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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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weiter existieren, auch wenn keiner von uns mehr da ist. Wir brauchen unsere Anteile nur zu verkaufen.«
    »Und das würden Sie tun?«, fragte sie. »Einfach so?«
    »Einfach so«, bestätigte Jesse.
    »Warum dann das ganze Getue gestern?«
    »Weil Bram gestern noch gelebt hat.«
    »Sie wollen einfach auf und davon? Alles im Stich lassen?«, wiederholte sie ungläubig.
    »Nein. Einer von uns wird Tidewater leiten. Aber das
ist nicht der Punkt, Willa«, erklärte Sam. »Der Punkt ist, dass es für uns keine Sache auf Leben und Tod ist.«
    Just diesen Moment suchte Ronald sich aus, um einzutreten. Er brachte die zerfetzten Reste ihres Gepäcks mit der Würde eines Mannes, der eine kostbare Vase trägt. Willa lief rot an und ging wortlos die Treppe hinauf.
    »Was zum Teufel ist das?«, rief Jesse aus und sah die Reisetasche an, als drohe diese im nächsten Moment zu explodieren.
    »Willas Gepäck«, erklärte Sam trocken.
    »Was ist damit passiert?«
    »Der Lift in der Firma hat es angenagt.«
    »In welches Zimmer soll es gebracht werden, Mr. Sinclair?«, fragte Ronald.
    »In den Raum, in dem die Dame landet«, sagte Sam, der Willa nachblickte, als sie die Treppe hinaufging. Sie wandte sich oben nach rechts und ging, gefolgt von Ronald und dem Gepäck, mit steifen Schritten weiter.
    »Heute sieht sie ganz anders aus«, sagte Ben, als die drei in den Salon und sofort an die Bar gingen.
    »Ja, allerdings«, gab Sam ihm recht.
    »Was hast du im Wagen zu ihr gesagt?«, fragte Ben.
    »Sie ist ja davongerannt wie der Hase vor der Hundemeute. «
    »Ich glaube, es war mehr der Blick, den ich ihr zugeworfen habe.«
    »Und was für ein Blick war das?«, wollte Jesse wissen.
    »Sie wusste, dass ich sie wieder küssen würde.«
    »Wieder.« Das war keine Frage, die Ben äußerte, sondern eine Feststellung.
    »Wann hast du sie das erste Mal geküsst?«, fragte Jesse.
    »Gestern, als ich sie zu ihrem Zimmer begleitet habe.«
    »Das ist sogar für deine Verhältnisse fies. Sie hatte eben einen Unfall gehabt und war sehr verletzlich«, sagte Ben.
    »Ich habe unsere Ehre verteidigt«, erklärte Sam, nahm seinen Drink und setzte sich in einen der Sessel vor dem Kamin. Er blickte sich im Raum um.
    »Wir sollten Bram hier aufbahren. Was haltet ihr davon? «
    »Ich dachte, unser Thema wäre Willamina«, knurrte Jesse.
    »Was meinst du damit, du hättest unsere Ehre verteidigt? «
    »Sie hat gesagt, sie würde keinen von uns heiraten, und wenn wir auf Knien nach Maine kröchen. Ich wollte es ihr heimzahlen.«
    »Und wenn du sie heute geküsst hättest? Wäre das auch unseretwegen gewesen?« Jesse setzte sich ihm gegenüber.
    »Nein, meinetwegen. Und damit ihr es wisst: Willamina ist tabu für euch.« Sam lächelte ein Raubtierlächeln.
    »Macht Jagd auf eure eigenen Wachteln.«

    »Spinnst du?«, sagte Ben, der am Kamin stand, »du willst sie haben?«
    »Ja.«
    »Warum?«, fragte der völlig verwirrte Jesse.
    »Willa gefällt mir. So einfach ist das.«
    »Die Frau ist nicht einfach.«
    »Nein, das ist sie nicht. Sie ist intelligent und schlagfertig. Sie hat das Herz eines Engels. Und sie ist entzückend. «
    »Sie ist eine wandelnde Katastrophe«, murmelte Ben, auf Sams Widerspruch gefasst.
    »Ich kann mit Willas Katastrophen umgehen«, sagte Sam zerstreut.
    »Also, wie ist es mit diesem Raum? Bram hat er so gut gefallen, dass er Grammy hier aufbahren ließ. Ich denke, wir sollten dasselbe mit ihm machen.«
    »Dann fangen wir am besten gleich an. Die Todesanzeige wird morgen in allen Blättern der Welt erscheinen. Menschen, Blumen und Beileidsschreiben werden wie Raubvögel über uns herfallen.«
    »Das Personal soll die Möbel hinausschaffen.« Sam lächelte seinen Brüdern zu.
    »Spencer hat gesagt, Bram hätte seinen eigenen Nachruf verfasst. Ich kann es kaum erwarten, ihn zu hören.«
    »Herrgott, wie ich den alten Knaben vermisse.« Jesse seufzte.
    »Ich dachte, er würde mindestens hundert werden.«

    »In den letzten sechs Wochen hat das Haus einen leeren Eindruck gemacht, obwohl wir hier waren«, klagte Ben.
    »Willa wird das Problem sicher lösen«, bemerkte Jesse gedehnt, stand auf und ging, um das Personal zu rufen.
    »Jede Wette, dass Rosebriar ziemlich reparaturbedürftig sein wird, wenn sie abreist.«
    »Soll ich euch mal etwas sagen? … Ich kann es kaum erwarten, Brams Sarg zu sehen«, sagte Ben zu Sam.
    »Es klingt morbid, aber ich bin neugierig. Bram war nicht eben für seine Geduld bekannt. Wie kann er sich so viel Mühe

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