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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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nicht wehtun. Ist das etwas Neues für dich?“ Mit einer Hand massierte er ihr sanft den Nacken. „Diese Stellung ist sogar besonders schön. Eine Frau empfindet so mehr als sonst, und ein Mann kann tiefer eindringen als in den meisten anderen Stellungen.“
    Er fing an, den Beweis anzutreten, und Philippa sog hörbar den Atem ein. Die Stellung war zwar über alle Maßen dekadent, aber gleichzeitig auch sehr erregend. Ohne Zweifel füllte er sie ganz aus, und sie hatte das Gefühl, vollkommen eins mit ihm zu sein. Es dauerte nicht lange, bis sie beide den Höhepunkt erreichten.
    Valerian hielt sie fest im Arm, bis ihrer beider Atem wieder gleichmäßiger wurde. Philippa war still, ein sicheres Anzeichen dafür, dass ihr tausend Dinge und Fragen durch den Kopf gingen.
    Schließlich wagte sie es, ihre erste Frage zu stellen. „Ist das eigentlich immer so?“ Sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um und strich ihm das Haar aus der Stirn.
    „Nein, nicht immer“, erwiderte er vorsichtig. Es war unvermeidlich, dass sie ihm irgendwann Fragen stellen würde, nach all den Gerüchten über ihn, die bis nach England vorgedrungen waren – meistenteils schamlose Übertreibungen einer Wahrheit, die nur er kannte. Es wäre ihm allerdings lieber gewesen, wenn sie einen anderen Zeitpunkt gewählt hätte als ausgerechnet diesen, da er lieber friedlich neben ihr gelegen hätte, anstatt sich gegen ihre Temperamentsausbrüche wappnen zu müssen.
    Sie schien über seine Antwort nachzudenken. „War es für dich schon einmal so?“
    Eine noch schlimmere Frage als die erste. „Eher nicht.“ Wie sollte er ihr erklären, dass ein Mann auf rein körperlicher Ebene Befriedigung finden konnte, ohne die Empfindungen, die sie eben erlebt hatten? Wie sollte er ihr begreiflich machen, dass es auch eine andere Art der Befriedigung gab, die aber nicht das Geringste mit dem zu tun hatte, was ihr mit ihm widerfahren war? Nichts würde sich je mit dem vergleichen lassen.
    Sie hob zu einer weiteren Frage an. Valerian richtete sich halb auf und stützte sich auf seinen Ellenbogen.„Das ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für solche Fragen, Philippa. In diesem Bett ist kein Platz für weitere Personen. Aber da du das Thema schon einmal angeschnitten hast – ich war in diesen neun Jahren kein Mönch, aber die meisten Gerüchte über mein angeblich zügelloses Verhalten sind maßlos übertrieben. Diese Frauen bedeuteten mir nichts. Sie waren ein armseliger Vorwand, das zu vergessen, was in England geschehen war. Sie wollten meinen Körper und wussten, dass sie mehr von mir nicht bekommen würden. Mein Herz war woanders – bei dir –, und daran hat sich nie etwas geändert. Ich würde gern einen Schlussstrich unter diesen Abschnitt meines Lebens ziehen.“
    Philippa lächelte liebevoll. „Ich wollte dich nicht ausfragen, ich war nur neugierig, sonst nichts.“ Sie errötete und sah zur Seite. „Ich habe nie erlebt …“ Sie verstummte verlegen.
    „Nicht mit Lucien?“ Valerian war klar, dass er sie bedrängte, aber er musste es einfach wissen. Sie hatte ihre Fragen gestellt, und es gab ein paar Dinge, über die er ebenfalls Klarheit haben musste.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Lucien und ich waren niemals zusammen, und Cambourne … nun, wie soll ich es sagen, Cambourne und ich haben nie auf die Art …“
    Valerian legte ihr den Zeigefinger an die Lippen. „Du brauchst nicht weiter darüber zu sprechen.“ Er verstand genau, was sie hatte sagen wollen, und es machte ihn überglücklich zu wissen, dass er zwar nicht der Erste für sie war, dafür aber der Erste, der ihr solche Lust bereitet hatte. Und der Letzte. Wäre er diesbezüglich auch nur irgendwie im Zweifel gewesen, hätte er Maßnahmen ergriffen, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
    Diese Teufelin! Lucien Canton war außer sich vor Wut. Der Mann, der vor ihm in seinem Büro in der Provincial Bank of Truro stand, sah ängstlich zu Boden, und Lucien musste sich ermahnen, dass es ein schlechter Stil war, den Boten mit Blicken zu töten.
    Es war schließlich nicht dessen Schuld, dass Philippa nicht in Cambourne Hall war, als er dort die Nachricht abliefern wollte. Es war auch nicht die Schuld des Boten, dass er ihr nach St.-Just-in-Roseland nachgereist war und sie dort sozusagen in flagranti beim Turteln mit dem Viscount ertappt hatte. Der Mann hatte Lucien versichert, dass die beiden allein und diskret gewesen waren, außer ihm hatte sie niemand gesehen.

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