Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)

schon wieder da? Wo sind Julian und Dad?"
    "Zu Hause. Ich bleibe hier. Dieses Sofa kann man ausklappen."
    "Das brauchst du doch nicht."
    "Ich weiß", sagte er gelassen. "Aber ich will dich in der ersten Nacht nicht allein lassen."
    "Das ist sehr lieb von dir, Gabe."
    "Dies ist ein ganz besonderer Tag in unserem Leben, Ashley, und ich durfte jede Sekunde davon mit dir teilen. Das ist es, was zählt."
    "Ich bin froh, dass du so denkst."
    Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich habe dir etwas mitgebracht, zum Andenken an diesen besonderen Anlass." Er gab ihr eine kleine Schachtel.
    Überrascht nahm sie die Box. Sie zitterte, als ihre Finger sich dabei berührten. Die Schachtel enthielt einen tropfenförmigen Diamanten an einer zierlichen Halskette aus Gold. "Gabe, das ist wunderschön! Danke!" rief sie, zutiefst gerührt.
    "Vielleicht willst du sie erst tragen, wenn du wieder zu Hause bist."
    "Nein, ich werde sie heute Nacht tragen. Morgen kannst du sie mitnehmen, wenn du gehst."
    Lächelnd nahm er die Kette aus der Schachtel und legte ihr die Kette um den Hals. Seine warmen Finger berührten ihre nackte Haut, als er den Verschluss in ihrem Nacken einrasten ließ. Sie nahm seine Hand, als sie sich gegen das Kissen lehnte. "Danke. Du warst einfach wunderbar heute."
    "Ich bin froh, dass ich da war", sagte Gabe. "Ich möchte unserer Tochter ein guter Daddy sein, Ashley."
    Ashley war erstaunt und gerührt, dass er so viel für sie zu tun bereit war. "Es ist so gut von dir, dass du Ella behandelst, als wäre sie dein Kind."
    "Sie wird mein Kind sein. Ich werde sie aufziehen, und sie wird mich als ihren Daddy kennen. Du bist ja auch schon längst dabei, Julians Mom zu werden."
    Ashley sah ihm in die Augen und wusste, dass dieser Tag sie eng aneinander geschmiedet hatte, auch wenn sie sich nicht liebten wie Mann und Frau.
    "Als ich mir dieses Arrangement überlegte, dachte ich nur daran, wie sehr wir beide geschäftlich davon profitieren könnten", sagte Gabe. "Aber ich kannte dich ja nicht. Du und das Baby, ihr hattet keine persönliche Bedeutung für mich. Jetzt ist alles so viel besser, als ich je zu träumen gewagt hätte. Das war wirklich ein besonderer Tag, Ashley." Er beugte sich vor und strich sachte mit seinem Mund über ihren, so wie er es am Tag ihrer Trauung getan hatte. Sie wusste, er umarmte und küsste sie in aller Freundschaft, mehr nicht. Aber tief in ihr wuchs weiter die Sehnsucht nach mehr. Sie schloss die Augen, lehnte sich an ihn und erwiderte seine Umarmung, wenn auch nur sehr leicht. Dabei verbarg sie das Gesicht an seiner breiten, starken Brust.
    "Ich habe dir heute voll und ganz vertraut", flüsterte sie. "Ich hoffe, ich kann dir immer so vertrauen."
    "Das kannst du", antwortete er ruhig.
     
    Die Monate vergingen. Irgendwann schlief Ella nachts durch, und Ashley konnte langsam zu ihrem normalen Rhythmus zurückkehren. Der Herbst färbte die Blätter an den Bäumen rot und gelb, und morgens und abends war die Luft schon sehr frisch.
    An den Vormittagen, wenn Julian und Ella in Lous Obhut waren, verschwand Ashley im Geräteschuppen, wo es auch ein paar Fitnessgeräte und kleinere Hanteln gab, und trainierte.
    Die Tage flogen nur so dahin, und es wurde ihr bewusst, dass ihr Leben sich mit Gabe zum Besseren gewendet hatte. Seine Kräfte schienen unerschöpflich zu sein. Er warf sich voller Elan auf all die Aufgaben, die sich ihm auf der Triple-R-Ranch stellten, aber Ashley wusste, dass er auch seine eigene Ranch keinesfalls vernachlässigte. Ihr Dad war jetzt sehr oft zu Hause und verbrachte Zeit mit den Kindern. Lou wurde kaum noch gebraucht, und sie würden sie nicht allzu sehr vermissen, wenn sie nach ihrer Abschlussprüfung im Dezember nicht mehr kommen würde.
    Auch Gabe verbrachte so viel Zeit wie möglich mit Julian und Ella. Ashley dagegen bekam Gabe kaum zu Gesicht. Sie wusste, er war schrecklich beschäftigt, und kurz nach der Geburt hatte es ihr auch nichts ausgemacht, als sie sich noch erholen und Ella Tag und Nacht stillen musste. Aber nun hatte sie wieder mehr Zeit für sich selbst und begann erneut, Gabes körperliche Anziehungskraft wahrzunehmen, und sie bedauerte, dass sie ihn so selten sah.
    In der letzten Oktoberwoche – der Wind wirbelte vor dem Küchenfenster das Herbstlaub durch die Luft – kam Gabe durch den Hintereingang und blieb vor Ashley stehen. "Du warst nicht mehr aus, seit Ella auf der Welt ist. Ich habe mit Lou schon alles besprochen, sie bleibt über Nacht. Wie