Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
nicht finanziell von Luke abhängig sein.
Allerdings war ihr bewusst, dass sie gelegentlich auf andere Art von ihm abhängig war – wenn sie beispielsweise sehr gestresst oder kurz vor dem Durchdrehen war – und dass das für sie genauso viel bedeutete.
»Wir könnten ihm sein Leibgericht kochen«, schlug ihre Mutter mit begeisterter Stimme vor, als sie die Kekse auf ein Backblech legte. »Es heißt doch, der Weg zum Herzen eines Mannes geht durch seinen Magen.«
Äh, nein. Der Magen eines Mannes hatte nichts damit zu tun. »Ich weiß nicht, was er am liebsten isst.«
Ihre Mutter sah sie entgeistert an. »Wieso weißt du das nicht?«
Okay, was hatte Luke ihr darüber gesagt, wie lange sie sich kannten? Bree konnte sich nicht mehr genau an die Lüge erinnern. Es fiel ihr immer schwerer, all die Lügen zu behalten, all die Geheimnisse zu bewahren. »Das war unsere erste Verabredung, Mom.« Sie hatte ihrer Mom nicht erzählt, dass sie beim Bowling waren. Hätte sie das getan, wäre ihre Mutter vermutlich nicht mehr so begeistert von ihm gewesen. »Wir haben Pizza gegessen.«
Ihre Mutter schloss die Augen und lächelte verträumt. »Dein Vater hat Pizza gehasst.« Dann schlug sie die Augen auf. »Selbst zusammengestellt?«
»Ja.«
»Oh, wie schön!« Dann grinste sie, sodass ihre Zähne zu sehen waren, denen man das jahrelange Kaffeetrinken ansah. »Dann mag er bestimmt auch Lasagne.« Sie schob zwei Backbleche in den Ofen und stellte den Timer.
Anstatt ihn in den Augen ihrer Mutter herabzusetzen, schien sein Ansehen noch gestiegen zu sein. »Keine Ahnung.« Himmel, ihre Mutter wurde ja zur Kupplerin! »Wir sollten wirklich mal über das reden, was noch zu regeln ist. Seine Lebensversicherung, die Bankkonten, all diese Dinge.«
»Er hat mir eine Liste mit allem dagelassen, was ich erledigen muss.« Wenigstens hatte er das für sie getan. »Ich werde mich da durcharbeiten.«
»Ich kann dir helfen.«
»Du hast doch schon genug um die Ohren. Dein Vater hat bereits alles geregelt, daher ist nicht mehr viel zu tun. Er hat ein Treuhandkonto angelegt.«
»Oh!« Bree hatte nie nach solchen Dingen gefragt. Das hätte sie während dieser unerträglichen Sonntagstreffen ruhig mal machen können, vor allem, nachdem er krank geworden war.
Ihre Mutter stand bereits vor dem offenen Kühlschrank und goss ein Glas Limonade ein. »Luke hat bestimmt Durst. Bringst du ihm das bitte?«
Es war einfach unmöglich, mit ihrer Mutter eine vernünftige Unterhaltung zu führen. Aber vielleicht war sie ja doch nicht so unfähig, wie ihr Vater immer behauptet hatte.
Luke schob den Rasenmäher gerade wieder in die Garage.
»Hast du den Rasen hinten auch gemäht?«, erkundigte sie sich.
»Das mache ich am Wochenende. Das ist ja viel mehr als hier vorne.«
Sie war dankbar dafür, dass sie es nicht selbst machen musste. Unter seinen Armen hatten sich Schweißflecken gebildet, aber sie mochte seinen Geruch, der sauber und nicht sauer war. »Ich soll dir von Mom Limonade bringen, und sie möchte wissen, ob du Lasagne magst.«
»Ich mag beides.«
»Sie ist selbstgemacht.«
»Das ist ja noch besser.«
»Warum mähst du an einem Montagnachmittag bei meiner Mutter den Rasen? Hast du nichts Wichtigeres zu tun wie eine Vorstandssitzung oder anderen Geschäftsführerkram?«
Er legte ihr einen Finger auf die Nase und fuhr ihr dann mit der Fingerspitze über die Lippen. »Du hast gesagt, du machst früh Feierabend, und ich wollte hier sein, wenn du kommst.«
Seine Berührung hatte etwas an sich, das bewirkte, dass sie weiche Knie bekam. Er war so zärtlich. Sie dachte an Marbury und seine schroffe Stimme, wie ihr allein deren Klang auf die Nerven ging. Wie anders war es bei Luke, seine Stimme war tief und resonant. Wenn ihre Nerven darauf reagierten, dann nur auf äußerst positive Weise.
Dann überlegte sie, auf welche Weise eine Frau abgesehen vom Geld noch von einem Mann abhängig sein konnte. Er bot ihr sämtliche Varianten. Sie sehnte sich nach seiner Berührung, auch wenn sie wusste, dass diese Sehnsucht nicht gut war. Sie liebte den Geschmack seines Spermas, obwohl sie wusste, dass ihr eigentlich schlecht werden sollte, wenn sie es schluckte. Wenn er diese perversen Worte mit seiner Stimme sagte, ließ er sie alles andere vergessen, die schlimmen Erinnerungen daran, wie sie von anderen Männern Schlampe und Hure genannt worden war. Es gab so vieles am Sex vor der Ehe, das böse und unmoralisch war, und doch brachte Luke sie dazu,
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