Zaertlich beginnt die Nacht
auffiel.
„Vielen Dank“, antwortete Nicolo hastig, „aber meine Frau ist sehr erschöpft, ich möchte sie nicht stören. Wir trinken den Champagner später.“
„Natürlich, Sir.“
Er lächelte. Oder hoffte zumindest, dass dieses Verziehen der Mundwinkel als Lächeln durchgehen würde. Hatte er sich tatsächlich gerade genötigt gefühlt, einer Angestellten eine Erklärung zu liefern? Normalerweise rechtfertigte er seine Entscheidungen niemals. Vor niemandem.
„Falls wir doch Champagner möchten, klingle ich.“
„Sicher, Sir.“ Damit ging die Stewardess zurück zur Kanzel.
Nicolo beobachtete, wie Aimee die Frau anhielt, etwas zu ihr sagte und die Stewardess lächelte.
„Das ist sehr freundlich von Ihnen, Principessa. Grazie .“
Nicolo wartete ein paar Minuten, bevor er zu Aimee ging und sich auf den Sitz neben sie setzte. Ihr Gesicht hielt sie stur zum Fenster gewandt.
„Bist du wach?“
Ehrlich gesagt, war es ihm egal. Er war es leid, dass sie ihn anschwieg, ihn ignorierte. Dass sie ihn wie einen Trottel wirken ließ, bei der Trauung ebenso wie hier im Flugzeug.
Es war an der Zeit, dass er ein paar Dinge klarstellte. Sie war jetzt seine Frau. Sie würde ihn mit Respekt behandeln.
„Meinst du etwa, ich könnte Schlaf finden?“
„Dein Benehmen ist inakzeptabel.“
Jetzt drehte sie ihm das Gesicht zu, und die Verzweiflung, die er in ihren Augen sah, schnitt ihm wie eine scharfe Klinge durchs Herz. Zu wissen, dass sie allein ihm die Schuld für diesen Kummer gab, machte ihn wütend.
„Vielleicht hast du es nicht gehört, aber ich habe mich entschuldigt“, sagte Aimee unpersönlich.
„Von einer Entschuldigung habe ich nichts bemerkt“, erwiderte er kalt.
„Bei Barbara. Der Stewardess. Sie war so nett, den Champagner zu bringen, und sie sollte wissen, dass es keine absichtliche Unhöflichkeit von mir war. Du hast recht, Nicolo. Es gibt keinen Grund, zu deinen Angestellten unhöflich zu sein.“
Den Teil, den sie nicht aussprach, konnte er dennoch hören: Doch sie hatte jeden Grund, unhöflich zu ihm zu sein!
Stopp! Er musste ruhig bleiben. Musste aufhören, in jedes Wort eine Beleidigung hineinzulesen. Aimee war seine Frau, sie mussten einen Weg finden, das Beste aus der Situation zu machen.
„Nun, das war nett von dir.“ Eine versöhnliche Geste. Er zögerte. „Möchtest du dich vielleicht mit mir zusammen zum Dinner hinsetzen?“
„Ich bin nicht hungrig.“ Sie wandte das Gesicht wieder zum Fenster.
„Es dauert noch gute drei Stunden, bis …“
„Ich sagte, ich habe keinen Hunger.“
So viel also zu versöhnlichen Gesten! Und ihr Ton! Wusste sie überhaupt, wie beleidigend der war? Aber sie würde sich auf ihr neues Leben einstellen müssen. Warum ihm so viel daran lag, wusste er nicht zu sagen.
„Ich lebe in Rom“, begann er, als er das Schweigen nicht mehr aushalten konnte. „Im ältesten Teil der Stadt. Der palazzo gehört seit Hunderten von Jahren meiner Familie. Er war in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand, bis ich …“
„Das interessiert mich nicht.“
Nicolo dachte nicht, er reagierte. Er packte Aimee bei den Schultern, riss sie auf seinen Schoß und presste die Lippen hart auf ihren Mund, ließ seine Hand unter ihren Rock gleiten.
Sie biss ihn, trommelte mit den Fäusten auf seine Schultern. Doch er ließ sich davon nicht aufhalten. Nichts würde ihn aufhalten. Es reichte ihm. Endgültig.
Ihr Slip zerriss, und sie schrie auf, doch ihr Schrei wurde von seinen Lippen erstickt.
„Eine Dame“, murmelte er wütend an ihrem Mund. „Mit jedem, nur nicht mit mir.“
„Nicolo, wenn du das tust, dann …“
„Was? Dann schreist du? Nur zu. Du bringst dich nur selbst in Verlegenheit. Ich bin Nicolo Barbieri. Je eher du das begreifst, desto besser für dich.“
Er küsste sie wieder und wieder, drückte, knetete, massierte ihre intimste Stelle. Und hasste sich für das, was er tat. Hasste Aimee, weil sie ihn auf dieses primitive Niveau hinuntergezogen hatte. Dabei wollte er doch nur das, was in jener magischen Nacht geschehen war, erneut heraufbeschwören.
Allerdings nicht so.
Sein Kuss wurde sanfter, seine Liebkosungen zärtlicher. An ihren Lippen flüsterte er ihren Namen. Und dann, ganz plötzlich, seufzte Aimee auf und schlang die Arme um seinen Nacken. Ihre Lippen öffneten sich für ihn.
Nicolo stöhnte auf. Behutsam verlagerte er Aimees Gewicht, sodass sie rittlings auf ihm saß. Er öffnete seinen Reißverschluss …
Und plötzlich
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