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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grenzen und Machtinteressen hinweg schloß man einen gewaltigen Pakt und schmiedete ebenso große Pläne, die zu einem Begriff des Mittelalters werden sollten.
    Zum Kreuzzug!
    Heere schlossen sich zusammen, zogen in Richtung Süden, dem Heiligen Land entgegen. Sie selbst wurden auf der langen Reise von anderen Völkern angegriffen, die ebenfalls raubten und plünderten, verloren viele Soldaten in den Schlachten, aber schafften es schließlich doch, in die Heilige Stadt Jerusalem zu gelangen.
    Dort tobte der Kampf. Die Moslems wurden zurückgeschlagen, Jerusalem ertrank in einem Meer von Blut. Die Christen gebärdeten sich manchmal wie die Tiere, von ihrem wahren Glauben und der Lehre eines Jesus Christus weit entfernt.
    Ihnen kam auch das Gerücht zu Ohren, daß sich am Rande der Stadt, in einer Arena Menschen zurückgezogen hatten, die einen bestimmten Götzen anbeteten.
    Weder Allah noch Mohammed wurde von ihnen verehrt, sondern ein gewaltiger Totenschädel, der nur zu bestimmten Zeiten dort erscheinen sollte und stets aus dem Nichts auftauchte.
    Immer wenn die Nacht besonders dunkel war, schlichen die Anhänger der Götzensekte in die Arena, um auf den Totenkopf zu warten. So war es auch in dieser Nacht, als sie sich aus den Hütten lösten und ihre Gesichter verhüllten, um nicht so schnell erkannt zu werden. Erst als die Stadtmauern hinter ihnen lagen und der Brandgeruch nicht mehr in ihre Nasen drang, zogen sie die Tücher von den Gesichtern weg und versammelten sich vor dem Tor, das von einem halbnackten Nubier bewacht wurde.
    Erst als keiner mehr fehlte, löste der Muskelprotz den schweren Holzriegel und ließ die Männer eintreten, die sich im großen Kund verloren vorkamen und die Plätze auf den treppenartig verlaufenen Steinstufen einnahmen.
    Einige von ihnen entzündeten ein gewaltiges Feuer, dessen glutrote Flammen in den nachtdunklen Himmel stießen, als wollten sie sämtliche Finsternis fortreißen.
    Die Männer blieben auf den Rängen, rückten aber näher an das Feuer heran und begannen mit ihrem beschwörenden Singsang, der den Schädel herbeilocken sollte.
    Der nur mit einem Lendenschurz bekleidete Nubier stellte sich hinter das Feuer, reckte beide Arme und schloß die Hände zu Fäusten, während er heisere Schreie ausstieß, die das Prasseln der Flammen übertönten. Zeit verging. Niemand wurde ungeduldig, der Singsang blieb und schwebte monoton durch die Arena, bis zu dem Augenblick, als der Himmel über dem Feuer zu explodieren schien, denn eine gewaltige Kraft hatte ihn regelrecht gesprengt.
    Und er kam…
    Er fiel herab aus den Wolken. Er leuchtete knochenbleich, seine dunklen Augenhöhlen glichen geheimnisvollen Gängen, und aus dem offenen Maul zuckte die Zunge wie eine dicke Peitsche.
    Hinter dem Feuer sank er allmählich dem Boden der Arena entgegen, wo der Sand eine fast kniehohe Schicht gebildet hatte. Das Singen verstummte. Nur mehr das Fauchen und Prasseln der Flammen war zu hören. Alle Augen richteten sich gegen den Schädel, der wie eine Drohung in die Arena eingeschwebt war und nicht einmal zitterte. Nur der Widerschein des Feuers hinterließ auf seinem bleichen Gebein ein unheimliches Muster aus rötlichem Licht und tanzenden, tiefdunklen, langen Schatten.
    Der riesenhafte Nubier übernahm die Initiative, als er den Namen des Totenschädels laut in die Finsternis über der Arena hineinschrie.
    »Zaduk, Zaduk! Du Gott der Götter, der Mächtige unter den Mächtigen. Erhöre uns. Sieh auf uns nieder, schau dir deine Diener an und nimm sie als Opfer!«
    Nach den Worten begann er zu tanzen. Es war mehr ein ungelenkes Stampfen, mit dem er einen Kreis um den riesenhaften Totenschädel schlug. Er wirkte dabei lächerlich, doch es war niemand unter den Zuschauern, der auch nur die Lippen zu einem Lächeln verzogen hatte. Jeder wußte, daß es der Totentanz war.
    Stumm und drohend stand der Schädel auf seinem Fleck. Das Feuer glitt an ihm hoch. Es schien mit seinem Widerschein in die Augenhöhlen hineinkriechen zu wollen, um sie von innen her zu erleuchten und alles aufzuhellen, mit dem der mächtige Schädel ausgefüllt war. Dreimal stampfte der Nubier seinen Kreis, dann blieb er vor dem offenen Maul stehen, die Hitze der Flammen in seinem Rücken spürend, als wollten sie die Haut rösten.
    Langsam hob er die Arme. Die Bewegung glich einem Ritual, das den Schädel anflehte, endlich das zu tun, was vorgeschrieben war. Er streckte ihm die Hände entgegen, bewegte seine Finger und gab

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