Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
in unserem Gästehaus übernachten."
"Und Sie könnten es dann ja am nächsten Tag desinfizieren."
Überrascht blickte sie ihn an. Dann lachte sie. "So schrecklich war es nun auch wieder nicht, den Abend mit Ihnen zu verbringen." Sie berührte leicht seinen Arm. Doch im selben Moment wurde ihr heiß.
"Ich komme schon über diese Brücke", sagte er. Wieder schaute sie auf den Fluss. Das Wasser schwappte schon über die hölzerne Kante.
"Ihnen macht so schnell nichts Angst, was?" fragte sie.
"Nun ja, ich wette, diese Brücke ist da schon sehr lange, ohne jemals vom Wasser weggerissen worden zu sein."
"Das stimmt. Es ist immer noch die erste Brücke – sie ist so alt wie unsere Ranch."
Der Regen wurde noch stärker. Er prasselte so heftig herab, dass man so gut wie nichts mehr sehen konnte. Gabe schaltete den Motor ab. "Wir warten einfach, bis das Schlimmste vorüber ist. Hier drinnen ist es gemütlich. Sie erwarten doch heute keine Gäste mehr, oder?"
"Natürlich nicht. Keiner, der seine fünf Sinne beisammen hat, ist jetzt noch freiwillig unterwegs."
Gabe seufzte. "Na, da haben wir ja schon wieder einen Makel, den sie mir ankreiden können: Ich habe meine fünf Sinne nicht beisammen."
"Leider sind Sie sehr smart. Viel zu smart. Das macht Sie um so gefährlicher", erwiderte Ashley.
Er löste seinen Sicherheitsgurt und rückte ein Stückchen näher. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, hier in der Enge des Wagens, während der sintflutartige Regen aufs Dach trommelte. Ein Hauch von Gabes Aftershave erreichte sie, und sie spürte seinen Blick auf ihrem Körper.
"Ich finde es interessant, dass Sie mich als gefährlich betrachten."
"Wie oft muss ich es Ihnen noch sagen, dass ein Brant für eine Ryder auf jeden Fall gefährlich ist?"
"Ich dachte, Sie meinten es anders."
Gabe hob die Hand und strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange, dann über ihr Haar. Er nahm eine Strähne und wickelte sie sich um den Finger. Jede seiner Berührungen verursachte in ihr ein intensives Prickeln. "Ich glaube, das war nicht der Vater Ihres Babys, der die Entscheidung getroffen hat, nicht zu heiraten. Ich glaube, das waren Sie."
"Falsch geraten. Er war es", sagte Ashley steif. "Und er ist gar nicht der Vater meines Babys. Falls es Sie interessiert, es war künstliche Befruchtung."
"Jetzt bin ich wirklich überrascht."
"Ich schätze, ich sollte es Ihnen wohl sagen", begann Ashley, obwohl es ihr zuwider war, ihm so viel über sich preiszugeben. "Ich habe Endometriose. Mein Arzt in Chicago sagte, ich könne vielleicht gar keine Kinder mehr bekommen, wenn ich noch länger warten würde. Ich wollte aber irgendwann ein Baby haben. Ich habe das durchaus ernst gemeint, als ich sagte, ich liebe Kinder. Also blieb nichts anderes übrig als die Samenbank."
"Wow. Und wegen der Endometriose haben Sie Schmerzen?"
"Nein, zum Glück nicht."
"Aber es gab einen Mann – und er hat Sie verlassen?"
"Ganz recht. Lars Moffet war sein Name. Wir waren so gut wie verlobt. Aber als Lars erfuhr, dass ich Endometriose habe, wollte er von unserer Beziehung nichts mehr wissen. Er dachte, er könnte mit mir nicht die Familie haben, die er sich wünschte."
"Und Sie nennen mich Alligator! Was ist dann dieser Kerl?"
"Ich dachte, er sei wundervoll, bis … zu dieser Krise." Der Schmerz über die Zurückweisung saß immer noch tief. "Es fällt mir schwer, jemals wieder einem Mann zu vertrauen."
"Ich werde immer mein Wort halten", verkündete Gabe feierlich.
"Dieses Versprechen aus dem Mund eines Brant ist nicht sehr hilfreich." Ashley starrte hinaus in den strömenden Regen. "Sie werden wirklich im Gästehaus übernachten müssen", stellte sie fest.
"Nein, muss ich nicht. Die Brücke wird schon nicht wegschwimmen."
"Fehde hin, Fehde her, ich möchte nicht, dass ein Brant meinetwegen von der Brücke gespült wird."
"Ashley", sagte Gabe leise, und sie drehte sich um und blickte ihm ins Gesicht. Wieder blitzte es, und sie sah ganz deutlich das Verlangen in Gabes Blick. Ihr wurde heiß. "Ich denke, wir könnten zumindest das Eis brechen", sagte er heiser. Ashleys Herz pochte so laut, dass sie kaum noch das Prasseln des Regens hörte. Sie brachte kein Wort heraus.
Gabe legte eine Hand auf ihren Hinterkopf und beugte sich vor. Dann berührte er ihre Lippen mit seinem Mund, ganz, ganz zart.
Ashley konnte kaum noch klar denken und gab sich einfach seinem Kuss hin. Erst presste er die Lippen fester auf ihren Mund, dann spürte sie seine Zunge. Wie von
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