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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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sich. Denn in dem Maße, wie sein Gewissen ihm sagte, dass es keine Hoffnung gab, wünschte er sich, dass ihre Worte wahr waren. Er wollte die Bestie in sich besitzen, um die Macht zu haben, sie zu zähmen. Er wollte der sinnlosen Zerstörungswut und den leichtfertigen Gewaltakten ein Ende setzen.
    Er wollte
sie.
    Er wollte, dass jeder Traum, den er in den letzten Tagen genussvoll geträumt hatte, möglich, real wurde.
    Der Griff seiner Hände um ihre schmalen Schultern lockerte sich, und er beugte seinen Kopf zu ihrem hinunter. Langsam, jede wunderbare Empfindung auskostend. Die sanfte Wärme ihres Atems auf seiner Haut, den zarten weiblichen Duft, der so sehr zu ihr gehörte, die winzige Korrektur in der Kopfhaltung, die sie vornahm, damit er es leichter hatte. All das prägte er sich ein.
    Weil man nicht wissen konnte, woran er sich noch erinnern würde, sobald er sie berührt hatte.
    Er hielt einen Millimeter vor ihren Lippen inne.
    Großer Gott, sie war so wunderbar! Seit seiner Ankunft im Dōjō hatte er eine gewisse Fertigkeit entwickelt, die Einzelheiten ihrer äußeren Erscheinung zu übersehen. Vielleicht als eine Art Selbstschutz. Er hatte sich alle Mühe gegeben, nur die tüchtige Kampfkünstlerin in ihr zu sehen, die gelassene, nonnenhafte Onmyōji, die kluge junge Geschäftsfrau.
    Aber aus dieser Nähe überwältigte ihn ihre Schönheit.
    Das zarte Oval ihres Gesichts. Die hellen, klaren Augen. Der schimmernde Glanz ihres glatten schwarzen Haars.
    Verdammt! Er wollte sie so sehr, dass seine Eier schmerzten.
    Aber sie zu küssen barg ein schreckliches Risiko. Vielleicht konnte er den Berserker unter Kontrolle halten. Vielleicht würde es gut gehen. Aber wenn er nur von seiner Erfahrung ausging, von den Fehlern, die er in der Vergangenheit gemacht hatte, war es wahrscheinlicher, dass das nicht der Fall sein würde.
    Er nahm die Hände von ihren Schultern, trat aber nicht zurück. Er konnte nicht. Seine verdammten Füße versagten ihm den Dienst.
    Aus Angst, dass seine Entschlossenheit wanken könnte, wandte er den Blick von ihrem schönen Gesicht. Es war ganz und gar ungerecht zu wissen, dass die eine Person, die er am meisten begehrte, für immer tabu, für immer unerreichbar für ihn bleiben würde.
    Er seufzte …
    … und sie fing seinen Atem mit ihrem Mund ein. Sie drückte ihre samtweichen Lippen auf seine und gab ihm ein Geschenk, das zu fordern er kein Recht hatte – einen gierigen, einladenden Kuss.
    Jedes Nervenende in seinem Körper explodierte vor Lust, überwältigt und gleichzeitig um mehr bettelnd. Eine glühende Welle überrollte ihn, Schweißperlen im Gefolge, und die Mauern seiner Selbstkontrolle stürzten krachend ein. Seine Hände rissen sie an seine Brust und pressten als Reaktion auf ein primitives Bedürfnis, dem er keinen Namen geben konnte, ihren weichen Körper gegen seine Härte.
    Aber der Lust dicht auf den Fersen war die Bestie. Murdoch spürte, wie sie seine Brust emporkroch, ihn würgte, ihn einhüllte, und er bemühte sich nach Kräften, sie zu zügeln.
    Nein. Nicht
sie. Sich.
    Kiyoko schlang die Arme um seinen Hals, gab so dem Feuer seines Verlangens neue Nahrung und forderte den Berserker förmlich dazu auf, die Führung zu übernehmen. Der vertraute rote Nebel verwehrte ihm die Sicht, und seine Muskeln strafften sich, bis der Stoff seines T-Shirts zum Zerreißen gespannt war und der Bund seiner Jeans tief in sein bebendes Fleisch einschnitt.
    Murdoch holte erschauernd Atem.
    Kiyoko weh zu tun war das Letzte, was er wollte. Wenn der Berserker wirklich ein Teil seiner selbst war und keine fremde Kreatur, sollte er in der Lage sein, sich zurückzuhalten. Alles, was er tun musste, war, die Bestie in Besitz zu nehmen. Anspruch auf sie zu erheben. Sie sich zu unterwerfen und …
    Lass Kiyoko gehen. Lass sie los!
    Sein Griff um sie lockerte sich, und Stolz wallte in Murdochs Brust auf. Er war Herr der Lage.
    Leider war der Moment nur von kurzer Dauer.
    Kiyokos Hüften drängten sich in verzweifelter Selbstvergessenheit gegen seine, und ihm wurde schwindelig. Ein leises Grollen rumorte in seiner Brust, während seine großen Hände sie vom Boden hochhoben. Er vertiefte den Kuss, bis es schmerzte. Der Berserker wollte mehr, so viel mehr. Er brüllte in ihm, wirbelte wie ein Tornado in seinen Eingeweiden umher und forderte, die letzten Schranken fallenzulassen. Kiyoko wimmerte fast unhörbar unter seinem Ansturm, und ein Knurren ungezähmter Befriedigung stieg in seiner Kehle

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