlte, dennoch wollte er diesen Teil seines Hauses auf keinen Fall missen.
    An bestimmten Stellen hatte er Lampen installieren lassen, die ein mattes Licht abgaben. Sie baumelten von der Decke wie zitternde Ballons und warfen Reflexe aus Licht auf den glatten Boden. Cabrinis Gesicht blieb starr und bewegungslos, als er dieses Reich durchschritt und sich einem bestimmten Ziel näherte. Es war eine Höhle innerhalb der Höhle, das Zentrum und gleichzeitig ein Refugium, wo erzürn erstenmal Kontakt bekommen hatte.
    Damals, vor einigen Monaten, er konnte sich noch gut daran erinnern, wie der Schädel plötzlich erschienen war. Von ihm war eine dermaßen große Macht ausgegangen, der Cabrini nicht hatte widerstehen können. Er war von dem Schädel fasziniert gewesen und hatte sich in dessen Bann ziehen lassen.
    Noch war nicht viel passiert, doch dieser Tag sollte zu einem Wendepunkt werden.
    Zaduk hieß der Schädel, der stärker war als ein Götze, ein Relikt aus dem Land Atlantis.
    Man mußte ihn mögen, oder man lehnte ihn ab, Naldo war von der Ausstrahlung fasziniert gewesen. Sein ganzes Denken und Fühlen war von dem anderen Geist überschwemmt worden.
    Daß es ein böses Denken und Fühlen war, störte ihn nicht. Er war gern zu einem Diener des Schädels geworden.
    Die Lampe warf ihr breites Licht gefächert über den Steinboden, wo es golden schimmerte. Pfützen glänzten, nicht weit entfernt steckten bleiche Knochen in schmalen Spalten und Rissen.
    Auch eine Hinterlassenschaft des Schädels…
    Naldo lächelte, als er an Zaduk dachte. Noch nie hatte er ihn im Stich gelassen, auch heute würde er erscheinen, und er spürte plötzlich den Strom, der über seine Haut floß.
    Es war das Zeichen dafür, daß sich Zaduk auf den Weg gemacht hatte und bald kommen würde.
    Urplötzlich war er da! Es hatte für ihn kein Hindernis gegeben, keine Felsen, keine Wand, einfach nichts. Er durchschwebte alles und stand raumausfüllend vor dem staunenden Naldo.
    Trotz der Dunkelheit war der riesige Totenkopf zu sehen, denn in seinem bleichen Gebein schienen kleine Lampen zu leuchten. Langgezogen, häßlich und rötlich schimmernd, dabei mit blauen Schatten unter den Augenhöhlen versehen. Mit der bleichen Platte kratzte er fast an der Höhlendecke.
    Naldo sagte nichts. Er hatte allerdings Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. Innerlich zitterte er stark, auch sein Herz schlug schneller als gewöhnlich.
    Er warein Mensch, derdie Reaktionen einesanderen gern vorausberechnete, was ihm in diesem Fall nicht gelang. Alles war anders, dieser Schädel konnte einfach nicht in eine Bahn gelenkt werden. Dann klappte das Maul auf.
    Unwillkürlich schritt Naldo zurück. Er wußte, was kommen würde, man hatte es ihm gesagt, und er fürchtete sich vor diesem Augenblick, da er nicht wußte, ob der Dämon es ehrlich gemeint hatte oder nicht. Naldo starrte in den Schlund. Groß, dunkel, eine Mischung aus roten und schwarzen Farben. Angefüllt mit einer pulsierenden und zuckenden Masse, die sich bewegte, die aufquoll, die Blasen warf, sie zerplatzen ließ und in der sich eine Zunge befand, die noch wie eitle Roulade aufgerollt worden war.
    Wenig später sah er die Zunge besser, wie sie in die Höhe stieg, sich dabei drehte, als wäre ein Fakir dabei, eine Melodie zu spielen, um sie tanzen zu lassen.
    Das offene Maul und die darin zuckende Zunge faszinierten ihn. Daß ihr eine besondere Bedeutung zukam, wußte er etienfalls. Er würde heute mehr erfahren.
    Dann schnellte sie vor.
    Cabrini erschrak. Er drehte sich auf der Stelle, um entwischen zu können, aber die Zunge war dermaßen schnell, daß ihm nichts mehr gelang. Gleichzeig mit dem Klatschen spürte er den wahnsinnig harten Aufprall an der

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