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Zähl nicht die Stunden

Titel: Zähl nicht die Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Fingernägel in seine Schulter.
    »Es wird alles gut«, flüsterte Jake. »Es wird alles gut.« Er flüsterte es immer wieder, während er in sie hineinstieß, so lange, bis er es beinahe selbst glaubte.
    »Champagner?«, fragte Roy Crawford.
    »Wieso habe ich gewusst , dass Sie Champagner dahaben würden?«
    Mattie , die auf der Kante des Doppelbetts saß , lächelte ihn an.
    »Weil ich hoffnungslos berechenbar bin?«
    Matties Lächeln wurde breiter. »Weil Sie ein hoffnungsloser
    Romantiker sind.«
    »Und Sie haben es nicht so mit der Romantik?«
    »Ich? Nein. Ich bin eher praktisch und nüchtern.«
    Roy Crawford lachte. »Mal sehen, ob wir das nicht ändern können.«
    »Darum bin ich hier.«
    Hier, das war ein elegantes, ganz in Blau und Elfenbein ausgestattetes Zimmer im achtundzwanzigsten Stockwerk des Ritz-Carlton mitten in
    Chicago. Mattie hatte diesen Treffpunkt vorgeschlagen, als sie Crawford am Morgen angerufen hatte. Sie hatte bekommen , was sie gewollt hatte: Ein französisches Bett , Champagner, einen Mann, der mit einem humorvollen Blitzen in den Augen und zwei Gläsern Dom Perignon in
    den Händen auf sie zukam. Den ganzen Tag hatte Mattie an diesen
    Abend gedacht.
    Roy Crawford setzte sich neben sie. Die blaue Satindecke knisterte leise, und sein Knie streifte das ihre, als er ihr eines der Gläser reichte und mit ihr anstieß. »Auf den heutigen Abend«, sagte er.
    »Auf den heutigen Abend«, wiederholte Mattie und hob ihr Glas an
    die Lippen. Sie trank langsam, um das Prickeln des Champagners auf
    ihrer Zunge auszukosten. »Sehr gut«, sagte sie.
    »So ist es«, sagte Roy Crawford, obwohl er noch gar nicht getrunken
    hatte.

Mattie bekam auf einmal heftiges Herzklopfen. Wie lange war es her,
    dass ein Mann sie mit so viel unverhohlener Lust angesehen hatte?
    »Ich nehme an. Sie hatten keine Schwierigkeiten, heute Abend
    wegzukommen?«, fragte sie.
    »Nein, keine. Tracey weiß, dass mein Leben ziemlich unregelmäßig
    ist.«
    »Tracey mit e-y?«
    Crawford lächelte. »Sie ist sehr genau.« Er trank einen Schluck von seinem Champagner und nickte beifällig. »Und Sie? Hatten Sie
    Probleme?«
    »Nein, nein. Mein Mann führt selbst ein ziemlich unregelmäßiges
    Leben.« Mattie lachte, obwohl der Gedanke daran, was Jake vielleicht jetzt gerade tat, ihr so sehr zusetzte , dass sie sich an ihrem Champagner verschluckte und einen Moment verzweifelt nach Luft schnappte. »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Doch, doch«, keuchte Mattie. »Alles okay.«
    »Schauen Sie nach oben«, befahl Crawford. »Halten Sie die Hände
    hoch.«
    »Was? Warum denn?«
    »Ich weiß auch nicht.« Roy Crawford machte ein angemessen
    verlegenes Gesicht. »Meine Mutter hat immer gesagt, wenn man keine
    Luft bekommt , soll man nach oben schauen und die Hände hoch halten.«
    »Ich bekomme doch Luft«, widersprach Mattie, richtete aber dennoch
    ihren Blick nach oben und hielt die Hände hoch.
    »Besser?«
    Mattie nickte.
    »Und zwischen Ihnen und Ihrem Mann läuft’s gut?«, erkundigte sich
    Roy Crawford, und einen Moment sah Mattie etwas wie Besorgnis in
    seinem Blick.
    »Sehr gut«, versicherte sie ihm.
    »Und das hier – das soll die süße Rache werden?«
    Mattie stand auf und ging zum Fenster. In kleinen Schlucken trank sie aus ihrem Glas. »Nein, ich glaube nicht«, antwortete sie nach einer kleinen Pause aufrichtig. »Ich glaube nicht, dass ich das hier tue, um mich an Jake zu rächen. Jetzt nicht mehr.« Sie hielt inne , holte Luft und merkte, dass ihre Atemwege wieder frei waren. »Ich tue es für mich.«
    Crawford war hinter sie getreten. Seine Lippen berührten ihren
    Nacken. »Ich glaube , ich fühle mich geschmeichelt.«
    Mattie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals. »Ich könnte noch
    ein Glas Champagner gebrauchen«, sagte sie.
    Crawford füllte ihr Glas sofort auf und wartete schweigend, während
    sie den Champagner hinunterkippte.
    »Sind Sie ganz sicher, dass Sie das hier wollen?«, fragte er dann.
    »Absolut.« Mattie stellte das Glas auf den Tisch, hob ihre Hände zu Crawfords Gesicht und näherte ihre Lippen den seinen. Sein Mund war
    weich und groß , größer als Jakes , dachte sie, als er ihren Kuss erwiderte, den Mund öffnete, aber nur ein wenig mit der Zunge tastend. Genau das richtige Maß an Druck, dachte Mattie. Er war offensichtlich ein Mann, der gern küsste und sich meisterlich darauf verstand.
    »Sie machen das sehr gut«, neckte sie ihn, als er langsam mit ihr zum Bett tänzelte.
    »Ich habe vier

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