Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight
und hielt inne, begegnete seinem Blick. Ein zaghaftes, kleinlautes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und starrte sie so voller Verlangen an, dass sich ihr alle Nackenhaare aufstellten.
»Poppy«, sagte er mit bebender Stimme, »ich habe jede Minute dieser zwölfstündigen Reise an dich gedacht. Und daran, wie ich dich davon überzeugen könnte, mit mir zurückzukommen. Ich werde alles tun. Ich werde dir halb London kaufen, wenn du willst.«
»Ich will nicht halb London«, erwiderte sie leise. Ihre Finger verhakten sich in seinem Hosenbund. So hatte sie Harry noch nie gesehen, so verwundbar, und so ehrlich.
»Ich weiß, ich sollte mich bei dir entschuldigen, dass ich mich zwischen dich und Bayning gedrängt habe.«
»Ja, das solltest du«, sagte sie.
»Aber ich kann nicht. Ich werde nie bereuen, was ich getan habe. Denn wenn ich es nicht getan hätte, wärst du jetzt sein. Und er wollte dich nur, wenn er dich leicht bekam. Aber ich will dich, egal was ich dafür tun muss. Und nicht, weil du schön oder klug oder nett oder bezaubernd bist, obwohl du weiß Gott all das bist. Ich will dich, weil niemand auf der Welt so ist wie du, und ich möchte in meinem Leben nie wieder einen Tag beginnen, an dem ich dich nicht sehe.«
Als Poppy den Mund öffnete, um etwas zu sagen, strich er ihr sanft mit dem Daumen über die Unterlippe und brachte sie dazu zu warten, bis er zu Ende gesprochen hatte. »Weißt du, was eine Unruh ist?«
Poppy schüttelte zögernd den Kopf.
»Jede Uhr hat eine. Sie rotiert unermüdlich vor und zurück, ohne jemals aufzuhören. Sie ist es, die das tickende Geräusch macht … die die Uhrzeiger vorwärtstreibt, um die Minuten anzuzeigen. Ohne sie würde die Uhr nicht funktionieren. Du bist meine Unruh, Poppy.« Er hielt inne und fuhr wie unter einem inneren Zwang mit den Fingern die feine Kurve ihres Kiefers entlang und hinauf zu ihrem Ohrläppchen. »Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht, wofür ich mich bei dir entschuldigen könnte, ohne unaufrichtig zu sein. Und schließlich ist mir sogar etwas eingefallen.«
»Was denn?«, flüsterte sie.
»Es tut mir wirklich leid, dass ich nicht der Mann bin, den du wolltest.« Seine Stimme wurde heiser. »Aber ich schwöre bei meinem Leben, wenn du mir nur sagen kannst, was du brauchst, werde ich genau hinhören. Ich werde alles tun, worum du mich bittest. Aber geh nicht wieder weg von mir.«
Poppy starrte ihn voll Staunen an. Vermutlich hätten die meisten Frauen diesen Vortrag über Uhrwerke nicht wahnsinnig romantisch gefunden. Sie schon. Sie verstand, was Harry sagen wollte, vielleicht verstand sie ihn sogar besser als er sich selbst.
»Harry«, sagte sie sanft und wagte es, ihre Hand auszustrecken und über seine Wangen zu streicheln, »was kann ich jetzt für dich tun?«
» Alles «, antwortete er mit so tief empfundener Vehemenz, dass sie beinahe laut gelacht hätte. Harry beugte sich vor und vergrub sein Gesicht in ihrer seidigen Mähne.
Sie fuhrwerkte weiter an seiner Hose herum und ließ die letzten beiden Knöpfe aus ihren Löchern springen. Ihre Finger zitterten, als sie ihn zögernd in die Hand nahm. Ihm entfuhr ein lustvolles Stöhnen, er schlang die Arme um sie. Unsicher, wie sie ihn anfassen sollte, umklammerte sie mit der Hand seine erregte Männlichkeit, übte mit den Fingerspitzen ein wenig Druck aus und fuhr den Schaft hinauf. Sie war fasziniert von der seidigen Härte und gebändigten Kraft, von der Art und Weise, wie sein ganzer Körper erzitterte, während sie ihn streichelte.
Er verschloss ihren Mund mit einem tiefen Kuss und löschte alle Gedanken aus. Er erhob sich über sie, kraftvoll und begierig, ausgehungert nach den Freuden, die für sie noch so neu waren. Als er sie auf den Teppich legte, wusste sie, dass er sie an Ort und Stelle nehmen würde, anstatt die zivilisierteren Annehmlichkeiten des Schlafzimmers zu suchen. Aber ihm schien kaum bewusst zu sein, wo sie sich befanden, seine Augen galten nur ihr, er war dunkelrot im Gesicht, und seine Lungen pumpten wie ein Blasebalg.
Sie murmelte seinen Namen, hob ihm die Arme entgegen. Er befreite sich von seiner restlichen Kleidung und beugte sich auf sie herab, um sich an ihren Brüsten zu ergötzen … heiße, feuchte Lippen … rastlose Zunge. Sie versuchte, ihn noch weiter auf sich zu ziehen, sehnte sich nach dem Gewicht seines Körpers, nach Halt. Sie griff nach seiner harten, schmerzenden Erektion und drängte sich ihr
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