Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
kurz nach elf stand Ashley auf. "So amüsant dieser Abend auch ist, ich muss jetzt wirklich ins Bett. In meinem Zustand halte ich nicht mehr so lange durch."
"Ich bring dich zur Tür." Gabe legte den Arm leicht um ihre Schulter.
Sie musste lachen, denn ihre Suiten lagen ohnehin nebeneinander, und die Verbindungstür war kaum zwei Meter entfernt. Sie öffnete und betrat ihr Zimmer. "Die Tür lässt sich von beiden Seiten verriegeln", sagte sie.
"Schließ mich ruhig aus. Ich hatte sowieso nicht vor, dich heute Nacht zu überfallen." Gabe nahm ihr Gesicht in beide Hände. "Wenn wir endlich zusammen schlafen, dann soll es wirklich schön für uns beide werden. Und die Zeit dafür wird kommen, Ashley." Wieder fand sie schon allein den Klang seiner Stimme erregend.
"Das wäre gut", flüsterte sie und küsste ihn. Er erwiderte ihren Kuss, bis sie sich von ihm löste und sanft zurückwich. "Gute Nacht", sagte sie und schloss die Tür. Dann holte sie erst einmal Luft und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis sich ihr Puls wieder normalisiert hätte. Sie war im Begriff, sich über beide Ohren in ihren attraktiven Ehemann zu verlieben. Sie konnte nur hoffen, dass sich das nicht als schrecklicher Fehler erweisen würde.
Es war Mitte Juni, als Ashley und und Gabe ihre Hochzeit feierten. Alles verlief den Umständen entsprechend sehr harmonisch, und die beiden verfeindeten Lager schienen sich einigermaßen zu amüsieren. Allerdings verließen sowohl die Ryders als auch die Brants die Feier ziemlich früh, so dass am Ende nur noch Gabes und Ashleys Freunde übrig blieben.
Danach kehrte eine gewisse Regelmäßigkeit in ihr Leben ein. Gabe und Julian bewohnten zwei nebeneinander liegende Schlafzimmer gegenüberliegend von Ashleys. Quinn bezog das größte Schlafzimmer am Ende des Ganges. Gabe war vollauf damit beschäftigt, ihrem Vater zu helfen und sich um die Rydersche Ranch zu kümmern, so dass Ashley ihn kaum noch zu Gesicht bekam.
Wenn Lou nicht da war, kümmerte sich Ashley um Julian und gewann den kleinen Jungen, dessen dunkle Augen so sehr denen seines Vaters glichen, von Tag zu Tag lieber. Dass Julian und ihr Vater sich schnell miteinander anfreundeten, überraschte sie nicht. Quinn akzeptierte Julian wie einen eigenen Enkelsohn.
Nun lebte sie mit Gabe unter einem Dach, und Ashley musste sich eingestehen, dass er ihr von Tag zu Tag attraktiver erschien, obwohl sie ihn die meiste Zeit kaum sah. Jede kleinste Berührung, jede freundschaftliche Umarmung war erregend. Gabe und Quinn taten alles, um ihr die Schwangerschaft zu erleichtern, und eigentlich hätte sie glücklich und zufrieden sein sollen, aber sie wurde in Gabes Gegenwart von Mal zu Mal nervöser und sehnsüchtiger. Es ließ ihr keine Ruhe. Erst am Ende ihrer Schwangerschaft schienen diese Gefühle nachzulassen. Sie entspannte sich und konzentrierte sich ganz auf Julian und die baldige Geburt ihres Babys.
An einem Donnerstagabend betrat Gabe die Küche. Er sah ziemlich zerzaust aus. "Ich habe dein Pferd, Quinn."
Quinn schaute verständnislos. "Welches Pferd?"
"Wir haben heute den wilden weißen Hengst eingefangen", erklärte Gabe grinsend. Offenbar war er sehr stolz auf den Fang.
"Teufel auch!" rief Quinn. "Du hast den Kerl wirklich erwischt? Der ist wild bis in die Schwanzspitze. Ich habe es einmal versucht, aber ich habe ihn nicht gekriegt. Ich will ihn sehen. Wo ist er?"
Ich hab ihn auf die Weide hinterm Stall gebracht. Lass uns gehen."
"Darf ich mit?" fragte Julian.
"Na klar." Gabe hob seinen Sohn auf die Schultern und blickte Ashley an. "Möchtest du auch einen Blick auf den legendären Hengst werfen?"
"Natürlich", erwiderte sie. "Er wird dir wohl jetzt die wahre Liebe bringen", neckte sie Gabe. Er lächelte.
"Wenn er das tut, dann wird er auch dir die wahre Liebe bringen. Er ist genauso dein Pferd. Oder vielleicht wird Quinn sich verlieben. Welche Witwe wird die Glückliche sein, Quinn?" Gabe zwinkerte seinem Schwiegervater zu, der gelegentlich Besuche von älteren Damen bekam.
"Hast du nicht gesagt, du willst ihn loswerden? Also wird derjenige, der ihn kauft oder übernimmt, sich verlieben, nicht wir."
Das Tier war tatsächlich makellos weiß. Als sie an den Zaun traten, hob er den Kopf, schnaubte und scharrte mit den Hufen. Seine Ohren waren steil aufgerichtet.
"Er ist sehr schön", sagte Ashley.
"Schön wie die Sünde", brummte Quinn. "Und er wird bestimmt ganz schön anfangen zu toben hinter diesem Zaun."
"Dad, du
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