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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Brust.
    Für einen Moment wurde ihm die Luft geraubt, und er verdrehte die Augen.
    Die Zunge glitt über seinen Körper von oben nach unten, bevor sie ihre Richtung änderte und ihn von der Seite her regelrecht verschnürte, wie das Band bei einem Paket.
    Jetzt hing er fest.
    Dicht unter seinem Hals hatte die Zunge einen Halbkreis hinterlassen. Der Druck raubte ihm zwar nicht den Atem, er machte es nur schwieriger, Luft zu holen.
    Was wollte Zaduk?
    Die Antwort bekam er sehr schnell geliefert, denn ein Ruck riß ihn nach vorn und ließ ihn gleichzeitig den Kontakt mit dem Erdboden verlieren. Die Zunge hielt ihn wie eine Fessel und zerrte den Mann direkt dem Ziel entgegen.
    Es war das Maul des Schädels!
    Zu einer furchtbaren Größe wuchs es vor ihm auf, und Cabrini bekam schreckliche Angst, sich übernommen zu haben. Er hatte dem Schädel vertraut, doch jetzt sah er dieses Vertrauen schwinden. Würde Zaduk alles einhalten, was er versprochen hatte?
    Die Zunge hielt ihn eisern. Sie besaß zumindest die Kraft einer Riesenschlange. Wenn sie wollte, konnte sie ihm mit einem gewaltigen Druck die Knochen brechen.
    Etwas wehte ihm aus dem Maul entgegen. Es war ein widerlicher Geruch, der sich zusammensetzte aus einer Mischung zwischen Fäulnis, Blut und Moder.
    Er ekelte sich. Seine Augen hatten sich geweitet, die Angst loderte in den Pupillen. Die Arme konnte er nicht bewegen, weil sie von der Zunge an seinen Körper gedrückt wurden.
    Dann hatte ihn der Schädel geschluckt. Cabrini schloß die Augen, er wollte nichts sehen, wenn er in das Reich des Todes glitt. Alles war anders. Statt dessen löste sich die Zunge von seinem Körper, so daß er sich wieder normal bewegen konnte. Er spreizte die Arme ab. Erst jetzt glaubte er an seine Freiheit, die er trotzdem in einem Gefängnis bekommen hatte, denn er steckte inmitten des gewaltigen Mauls und stand auf einer weichen Fläche.
    Sie brachte ihm kaum Druck entgegen. Der Vergleich mit einem Teppich oder Sumpfboden kam ihm in den Sinn, nur wurde er nicht hineingedrückt, und die Zunge vor ihm rollte sich auf wie ein gewaltiges Schneckenhaus.
    Cabrini kam sich vor wie in einem Film, in dem alles groß war, nur er als kleine Person inmitten der Kulisse stand. Es dauerte noch immer, bis sein Gehirn erfaßte, was mit ihm geschehen war. Erlebte im Maul des Schädels.
    Mit scheuen Blicken durchforschte er sein Gefängnis. Irgendwo mußte es doch einen Hinweis auf das geben, was man mit ihm vorhatte. Er drehte sich sogar, konnte aber nichts entdecken, weil das Maul des Totenschädels sich geschlossen hatte.
    Trotzdem war es nicht stockfinster. Ob die Masse die Beleuchtung abstrahlte, war nicht erkennbar, das Licht war auch nicht hell, eher dunkel und schimmerte in rötlichen Farben, die ihn von allen Seiten trafen. Schleim bedeckte die Innenwände des Mauls. An einigen Stellen hing er in langen Fäden nach unten und zitterte auch über dem Kopf des Mannes. Die Gaumenwand erinnerte ihn zudem an Gummi, das sich an gewissen Stellen hin-und herbewegte, sich mal zusammenzog, dann vorquoll, als wollte es das Innere des Gaumens verändern. Es war auch nicht still. Blasen entstanden aus dem Schleim, bekamen Druck, die Oberfläche hielt ihn nicht aus, so daß sie mit lauten Geräuschen zerplatzten.
    Auf seine Haut hatte sich ein Film aus Feuchtigkeit gelegt. Immer wenn er die Hände zu Fäusten ballte, spürte er die widerliche Nässe. Dann hörte er die Stimme. Obwohl niemand direkt mit ihm sprach, war sie vorhanden. Sie drang aus irgendeiner Tiefe an seine Ohren, als wäre sie Lichtjahre entfernt.
    »Zaduk, ich bin Zaduk, und ich habe dich zu meinem Diener erwählt. Bist du bereit?«
    »Ja…«, keuchte Cabrini, dem alles recht war, wenn er nur das Maul verlassen konnte.
    »Ich werde dir jetzt etwas sagen, und du wirst genau zuhören, denn es ist ungemein wichtig. Du bist ein Drittel meines Planes. Denk daran, daß die folgende Nacht wichtig wird.«
    »Gut«, flüsterte Naldo zurück, »gut…«
    Was er anschließend hörte, durfte er nicht vergessen, denn das hätte seinen Tod zur Folge gehabt.
    »Einen fürchterlichen Tod würdest du erleiden, mein Diener. Ich würde dich wieder in mein Maul holen, dann aber andere Seiten aufziehen. Lebend würdest du nicht herauskommen.«
    Cabrini glaubte ihm aufs Wort. Er hatte sich allerdings auch vorgenommen, nichts dergleichen zu unternehmen, was den Zorn des Mächtigen herausfordern könnte.
    Nahezu linkisch verbeugte er sich, um so seine Zustimmung

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