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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Doch all diese Beteuerungen änderten nichts an der Tatsache, dass Lucien jemanden verprügeln wollte, und da Valerian Inglemoore momentan leider nicht zur Verfügung stand, war der Bote vielleicht doch eine Alternative.
    Alles war bislang so gut verlaufen, aber er hätte sich denken können, dass so etwas meist trügerisch war. Philippa hatte seinen Heiratsantrag kurzerhand abgelehnt, damit sie sich in Cornwall mit dem Viscount amüsieren konnte. Liebe Güte, man hatte sie auf einem bäuerlichen Fest gesehen, wie sie dem Mann an die Wäsche gegangen war! Es spielte keine Rolle, dass der Bote versicherte, außer ihm hätte das sonst niemand bemerkt. Sie hatte seinen Antrag abgelehnt, weil sie das Gefühl hatte, er hätte ihr nichts zu bieten. Nun, das sollte sich ändern. Schon bald würde sie feststellen, dass er etwas hatte, was sie sich verzweifelt wünschte.
    Lucien hatte nicht vor, sich von ihr Hörner aufsetzen zu lassen. Jedermann in London wusste, dass er in den letzten Jahren ihre starke rechte Hand gewesen war. Jedermann erwartete die logische Konsequenz daraus. Sein Ruf würde darunter leiden, wenn sich herausstellte, dass sie ihm einfach so den Laufpass gegeben hatte – ganz zu schweigen von seinen Finanzen, wenn der Vorstand der Bank begriff, dass er keine Kontrolle über die Cambourne-Minen hatte.
    Er würde St. Just mit seinem Verrat konfrontieren, Philippa dazu zwingen, sich selbst für die Freiheit des Mannes zum Tausch anzubieten, und dann würde er dafür sorgen, dass es für die beiden kein glückliches Ende mehr gab. St. Just würde es Philippa nie verzeihen, wenn er glaubte, sie selbst hätte das Thema Verrat zur Sprache gebracht. Zum Glück hatte Lucien den Brief, der eine solche Schlussfolgerung zuließ. Er würde seine Bank halten können, seine Rache bekommen und dazu noch eine Ehefrau. Kein Tag sollte vergehen, der Philippa nicht daran erinnerte, was er alles für sie getan hatte und wie viel sie ihm dafür schuldete. Den Anfang würde er damit machen, dass er als Wolf im Schafspelz auf sie zuging.
    Philippa saß in dem kleinen Zimmer im rückwärtigen Teil des Hauses, das sie als privaten Salon für sich beansprucht hatte. Durch die Fenster hatte sie einen Blick auf die hintere Terrasse und konnte so die Männer beim Anlegen der Beete beobachten, die Valerian entworfen hatte. Wenn sie von dem eleganten Sekretär aufsah, den Valerian für sie in den Salon hatte bringen lassen, konnte sie ihn auf dem Rasen arbeiten sehen. Alles in allem war dieses Arrangement sehr behaglich.
    In diesem Zimmer wurde sie nur selten gestört. Sie hielt sich dort vorwiegend auf, wenn Valerian draußen war, so wie auch an diesem Tag, an dem er im Steingarten arbeitete. Und Beldon war in den letzten Tagen viel unterwegs, um ihr und Valerian mehr Zweisamkeit zu verschaffen. Da die Bediensteten wussten, dass Philippa zu dieser Tageszeit am liebsten ihre Korrespondenz erledigte, störten sie sie ebenfalls nicht. Man wendete sich hier nur an sie, wenn es irgendwelche Probleme gab. Deshalb war sie auch überrascht, als Steves an die Tür klopfte.
    „Gibt es Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung des Menüs?“, fragte sie freundlich lächelnd.
    „Nein, Mylady. Dieser Brief ist eben für Sie eingetroffen. Er wurde von einem Eilboten abgegeben. Ich dachte, es sei vielleicht dringend.“
    Philippa sah auf den Umschlag. Der Brief kam aus Truro. Ihre erste Sorge, in Cambourne Hall könnte etwas Schlimmes vorgefallen sein, war also unbegründet. Aber niemand war in Truro so gut mit ihr bekannt, dass er ihr einen Brief per Eilboten überbringen würde – im Grunde war Lucien der Einzige dort. Doch Lucien hatte eigentlich keinen Grund, ihr auf diese Weise einen Brief zu schicken, dafür hätte die normale Post gereicht.
    Philippa öffnete das Schreiben und sah zuerst nach, wer es unterzeichnet hatte. Also doch Lucien. Sie begann zu lesen.
    Meine liebste Philippa,
    ich danke dir für deine freundlichen Worte und den höflich formulierten abschlägigen Bescheid. Ich weiß deine besonnene Antwort sehr zu schätzen, auch wenn mich die Ablehnung natürlich schmerzt. Was mich be trifft, so werde ich dein ergebener Freund und Diener bleiben, in der Hoffnung, dass du eines Tages meinen Antrag noch einmal wohlwollend überdenkst.
    Ich wünsche mir aufrichtig, dass du mir verzeihst, wenn ich mich in irgendeiner Form ungebührlich ver halten habe. Des Weiteren ist es mir ein großes Anlie gen, dass du gut auf deine Sicherheit

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