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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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zitternd Luft. „Ich habe nachgedacht. Sie haben recht, Nicolo, mir bleibt keine andere Wahl, als Sie zu heiraten.“
    Ungläubig starrte er sie an. Sag etwas! Sag ihr, dass du deine Meinung geändert hast .
    „Es stimmt, was Sie über meinen Großvater sagten. Ich würde ihn gern hassen, aber ich kann es nicht. Er hat mich aufge zogen, er hat mich mit allem versorgt, von dem er glaubte, ich würde es brauchen. Und wenn ich mehr gewollt habe, seine Liebe, seinen Respekt, so …“ Sie unterbrach sich. Wozu Nicolo Barbieri Einblick in ihre Seele gewähren? Sie würde ihn heiraten, das reichte. „Er ist alt und wird schwächer. Ich will mein Gewissen nicht damit belasten, dass ich ihm das Einzige verwehrt habe, um das er mich je gebeten hat. Deshalb werde ich Sie heiraten.“
    „Aber?“ Nicolo lächelte dünn. „Schauen Sie nicht so überrascht, cara . Man müsste schon beschränkt sein, um das unausgesprochene Wort nicht gehört zu haben.“
    „Aber … diese Ehe wird nur auf dem Papier existieren. Ein zeitlich begrenztes Arrangement, das nach dem Tode meines Großvaters endet.“ Aimee wartete auf eine Reaktion von ihm, versuchte in seinem Gesicht zu lesen, doch da war nichts.
    „Also kein Sex“, mutmaßte er schließlich.
    Aimee nickte. „Richtig.“
    „Dann sagen Sie mir, cara , was mache ich, wenn ich Sex brauche?“
    Die scheinbar fügsame Frau verschwand. Eisiger Trotz funkelte in Aimees Augen. „Tun Sie, was Sie nicht lassen können, aber bitte diskret.“
    Nicolo brach in Gelächter aus. Oh, wie gern hätte Aimee ihm das Lachen mit einer Ohrfeige aus dem Gesicht gewischt!
    „Nur, damit ich nichts missverstehe“, setzte er an. „Ich heirate Sie, gebe Ihnen meinen Namen und meinen Titel. Irgendwann in der Zukunft lassen wir uns scheiden, und ich zahle Alimente für Sie und das Kind. Als Gegenleistung dafür erhalte ich Ihr stillschweigendes Einverständnis, dass Sie mir wegen meiner Affären keine Szene machen.“
    Er wartete ihre Erwiderung nicht ab, zog sie stattdessen mit einem Ruck an sich heran. „Ich sage Ihnen, wie es sein wird“, stellte er im Befehlston fest. „Sie werden meine Frau sein, und Sie stehen mir zur Verfügung, wann immer und wo immer ich es wünsche. Sollte ich mir trotzdem eine Geliebte nehmen, so kann mich nichts davon abhalten.“
    „Unter diesen Bedingungen heirate ich Sie nicht.“
    „Oh doch, das werden Sie. Wenn es zu einer Scheidung kommt, dann weil ich Ihrer überdrüssig geworden bin. Und bevor Sie wieder ablehnen wollen, denken Sie lieber nach. Ich kann Ihnen Ihr Kind gleich nach der Geburt nehmen. Sie brauchen gar nicht den Kopf zu schütteln. Ich bin Prinz Nicolo Antonius Barbieri. Kein Gericht der Welt würde mir mein eigen Fleisch und Blut verweigern.“
    Als Aimee begann, ihn wütend zu beschimpfen, küsste er sie hart, bis sie in seinen Armen zu zittern anfing. Dann nahm er wortlos ihren kleinen Koffer, der zu ihren Füßen stand, und deutete stumm mit dem Kopf zur Tür.

9. KAPITEL
    Es gab Frauen, die träumten jahrelang von ihrer Hochzeit. Sie hofften auf Sonnenschein für diesen Tag, stellten sich ihr Brautkleid vor, vielleicht verspielt-romantisch, oder klassisch-elegant. Dann waren da noch all die anderen Dinge, die man sich ausmalen konnte: der Brautstrauß, die Gestecke, die Kleider für die Brautjungfern, die geladenen Gäste.
    Aimee hatte nie Zeit mit solch albernen Träumereien vergeudet. Und das war gut so. Denn hätte sie besondere Vorstellungen von ihrer Hochzeit gehabt, würde sie jetzt vor Enttäuschung in Tränen ausbrechen. Irgendeine unscheinbare graue Behörde. Ein Richter, der erstaunt dreinblickte, bis seine Sekretärin ihm etwas zuflüsterte. Zwei Trauzeugen, hastig eingesprungen aus dem Pulk der hier arbeitenden Beamten.
    Und Nicolo, der Bräutigam mit der grimmigen Miene.
    Oh ja, es war sogar sehr gut, dass sie zu beschäftigt mit ihrem Studium gewesen war, um sich romantischen Träumereien hinzugeben.
    Für Aimee war die Ehe immer eine weit in der Zukunft liegende Möglichkeit gewesen. Wenn Freunde von ihr heirateten, dann hatte sie ihnen von Herzen Glück gewünscht und dabei still gedacht, dass sie selbst noch viel Zeit hatte. Vielleicht würde sie sogar nie heiraten.
    Schließlich hatte sie genügend Dinge zu tun, sie hatte ein Leben, das gelebt werden wollte. Und sollte sie tatsächlich einmal vor den Altar treten, dann mit einem Mann, der das genaue Gegenteil ihres Großvaters war.
    Heute heiratete sie einen Mann, der ihren

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