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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Hatte nicht ein einziges Mal geschrien. Hatte bis ganz zum Schluss darum gekämpft, sich zu befreien, das ja, aber er war nicht in Panik geraten und hatte nicht gewinselt. Es hatte überhaupt keinen Spaß gemacht. Kein Wunder, dass Kiyoko sich mit ihm gelangweilt hatte.
    Asasel schob sein leeres Tablett in das Gestell neben der Tür zur Küche und verließ die Kantine. Die Zeit, die er hier verbracht hatte, war nicht verschwendet. Ein lauter junger Ire namens Quinn hatte ihm einen beträchtlichen Schritt weitergeholfen. Er wusste nun, dass sämtliche Seelenwächter am Samstagabend abwesend sein würden. MacGregor hatte einen großangelegten Übungseinsatz anberaumt, um das versäumte Training von heute wieder hereinzuholen.
    Wenn fast alle fort waren, würde es ein Leichtes sein, sich mit dem Tempelschleier aus dem Staub zu machen. Er brauchte das verdammte Ding nur noch aufzuspüren. Am besten würde ihm das mittels einer altmodischen physischen Suche gelingen, da irgendein Zauber über der Ranch lag. Das konnte so schwierig doch nicht sein. Die Reliquie musste sich unter den wenigen Habseligkeiten befinden, die Kiyoko aus Japan mitgebracht hatte.
    Asasel trat ins Morgenlicht hinaus, und wie aufs Stichwort schob sich eine Wolke vor die Sonne.
    Seine Anwesenheit auf der Ranch bot ihm außerdem eine einzigartige zweite Gelegenheit. Wenn er eine Möglichkeit fand, die Seelenwächter nachhaltig zu schwächen, würde ihm das die Rückkehr als rechte Hand des Großen Lords ebnen.
    Er ließ den Blick über das Anwesen schweifen. Im Geiste notierte er die Bestimmung jedes einzelnen Gebäudes. Haus, Garage, Arena … Er hielt inne. Ein einfaches Holzhaus war zu seiner Linken durch die Bäume hindurch zu sehen. Dünne Rauchfäden stiegen gemächlich aus einem metallenen Kamin in die Luft. Das war doch eine altmodische Schmiede, wenn ihn seine Augen nicht täuschten.
    Wo der Magier die Waffen der Seelenwächter herstellte.
    Asasel lächelte.
    Das Waffenschmieden war eine Kunst, in der er sich gut auskannte. Schließlich war er die verderbte Seele gewesen, die vor einigen Jahrtausenden der Menschheit den Krieg gebracht hatte. Alles, was er tun musste, war, den Kohlen seinen Atem einzuhauchen, um ihnen seinen dämonischen Willen einzupflanzen. Das nächste Mal, wenn ein heißes Feuer geschürt wurde, würden beim Schmieden fatale Sollbruchstellen entstehen. Sollbruchstellen, die nicht eher entdeckt würden, als bis die Waffen im Kampf versagten.
    Asasel ging über das Gras auf das kleine Gehölz zu und schlich, sich stets im Schatten haltend, zwischen den Baumstämmen hindurch, bis er durch die geöffnete Tür ins Innere des Gebäudes schauen konnte. Niemand war zu sehen. Eine eindrucksvolle Auswahl an Hämmern und Zangen hing ordentlich aufgereiht an den Wänden. Der Blasebalg war nicht in Betrieb, die Kohlen kühlten gerade unbeaufsichtigt in der Esse ab. Kein halbfertiges Werkstück lag auf dem Amboss, kein Schwert war in den Schraubstock gespannt.
    Er sah zu den geschlossenen Vorhängen des benachbarten Wohnwagens hinüber. Keinerlei Anzeichen von Leben. Es schien der perfekte Zeitpunkt zu sein, um …
    »Stefan?«
    Asasel zog sich hastig zurück und drückte sich an den nächsten Baumstamm.
    Es war das Mädchen. Emily. Sie kam den Kiesweg vom Haus ihres Stiefvaters herunter.
    Er hielt den Atem an.
    Wenn sie ihre sensiblen Fühler ausstreckte, würde sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit entdecken. Zwar steckte er noch immer in der Hülle von Ryuji Watanabe, aber das würde ihn nicht schützen. Der japanische Geschäftsmann hätte keinen Grund, dem Magier einen Besuch abzustatten. Er wäre gezwungen, eine dumme Entschuldigung zu murmeln, die nicht zu der Intelligenz des Mannes passte. Sie würde Fragen aufwerfen. Außerdem: Je öfter er mit der Dreifältigen Seele zusammentraf, desto wahrscheinlicher wurde es, dass sie das Deckmäntelchen seiner falschen Identität entdeckte.
    Asasel bemühte sich nach Kräften, mit dem Baum zu verschmelzen.
    »Stefan! Ich weiß, dass du da bist«, rief Emily, als sie den Wohnwagen erreichte. Sie pochte mit der Faust an die dünne Metalltür. »Ich brauche Hilfe bei einem Feuerbändigungszauber. Komm schon! Lass mich rein!«
    Keine Antwort aus dem Wohnwagen.
    »Du bist ein Idiot!« Mit vor Entschlossenheit verkniffenem Gesicht ging Emily um den Wohnwagen herum zu dem großen Panoramafenster und klopfte auch daran. »Ich gehe nicht eher, als bis du mich reinlässt.«
    Nun, da er sich

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