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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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gellend auf. Richard gab einen saftigen Fluch von sich und ließ sie so plötzlich
los, dass sie mit dumpfem Aufprall auf dem Boden landete.
    Bewegungen verschwammen, und alles wurde noch ärger. Von der Treppe her ertönte Gebrüll, sie wurde plötzlich hochgehoben und an eine steinharte Brust gedrückt.
    »Haben Sie sich geschnitten?«, fragte Ben und trug Willa davon.
    »Ich glaube nicht«, sagte sie mit einem Blick über seine Schulter, als sie wieder lautes Gebrüll vernahm.
    Diesmal kam es von Richard, als Sams Faust in der Magengrube ihres Schwagers landete. Willa wollte sich aus Bens Armen befreien, Ben aber trug sie unbeirrt weiter.
    »Wir müssen sie trennen!«, rief sie aus und zappelte so heftig, dass Ben sie aus seinem Griff verlor und sie auf den Füßen landete. Es hinderte ihn nicht daran, sie in den Salon zu ziehen, außer Sicht der Schlägerei, die sie in der Halle toben hörte.
    »Warum schlägt Sam ihn zusammen?«
    Ben zog sie zu einem der Fenster.
    »Er sieht es nicht gern, wenn ein Gast angegriffen wird.«
    »Aber Richard war…«
    »Stillhalten«, brummte er, »ich möchte sehen, ob Sie sich am zerbrochenen Glas verletzt haben.«
    Aus der Halle hörte man das Splittern von Holz, dazu das unverkennbare dumpfe Aufprallen eines Körpers,
der gegen die Wand stößt. Willa zuckte zusammen, und Ben stieß ein leises Lachen aus, als er ihre Gelenke anhob, um ihre Hände zu untersuchen.
    »Sehen Sie sich lieber meine Kehrseite an«, sagte sie rasch und verdrehte sich, wie um einen Blick nach hinten zu werfen.
    »Ich glaube, ich bin auf Glas gefallen.«
    Als er sie losließ, damit sie sich umdrehen konnte, machte Willa einen Satz in Richtung Halle. In der Tür kam sie schlitternd zum Stehen, völlig überrascht, als sie sah, dass Sam Richard gegen die Wand schleuderte und ihn sodann an der Kehle packte.
    Richard brachte sein Knie hoch, und Sam entging nur knapp einem Tritt gegen seinen Schritt. Richard hob die Arme, um den Würgegriff zu brechen und holte gegen Sams Gesicht aus.
    Eine Porzellanfigur wurde umgestoßen, als Richard in einem Sessel landete und dieser gegen einen anderen Tisch neben der Treppe stieß. Ein Bild fiel von der Wand. Stöhnen und Hiebe, untermalt von zornigen Flüchen, hallten in der prächtigen Halle wider.
    »Aufhören! Sofort!«, kreischte Willa.
    Ebenso gut hätte sie zwei Felsblöcke anschreien können. Sie zuckte zusammen, als Richards Faust auf Sams Schulter auftraf.
    Sam, etwa gleich groß wie ihr Schwager, war entschieden der Stärkere. Richard aber war vermutlich der Geübtere.

    Als Richard einen sichtlich schmerzhaften Schwinger in seinen Magen abbekam, nur um mit einem Vergeltungstritt gegen Sams Knie zu reagieren, ergriff Willa die einzige noch vorhandene intakte Vase und zog die Blumen heraus. Just als Richard der nächste Schwinger drohte, holte sie mit der Vase aus und schleuderte ihm das Wasser ins Gesicht. Er erstarrte mitten in der Bewegung, und Sams Faust traf sein Kinn und schickte ihn zu Boden.
    »Das war ein gemeiner Hieb«, schrie Willa entsetzt.
    »Aber wirkungsvoll«, knurrte Sam und trat einen Schritt auf sie zu.
    Willa wich zurück.
    »Schaff sie hinaus«, stieß er zähneknirschend hervor und blickte an ihr vorbei.
    Willa wich noch einen Schritt zurück und stieß gegen Ben.
    »Nein. Warten Sie. Was ist mit …«
    »Nicht jetzt«, sagte Ben halblaut und drängte sie zur Treppe.
    »Erst soll er sich beruhigen.«
    Willa blickte im Hinaufgehen über das Treppengeländer und sah, dass Sam sich nicht gerührt hatte und wie eine Katze über seiner Beute stand. Etliche seiner Hemdknöpfe fehlten und entblößten seine breite, sich unter schweren Atemzügen hebende und senkende Brust. Seine Hände hingen zu Fäusten geballt herab, alle Muskeln waren angespannt. Es sah aus, als würde
er zu einem tödlichen Hieb ausholen, sollte Richard sich rühren.
    Sie sah zu Ben hin.
    »Aber …«
    »Pst«, sagte er, als sie den oberen Treppenabsatz erreichten, und legte ihr einen Finger auf die Lippen.
    »Sie ziehen sich jetzt trockene Sachen an und sehen nach, ob Sie sich irgendwo geschnitten haben. Ich werde Sam helfen, die Katastrophe unten zu beseitigen. «
    Willa blickte in Bens harte Augen, die in scharfem Gegensatz zu seiner weichen Stimme standen.
    »Er ist mein Schwager. Er hat Abram von Maine hierhergebracht«, erklärte sie.
    »Sam und ich haben Sie beide streiten gehört, als wir die Treppe hinuntergingen, und als Sie aufschrien, sah es für uns aus, als

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