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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Taxi brachte sie ins Zentrum, zu einem Hotel direkt am Park.
    Er hatte eine Suite in einem Luxushotel gebucht, märchenhaft groß und verschwenderisch eingerichtet.
    Sagte Geld etwas über den Charakter aus? Sie hätte gelacht, wenn er ihr nicht in diesem Moment die Träger von den Schultern gestreift und seine Hände an ihre Brüste gelegt hätte, um ihre harten Knospen mit Fingern und Zunge zu liebkosen … Oh Gott, oh Gott, oh Gott …
    Die restlichen Stunden vergingen in einem Strudel der Leidenschaft. Flüstern und Seufzer und lustvolles Keuchen. Aimee verlor sich völlig in einem Universum der Sinnlichkeit.
    Sie erwachte im ersten grauen Morgenlicht. Es traf sie wie ein Schlag, dass sie in den Armen eines Mannes lag, den sie nicht kannte.
    Scham schlug über ihr zusammen, heiß und brennend.
    Aimee schlüpfte aus dem Bett, zog sich hastig an und verließ leise die Suite. Sie nahm die Treppe nach unten und benutzte den Hinterausgang. Niemand sollte sie sehen, das hätte sie nicht ertragen können.
    Nur Augenblicke später schlug Nicolo die Augen auf und tastete nach der Frau neben sich.
    Doch das Bett war leer, ebenso wie das Bad und der Salon.
    Fluchend zog er sich an. Nein, im Lift habe er niemanden nach unten gefahren, war alles, was der Liftboy ihm sagen konnte. Auch an der Rezeption sei niemand vorbeigekommen, informierte man ihn.
    Die unbekannte Schöne war verschwunden.
    Während die Sonne über der Stadt aufging, marschierte Nicolo in seiner Suite auf und ab. Wie sollte er eine namenlose Unbekannte in einer Achtmillionenstadt finden?
    Doch eines war sicher, er würde sie finden. So leicht gab Nicolo Barbieri sich nicht geschlagen.
    Bis Sonntagabend hatte Nicolo eine unschöne Lektion gelernt. Selbst ein Mann, der sich nicht geschlagen gab, konnte Niederlagen erleben.
    Ganz gleich, wie viele Hundertdollarscheine den Besitzer gewechselt hatten, niemand kannte die Frau mit der goldenen Mähne und den violetten Augen.
    Na gut, dachte er kalt. Eine Frau hatte sich für eine Nacht mit ihm eingelassen. Wahrscheinlich tat sie das regelmäßig mit Dutzenden von Männern. Wenn er sie nicht wiedersah, … na und? Es bedeutete nichts. Sie bedeutete ihm nichts.
    Das sagte er sich immer wieder vor, als er am Montagmorgen unter der Dusche stand.
    Konzentrier dich auf das, weshalb du hergekommen bist. Das Treffen mit James Black und die Übernahme von SCB. Der Kauf eines Königreichs. Nichts ist so wichtig wie das.
    Das Telefon klingelte. Nicolo stürzte unter der Dusche hervor und griff nach dem Hörer.
    Das musste sie sein!
    Doch es war nur Blacks Sekretärin, die das Treffen absagte. Mr. Black sei unpässlich. Man melde sich wieder, sobald es ihm besser gehe.
    Nicolo spulte all die Floskeln ab, die man in solchen Momenten von sich gab, dann unterbrach er die Verbindung und starrte mit leerem Blick in den Spiegel über dem Waschbecken.
    Ob das stimmte? Oder wollte Black ihn einfach nur zappeln lassen? Der Alte hatte den Ruf, andere gern wie Marionetten tanzen zu lassen.
    Die Frau mit den violetten Augen hatte die gleiche Unart an sich. Sie verführte einen Mann, gewährte ihm ein paar Stunden und verschwand dann spurlos.
    Nicolo ballte die Fäuste.
    Black würde bezahlen und ihm SCB verkaufen. Und die unbekannte Frau …, sie würde auch bezahlen. Er würde sie finden und ihr klarmachen, welche Konsequenzen es nach sich zog, ihn einfach sitzen zu lassen und sich ohne ein Wort davonzuschleichen.

4. KAPITEL
    Sommer! Endlich!
    Kein kalter Wind, kein ungemütlicher Regen mehr. Laue Brisen wehten durch die Stadt, die Juni-Sonne wärmte jeden Winkel. Das Wetter war so grandios, dass sogar den New Yorkern ein stilles Lächeln auf dem Gesicht stand.
    Aimee merkte nichts davon.
    Erinnerungen an das, was sie getan hatte, dass sie mit einem Fremden ins Bett gegangen war, verfolgten sie. Bilderfetzen blitzten zu den unmöglichsten Zeiten vor ihrem geistigen Auge auf.
    Erblickte sie einen großen dunkelhaarigen Mann auf der Straße, setzte für Sekunden ihr Herz aus. Im Schlaf erschien er in ihren Träumen, sie sah sein schönes, hartes Gesicht und seinen durchtrainierten Körper. Sie stellte sich vor, wie er sie berührte, wie er sie küsste und Dinge mit ihr tat, die kein Mann vor ihm mit ihr getan hatte, wie er sie fühlen lassen würde, was sie noch nie zuvor gefühlt hatte.
    Natürlich versuchte Aimee die Erinnerung zu verdrängen. Doch im Schlaf würde sie aufstöhnen unter seiner Berührung, und dann aufschrecken, atemlos

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