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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Frauen, wenn sie ihn denn auf diese Weise vor Unheil bewahren würden. Und schließlich – wie beschäftigt konnte er denn gewesen sein? Er hatte Zeit gehabt, nach Italien zu reisen und dort Gartenanlagen zu besichtigen. In Luciens Haus hatte er erwähnt, er hätte viel an der Verbesserung seines Klavierspiels gearbeitet. All das klang nicht nach den Freizeitbeschäftigungen eines Mannes, der sich hauptsächlich damit beschäftigte, ein verräterisches Komplott gegen die Krone auszuhecken.
    „Du kannst mich beraten, ob es sich lohnt, diesen Bickford und seine Erfindung zu unterstützen, wie immer sie auch heißen mag“, fuhr Valerian fort.
    „Sicherheitszünder“, warf Beldon ein.
    „Sicherheitszünder“, wiederholte Philippa nachdenklich. „Wenn du magst, kannst du Lucien schreiben und ihm darüber berichten. Das könnte genau die Art von Investition sein, nach der Danforths neue Bank Ausschau hält“, bot sie hilfsbereit an. Damit wäre tatsächlich beiden Seiten geholfen. Bickford würde Geld brauchen, um eine Fabrik bauen zu können, und Lucien benötigte Unternehmen wie das von Bickford, damit die neue Bank florierte.
    Aber Valerian war eindeutig anderer Meinung. Er schob seinen Teller von sich und sah sie aufgebracht an. „Ich wäre sehr vorsichtig mit dem, was ich Canton vermitteln würde.“
    „Er hat Geld und einen guten Geschäftssinn. Was ist daran so problematisch?“, widersprach sie entrüstet; weniger, weil sie eine Lanze für Lucien brechen wollte, sondern eher, weil sie sich ärgerte, dass man ihr Urteilsvermögen anzweifelte.
    „Einen etwas zu guten Geschäftssinn, wenn du mich fragst“, gab Valerian gedehnt zurück. „Hast du dich nie gefragt, warum der finanziell derart gewiefte Mr. Canton auf so vielen verschiedenen Hochzeiten tanzt?“
    Philippa lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, das habe ich nicht, abgesehen von der einfachen Tatsache, dass er der Ansicht ist, breit gefächerte Geschäftsinteressen seien die Grundlage für jeden Wohlstand. Offenbar siehst du das anders?“
    „Das sehe ich allerdings anders. Ich vermute nämlich, dass er den Markt beherrschen will. Dann könnte er nach Lust und Laune die Preise bestimmen und jeden möglichen Wettbewerb im Keim ersticken.“
    Philippa lachte auf. „Ja, in der Theorie ist das möglich, aber in der Praxis ist es fast unmöglich, etwas derartiges im Bergbau zu erzielen. Es reicht ja nicht aus, die Minen zu kontrollieren, man braucht dazu auch die anderen Industriezweige, die Schmelzen und die Schwarzpulverfabriken. Auch sehe ich nicht, wie es möglich sein sollte, die neuen Minen in Südamerika zu regulieren. Es wird dort immer eine gewisse einheimische Konkurrenz geben, die den Preis für das Erz angemessen stabil bleiben lässt.“
    Valerian zog eine Braue hoch.„Wirklich? Warum, glaubst du, war er so interessiert an Danforths neuer Bank? Ich unterstelle eher, dass Danforths Ankunft keineswegs so zufällig erfolgte, wie man dich vielleicht glauben ließ.“
    „Jetzt siehst du aber wirklich Gespenster, Val“, widersprach Philippa. „Um überhaupt erst einmal einen Anfang zu machen, müsste er Cambourne unter seine Kontrolle bekommen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich momentan für die Vorzüge eines Kartells interessiere.“
    Valerian stieß geräuschvoll seinen Stuhl zurück, und seine Augen glitzerten wie Smaragde. „Was meinst du, aus welchem Grund er dich heiraten wollte?“
    Philippa stand entsetzt auf. „Warum greifst du ihn derart heftig an?“
    „Und warum verteidigst du ihn so leidenschaftlich?“, gab Valerian wütend zurück.
    Beldon erhob sich ebenfalls, vorsichtig sah er die beiden an. „Lasst uns einmal in Ruhe darüber nachdenken“, sagte er langsam. „Eben haben wir aufgehört, uns über Bickfords Sicherheitszünder zu unterhalten, und haben uns einem völlig anderen Thema zugewandt. Ich kann nicht so recht glauben, dass wir hier tatsächlich über Lucien Cantons Wunsch reden, ein Zinnkartell aufzubauen.“
    „Ich bitte um Verzeihung“, sagte Valerian steif. „Ich bin im Musikzimmer.“
    Philippa sah ihm seufzend nach und setzte sich erneut. Plötzlich fühlte sie sich erschöpft. Beldon hatte recht, bei dem Streit war es um etwas ganz anderes gegangen. „Er ist aufgebracht wegen der Gartenmauer“, bemerkte sie, um für seinen Ausbruch eine einfache Erklärung zu haben.
    Auch Beldon entspannte sich wieder auf seinem Stuhl. „Halte mich nicht

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